Testbericht von Philipp Schäfer
19. Dez. 2025, Fotos: Hersteller, AV-Magazin

Das SC-GNW30-System besteht aus zwei Geräten: dem eigentlichen Nackenlautsprecher und einem separaten Transmitter. Letztgenannter ist die zentrale Schnittstelle, die die Audiosignale empfängt. Wahlweise kabelgebunden via HDMI und USB oder kabellos via Bluetooth. Damit können Fernseher, Computer, Smartphones und Tablets mit dem Panasonic-System verbunden werden. Anschließend werden die Audiosignale über eine autonome 2,4-Gigahertz-Frequenz kabellos an den Nackenlautsprecher übertragen. Der Nackenlautsprecher selbst ist ergonomisch geformt und liegt mit rund 400 Gramm angenehm auf den Schultern. Das Material wirkt hochwertig, die Haptik ist solide. Die Steuerung erfolgt über gummierte Bedienflächen an den Bügelenden. Hier stehen eine Standby-Taste zur Umschaltung der Audioquelle, ein Lautstärkeregler, eine Mikrofon-Stummschaltung sowie eine Systemmodus-Taste zur Auswahl des Klangprofils bereit. Zwei integrierte Mikrofone erfassen die Sprache zum Chatten bei PC-Games, Konsolenspielen und Telefonieren.

Im Nackenlautsprecher arbeiten vier 38 Millimeter große Breitbandlautsprecher. Dabei befinden sich die Chassis vorne und hinten sowie links und rechts. Der Digitalverstärker bietet eine Gesamtleistung von rund acht Watt. Für die Stromversorgung ist ein Lithium-Ionen-Akku verbaut, der eine Laufzeit von bis zu neun Stunden bei mittlerer Lautstärke bietet. Ist die Batterie leer, kann diese über den USB-Anschluss in zirka vier Stunden aufgeladen werden. Die Transmitter-Box passt mit einer Stellfläche von nur sechs mal elf Zentimetern auf jeden Schreibtisch und in jedes TV-Board oder Regal. In der Rückseite befinden sich die Anschlüsse in Form von einem HDMI-Eingang, einem HDMI-Ausgang sowie einem USB-C-Port und einer Mini-Klinkenbuchse. An letztgenannter kann ein Aktiv-Subwoofer angeschlossen werden, um den Nackenlautsprecher im Tiefbassbereich zu unterstützen. Für den kabellosen Audioempfang ist eine Bluetooth-Schnittstelle der Version 5.3 verbaut.

Panasonic hat dem SC-GNW30 eine Fülle an Funktionen mitgegeben, die man über die SoundSlayer-App verwaltet. Innerhalb des kostenlosen Programms stehen umfangreiche Möglichkeiten zur System- und Klangeinstellung zur Verfügung. Mit acht voreingestellten Klangmodi kann der Sound auf den Hörgeschmack und Inhalt angepasst werden. Während RPG einen atmosphärischen Klang für Rollenspiele bietet, empfiehlt sich FPS für ein gutes Ortungsvermögen bei Ego-Shootern. Der Voice-Modus hebt Stimmen hervor, was ihn für Telefonate und Audiochats prädestiniert. Bei Cinema wird eine räumliche Klangbühne mit erweiterten Effekten simuliert, während Music einen detailreichen Sound liefert. Zudem steht ein Live- und Sports-Setup zur Wahl, das Publikumsgeräusche und Raumeindrücke betont. Alternativ lassen sich in der SoundSlayer-App eigene Klangprofile speichern.

Beim Hörtest punktet der SC-GNW30 mit einem auflösenden, differenzierten Klang. Trotz der flachen Bauweise schafft er eine räumliche Staffelung in Tiefe und Breite. So klingen Computer- und Konsolenspiele effektvoll und machen gleich doppelt so viel Spaß. Auch die präzise Ortbarkeit von Geräuschquellen gefällt. Schritte, Umgebungsgeräusche oder Schüsse kommen vor allem im FPS-Modus effektvoll zur Geltung. Die Sprachverständlichkeit ist bei allen Modi gut, bei aktiviertem „Voice“-Profil sogar sehr gut. Bei Musik punktet der Nackenlautsprecher mit neutraler Wiedergabe und präsenten Mitten. Auch Gesangstimmen klingen klar und natürlich. Die Sprachqualität bei Videokonferenzen und beim Online-Gaming ist ebenfalls ausgezeichnet. Dank der beiden Mikrofone und des KI-gestützten Softwarefilters werden Nebengeräusche effektiv unterdrückt, was im Test für optimale Sprachverständlichkeit sorgt. Der Bassbereich ist bauartbedingt begrenzt, erreicht bei moderater Lautstärke aber dennoch einen respektablen Tiefgang.