Netzfilter Keces BP-1200 im Test
Alles sauber
Keces offeriert mit dem BP-1200 ein leistungsstarkes Netzfilter mittlerer Größe, das noch erschwinglich ist. AV-Magazin hat getestet, wie sich diese Stromversorgung klanglich auswirkt.
Keces dürfte inzwischen vielen Musikliebhabern wohl bekannt sein, denn zum einen engagiert sich Robert Ross vom deutschen Vertrieb unermüdlich für die Marke und zum anderen starteten die taiwanesischen Produkte bereits mit einigen Vorschusslorbeeren: eingeweihte Kenner der Szene schätzen seit Jahren besonders die Linearnetzteile wegen ihrer klanglichen Auswirkung und einer ausgezeichneten Preis-Leistung. Mit eben diesen erschwinglichen, aber grundsolide konzipierten Linearnetzteilen hatte sich Keces schnell einen Namen auf dem hiesigen Markt gemacht, immerhin profitiert diese Produktkategorie vom schlechten Ruf der Schaltnetzteile, die zu den meisten Routern, Switches und kompakten D/A-Wandlern gehören. Dass die Performance der genannten und anderer Komponenten mit billigen Netzteillösungen von der Verwendung hochwertiger externer Linearnetzteile profitiert, ist für die meisten Interessenten unmittelbar einsichtig. Netzfilter haben dagegen im Allgemeinen einen schwereren Stand, obwohl es eine praktisch unbegrenzte Anzahl möglicher Anwendungsfälle im Audio- und Video-Bereich gibt - viele Klangenthusiasten sind Stromaufbereitungen gegenüber skeptisch, weil mit ihrem Einsatz Dynamikeinbußen einhergehen können.
Vielleicht hat sich Keces auch angesichts dieser Vorbehalte längst breiter aufgestellt; inzwischen umfasst das Portfolio neben den DC-Netzteilen P3 und P8 und den Netzfiltern der BP-Serie die Phonostufen Ephono und Sphono, die Kopfhörer-Vorstufe mit DAC S3, die Endstufe S125 und den von uns getesteten DAC-Vollverstärker E40. Zur Power-Conditioner-Range gehören außer dem hier vorstelligen BP-1200 drei weitere Netzfilter, wobei der Testkandidat oberhalb des Einstiegsmodells angesiedelt ist. Die vier BP-Modelle sind technisch prinzipiell gleich aufgebaut und unterschieden sich durch ihre jeweilige VA-Leistung und die Anzahl ihrer Netzausgänge. Der BP-1200 stellt, wie die Typenbezeichnung schon andeutet, eine Leistung von satten 1.200 VA bereit; demgegenüber verfügt er lediglich über vier Ausgänge. Das mag mit der Gesamtkapazität verglichen bescheiden ausgestattet erscheinen, dahinter steckt jedoch der Gedanke, dass die angeschlossenen Komponenten unter allen Umständen genug Reserven abrufen können. Schließlich entfalten selbst Quellgeräte ihr ganzes Potenzial nur dann, wenn sie möglichst schnell viel Leistung aus dem Netz beziehen können. Folglich würde eine vorgeschaltete, hinsichtlich ihrer Stromlieferfähigkeit unterdimensionierte Netzaufbereitung wie eine Klangbremse wirken.