Kenwood KR-W8000SCD im Test:Musikstreaming inklusive
Mit WLAN und Bluetooth ausgestattet, eröffnen sich im KR-W8000SCD auch vielfältige Möglichkeiten des Musikstreaming. Wahlweise stehen als eingebaute Quelle ein Internetradio-Tuner parat, bei dem (sowie auch beim FM- und DAB-Tuner) über ein Farbdisplay am Gerät der Interpret, Titel und Album-Cover angezeigt wird. Wer lieber nach eigenen Playlists oder speziellen Songs sucht, kann dank Spotify-Connect und Deezer auf das gesamte Musik-Universum der Streamingdienste zugreifen. Über Bluetooth kann der KR-W8000SCD natürlich auch Musikstreams vom Smartphone empfangen. Weitere externe Quellen finden über analoge und digitale Anschlüsse auf der Geräte-Rückseite Anschluss, auch ein USB-Stick kann auf der Vorderseite des Receivers eingesteckt werden. Einen HDMI-Eingang für den Anschluss an den Fernseher gibt es leider nicht, wer den TV-Ton abspielen möchte, muss auf die analogen oder digitalen Eingänge zurückgreifen. Die Bedienung des KR-W8000SCD erfolgt per Tasten und zwei griffigen Drehreglern am Gerät oder ganz bequem per Fernbedienung vom Sofa aus. Alternativ stehen mit den kostenlosen Smartphone-Apps „UNDOK und OKTIV“ weitere Möglichkeiten zur Steuerung des All-in-One-Receivers zur Verfügung.
In der Praxis
Aufgrund seines digitalen Verstärkermoduls ist der Kenwood KR-W8000SCD mit rund 3,6 kg nicht gerade ein Schwergewicht, ist aber ansprechend verarbeitet. Seine Drehregler und Tasten sind griffig und die Lautsprecher-Anschlüsse sind zum Glück keine simplen Federklemmen, sondern solide Schraubverbindungen (inkl. Aufnahme für Bananen-Stecker). Lediglich die kleine, mitgelieferte Fernbedienung macht einen etwas „billigen“ Eindruck. Die Einrichtung, bzw. Einbindung des KR-W8000SCD ins WLAN geht kinderleicht und ist dank Setup-Assistenten über das gut lesbare Display in wenigen Minuten erledigt. Wer möchte, kann im Menü des Kenwood aus diversen Equalizer-Presets seinen persönlichen Sound auswählen, oder klassisch alles auf „neutral“ belassen. Für den Hörtest benötigen wir nun noch passende Lautsprecher. Da der KR-W8000SCD mit 2 x 30 Watt zwar ausreichend, aber nicht übermäßig leistungsstark ist, wählen wir mit einem Pärchen B&W 606 S3 (um 1000 Euro/Paar) zwei kompakte Regallautsprecher. Diese kleinen, feinen Lautsprecher sind durchaus in der Lage, auch audiophile Ansprüche zu erfüllen, ohne gleich den Etat oder Platzbedarf komplett zu sprengen. Für kleine bis mittlere Hörräume ist das Duo aus KR-W8000SCD und klangstarken Kompaktlautsprechern wie den „603“ eine überaus praktikable und schlagkräftige Kombination.
Wir starten den Hörtest mit dem DAB+-Tuner und durchsuchen per Fernbedienung die angebotenen Sender, hierbei hilft das gut lesbare Farbdisplay ganz enorm. „Radio Bob“ bietet sich an und lässt Metallica mit satten Gitarren-Riffs im Hörraum ertönen. Hierbei zeigt sich die Kombi aus KR-W8000SCD und B&W 606 S3 klanglich stimmig und detailreich, auch in den tieferen Tonlagen kann die kleine Kombi durchaus punkten. Zwar nicht abgrundtief und rekordverdächtig dynamisch, doch konturiert und „auf den Punkt“ grooven Bassgitarre und Bassdrum – für druckvollen Sound in kleineren Hörräumen reicht die Power des Kenwood allemal. Auch der Zugriff und die Auswahl von Internetradio-Stationen gestaltet sich problemlos. Für Streamingdienste wie Deezer oder Spotify müssen wir unser Smartphone zu Hilfe nehmen, da der KR-W8000SCD mit Spotify-Connect als „Slave“ fungiert, aber auch hier gibt es keine Probleme oder gar Aussetzer im Sound. Wir füttern der Vollständigkeit halber das Slot-In-Laufwerk noch mit einer CD und können auch hier eine einwandfreie Funktion feststellen. Große klangliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Quellen können wir nicht ausmachen, alle Medien werden vom Kenwood Receiver sauber, konturiert und feindynamisch gut aufgefächert reproduziert. Ein Party-Pegel- oder Dynamikwunder ist der Receiver freilich nicht, sein bevorzugter Einsatzort ist vorrangig in kleineren oder mittelgroßen Hörraumen zu finden. Beim KR-W8000SCD lohnt es sich dennoch, hochwertige Lautsprecher anzuschließen, um das vorhandene Potential des kompakten Alleskönners ausnutzen zu können.