LG TONE Free T90S im Test:Bedienung per Touch und App
Einmal eingesetzt lassen sich die In-Ears per Touchgesten über die großzügigen, sensiblen Touchflächen bedienen. Die Touchgesten folgen erstmal den gängigen Mustern mit kurz oder lange, einmal, zweimal oder dreimal touchen; sie lassen sich aber größtenteils in der App individuell anpassen. Davon ausgenommen sind lediglich die Gesten zum Telefonieren. In der App lassen sich zudem auch die unterschiedlichen Noise-Cancelling- und Transparenz-Modi auswählen, zum Beispiel ob der Transparenz-Modus sämtliche Außengeräusche durchlässt oder, beispielsweise bei einer Unterhaltung, Stimmern bevorzugt und Nebengeräusche gezielt ausfiltert.
Die Tone Free App bietet neben altbewähretn Funktionen auch ein paar Neuerungen. Zu den bewährten gehören die Sound-Einstellungen von Meridian. Ergänzt werden diese neuerdings von der Dolby Schaltfläche, in der man zwischen Dolby Head Tracker und Atmos wählen kann. Die differenzierte Transparenz-Schaltung gibt es nach wie vor, ebenso wie die Anleitung und die individuelle Einstellung der Touchgesten. Als weiteres wichtiges Feature steht die Test-My-Best-Fit-Funktion zur Verfügung, die bei der Suche nach dem besten Sitz hilft.
Soundcheck – 3D-Sound und Head Tracking
Zusammen mit den Meridian-Presets stellt die App für den T90S jetzt insgesamt drei unterschiedliche Raumklang-Einstellungen zur Wahl; neben „immersiv“ und „3D Sound Stage“ gibt es jetzt noch Dolby Atmos. Im Dolby-Menü ist zudem das Head Tracking hinzugekommen. Mit den drei Raumklang-Einstellungen ergeben sich tatsächlich mehr Möglichkeiten, auf die unterschiedlichen Quellen zu reagieren. Hier ist etwas Experimentierfreude angesagt. Das Head Tracking entpuppt dagegen eindeutig als Ergänzung zum Online Gaming aber auch zum Anschauen von Filmen. So passt der Ton noch besser zum Bild, auch wenn das Headtracking mitunter noch etwas grob reagiert, da ist durchaus noch Potential für feinere, damit authentischere Übergänge.
Zum Abschluss haben wir uns dem puren Klang gewidmet, den die T90S reproduzieren, also ohne Preset und ohne Equalizer. Die neuen Treiber sorgen dabei nicht nur für einen satten, durchsetzungsstarken Tiefbass, auch der Mittel- und Mittelhochtonbereich kommt voll zur Geltung. Am oberen Rand des hörbaren Frequenzspektrums wird der Sound dann leicht abgerundet, gut zu hören im Soundtrack des Filmes „Bohemian Rhapsody“: Wo andere Hörer mitunter schon etwas bissig rüberkommen, runden die LG Hörer die härtesten Sibilanten etwas gnädiger ab. Mit anderen Worten – die LG T90S entpuppen sich schnell als angenehme Dauerhörer.
Nachtrag vom 20.11.2023:
urz vor der Markteinführung hat LG die mitgelieferten Ohrpasstücke nochmals überarbeitet. In Zusammenarbeit mit dem Ergonomie-Labor der POSTECH (Pohang University of Science and Technology, Südkorea) wurden dafür die Ohren von über 300 Probanden per 3D-Scan vermessen und die Messdaten in detaillierte 3D-Modelle überführt. In diese Modelle wurden die T90S virtuell eingefügt, um die Druckverteilung für eine Vielzahl verschiedener Ohrformen zu optimieren. Das Ziel war höchster Komfort bei maximal sicherem Sitz im Ohr, während sie gleichzeitig für eine noch bessere passive Schallabdichtung sorgen sollen.
Die Redaktion AV-Magazin hat die neuen Passtücke nachträglich überprüft und kann eine kleine, weitere Verbesserungen des Tragekomfort und der passiven Geräuschdämpfung bestätigen, welche das bereits hervorragende Testergebnis nochmals unterstreichen.