Ausstattung und Bedienung
Das Betriebssystem Android TV in der aktuellen Version Oreo will sich offensichtlich ein wenig mehr an den Gewohnheiten von TV-Nutzern orientieren als bisher. Statt einer vor allem eindrucksvollen Multimedia-Show auf der Medien-Startseite findet man nun den Kompromiss, der mehr Übersichtlichkeit beschert. Zudem ist ein direkterer Zugriff auf das Systemmenü möglich, sodass die Medien- und TV-Einstellungsseiten näher zusammenrücken. Dennoch bleibt der Unterschied zwischen Systemmenü und Android TV augenfällig.
Das allerdings ist nicht unbedingt ein Fehler, da das Philips-Menü optisch mit guter Systematik und Bedienfreundlichkeit glänzt. Es reagiert zudem sehr prompt, allenfalls beim Wechsel vom Android-TV-Medienmenü startet es mit leichter Verzögerung. Was uns lediglich nicht so gut gefiel, sind die stellenweise verwirrend verteilten Bildeinstellungsoptionen und die wenig nutzergeführte Erstellung von Senderfavoritenlisten, bei denen zudem keine sinnvollen Senderfilterfunktionen unterstützen.
Wer bei HbbTV auf seine Privatsphäre achten möchte, hat erfreulicherweise die clevere Möglichkeit, dieses Angebot senderweise zu deaktivieren. Hintergrund: HbbTV-Anwendungen beobachten das Nutzerverhalten. Falls man bei einzelnen Sendern dieses Angebot niemals nutzen möchte, schaltet man es besser aus, um das Datensammeln im Hintergrund von vorn herein zu vermeiden. Man findet die Deaktivierungsmöglichkeit, wenn man bei eingeschaltetem TV-Sender die Optionstaste der Fernbedienung drückt.
Der dynamische Farbkranz Ambilight, der sich am Bildinhalt ausrichtet, soll den Schirm optisch vergrößern und noch mehr Erlebnisintensität bescheren. Mit dem Verkaufsschlager punkten Philips-TVs schon seit vielen Jahren bei TV-Enthusiasten. An drei Seiten wartet der 139-Zentimeter-OLED mit dem Farbspiel auf.
Die noch in vergangenen Tests von uns hoch gelobte Bedien-App mit gelungenem EPG wird laut Auskunft von TP Vision erneuert. Wohl daher arbeitete die aktuelle Version nicht mit Oreo zusammen. Wie die neue Variante aussieht, erfahren wir vermutlich beim nächsten Test.
Nicht ganz State oft the Art: Trotz Twin-Tuner-Ausstattung kann man lediglich nur ein Programm auf Festplatte aufnehmen – zwei wären normal. Auch Bild-in-Bild klappt nicht. Letztlich dient das an sich feine Tuner-Plus nur dazu, dass man während einer Aufnahme zeitgleich einen anderen Sender anschauen kann. Wer fürs Recording eine Festplatte anschließen möchte, braucht gegebenenfalls etwas Geduld: Im Test fanden Festplatte und TV erst beim dritten Versuch zusammen.
Problemlos in Verbindung kamen wir nach Bestätigung der Datenschutzbestimmungen mit dem Google Assistant. Er steht zur Verfügung, wenn man im weiten Internet komfortabel nach Inhalten suchen möchte. Dabei soll es nicht nur um TV-typische Angebote gehen. Wie auch von anderen Geräten bekannt, antwortet die im Philips integrierte Lösung auf alle Arten von Fragen. Auch in die Hausautomation lässt sich der TV damit einbinden. Wie von dem bekannten Assistenten üblich, ist die Sprachverständlichkeit enorm. Die Kooperation mit Alexa wird mit Oreo ebenfalls möglich. In diesem Fall verbindet man den TV mit einem entsprechend ausgestatteten Lautsprecher.
Mit der Google-Variante lässt sich über die im Lieferumfang enthaltene, elegante Media-Fernbedienung kommunizieren. In ihr steckt ein Mikrofon, zudem dient ein kleines Touchpad zur Navigation im Menü. Wir hatten den futuristisch wirkenden Media-Stick gern in der Hand, wenn wir den Sprachhelfer aktivieren wollten. Fürs normale Navigieren bietet sich eher die „große“ Variante an. Letztlich benutzt mal also beide Funker. Zur Steuerung des TV sind die Sprachassistenten nicht oder nur bedingt geeignet.