Macht jede Musik
Genauso solide zeigt sich die Verarbeitung des Caruso, dessen Gehäuseteile aus hochwertigem Aluminium makellos gebürstet sind, gerundete Ecken und absolut präzise Spaltmaße dokumentieren hohen Fertigungsaufwand. Auch die schwarze, abseits der Lautsprecher-Abdeckgitter glänzende Front ist eine genaue Betrachtung wert: Ausgeschaltet ist das Display als solches kaum zu erkennen, ebenso wenig wie die praktisch unsichtbar integrierte Laufwerksschublade. Zu beobachten, mit welcher Genauigkeit die Schublade selbst und der Ausschnitt in der Frontplatte gefräst sind, wie winzig der Abstand zwischen diesen beiden Bauteilen ist - ein wirklich genussvoller Anblick. Selbstredend gleitet die Laufwerksschublade entsprechend majestätisch ohne Ruckler oder kleinste Bewegungen außerhalb der vorgesehenen Richtung dahin, was aufgrund geringster Fugentoleranzen nicht bloß stilistische Ehrensache, sondern schlicht mechanisch erforderlich ist. Nichtsdestotrotz realisiert der Caruso den allgemein hohen Designanspruch von T+A in besonderer Deutlichkeit, verkörpert eine absolut durchdachte, zu Ende entwickelt wirkende Symbiose gestalterischer und technischer Konsequenz.
Die dem Music Player quasi entliehene Laufwerks-Mimik ist nicht das einzige Erbe, das der Caruso von größeren T+A-Komponenten mit auf den Weg bekommen hat, seine Netzwerkplatine ist identisch mit der in E- und R-Serie, sprich im Music Player und im MP 1260 R, verbauten. Überhaupt ist der Caruso im Grunde ein Music Player im Kleinformat – und das ist ein ausdrückliches Kompliment. In seinem Schmuckgehäuse verbirgt sich ein RDS-fähiger UKW-Tuner, ein Internetradio-Modul, bereits erwähntes DVD-CD-Laufwerk und ein Streaming Client; darüber hinaus offeriert der Caruso eine frontseitige USB-Schnittstelle sowie ein für iPod und iPhone geeignetes Dockingport im Deckel, welches mit einer lose eingesetzten Abdeckung kaschiert werden kann. Somit ebnet der Caruso alle Wege digitalisierte Musik zu hören und Radiostationen abzuspielen, von einem DAB-Tuner einmal abgesehen, der nicht erhältlich ist.
Als Alternative zu WLAN steht eine Ethernet-Schnittstelle für die Anbindung ins heimische Netzwerk zur Verfügung, wie von T+A-Komponenten gewohnt geht sowohl die Einrichtung einer Ethernet-Verbindung als auch die drahtlose Anbindung ins lokale Netzwerk mit dem Caruso problemlos von statten. Übersichtliche Menüs und funktionierende Automationsroutinen machen dies zu einer Angelegenheit, die auch von nicht allzu technisch Versierten in zwei Minuten erledigt ist. In der Praxis gefällt der Caruso darüber hinaus seinen Geschwistern gleich mit für T+A typischen Annehmlichkeiten wie etwa einer zusätzlichen WLAN-Antenne mit Verlängerungskabel: Sollte am Platz des Caruso der Empfang gestört sein, lässt sich das Kabel der größeren WLAN-Antenne am Gerät anschließen und die Antenne selbst in einem Radius von etwa zwei Metern um den Caruso herum platzieren – bereits geringfügigere Positionswechsel können bei drahtlosen Sende-Empfangs-Systemen zwischen hakeliger und einwandfreier Funktion entscheiden.
Das Bedienkonzept des Caruso ist mittlerweile ebenso bewährt wie die einzelnen verwendeten Baugruppen, ein oben in das iPod-Dock eingesetzter iPod oder ein iPhone wird sofort erkannt, woraufhin diese Schnittstelle automatisch als Tonquelle angewählt wird. Das Caruso-Dock ermöglicht auch die Steuerfunktion, so dass Titel mit der Systemfernbedienung F100 ausgewählt werden können.