Installation
Mit den Stellplatzmaßen von 90 mal 31 Zentimetern ist rasch ein passender Ort auf der TV-Bank gefunden. Wer seinen Flachbildschirm nicht an der Wand befestigt hat, darf das TV-Gerät mit ruhigem Gewissen direkt auf das Digital Movie-System stellen. Das stabile Lautsprechergehäuse trägt auch höhere Lasten ohne Murren. Achten Sie darauf, dass die Schallwand möglichst bündig mit der vorderen Kante des Racks oder des Lowboards abschließt. So können die Chassis ungehindert abstrahlen, was letztendlich der Tonalität zugute kommt.
Durch die einteilige Ausführung ist die Installation einfach und schnell erledigt. Der im Lieferumfang enthaltene Kabelbaum enthält alle Verbindungskabel, um diverse Audio-Zuspieler anzuschließen. Den Netzstecker in die Wanddose und das DM 90 ist einsatzbereit. Die von Canton propagierte Plug and Play-Installation funktioniert einwandfrei und stellt selbst für technische Laien kein Problem dar.
Klang
Zu Beginn der Hörtestsitzung darf das Digital Movie-System seine Qualitäten mit stereofoner Zweikanalzuspielung unter Beweis stellen. Im Laufwerk des CD-Players rotiert DMPs Music Sampler „Cat Tracks, A 20 Bit Taste of DMP“, eine gelungene Mischung ausgesuchter Jazz-Stücke. Die instrumentale Besetzung ist nicht weniger umfangreich, deckt das gesamte, hörbare Frequenzspektrum ab.
Bereits die ersten Takte imponieren mit ausdrucksstarker Dynamik und hoher Impulsivität. Das Dreiwege-System spielt aus einem Guss, die räumliche Abbildung ist auf den Punkt genau abgesteckt. Spätestens hier offenbart sich das gewissenhafte Phasenverhalten des Chassisverbundes. Das Canton DM 90 zeichnet eine stimmige Bühnenabbildung, jedes Instrument spielt am richtigen Platz. Im Gegensatz zu den schwammig klingenden Soundprojektoren wirkt das direktstrahlende DM-System weder aufgebläht noch überladen. Die tonal ausgewogene Klangabstimmung bringt Blechbläser ausdrucksstark und präsent hervor ohne das akustische Geschehen zu dominieren.
Die Hochtonkalotte löst komplexe Klänge detailliert auf – Feinzeichnung und Auflösung befinden sich auf einem respektablen Qualitätsniveau. Das Bassquartett aus 10-Zentimeter-Chassis spielt im Bassbereich erstaunlich tief und voluminös. In Abhängigkeit des vorhandenen Raumvolumens und der geforderten Lautstärke bieten die kleinen Chassis ein imposantes Bassfundament, das knackig direkt und auf den Punkt genau Druck aufbaut.
Steven Spielbergs Remake des Science Fiction-Klassikers „Krieg der Welten“ bietet mit der DTS-Spur beste Voraussetzungen, um die Raumklangfähigkeit der flachen Wunderbox zu testen. Das DM 90 erlaubt sich aber auch im Mehrkanalbetrieb keinen akustischen Ausrutscher. Die Authentizität des virtuellen Surroundsounds ist bemerkenswert. Im Vergleich mit einem diskret aufgebauten 5.1-Set klingt die einteilige Canton-Lösung überraschend realistisch. Keine Spur eines überzogenen, überzüchteten Soundbreis. Trotz Raumklangsimulation bleiben wichtige Klangdetails der Filmmusik ortbar. Im Surroundfeld umherwandernde Spezialeffekte klingen facettenreich und plastisch.
Die Silber glänzenden Basschassis der Subwoofer-Sektion spielen in tiefen Frequenzbereichen erstaunlich potent auf. Bei der Invasion der Außerirdischen-Technikmonster werden die Mark erschütternden Stampfer der riesigen Metallstelzen druckvoll in den Raum gestellt. Die gebotene Bassleistung beeindruckt mit differenziertem und agilem Antrittsvermögen. Unterm Strich gefällt das Canton DM 90 mit einer Bass-Performance, die man von so kleinen Chassis niemals erwartet hätte.