Phönix aus der Asche
Klar dürfte auch geworden sein, dass ich zur Schar der alten ‚Wadianer‘ gehöre, Sie dürfen jedoch darauf vertrauen, dass eine immense Erwartungshaltung den fairen Ausgleich für meine Euphorie in diesem Test geschaffen hat. Die neue Ikone, verheißungsvoll „Intuition“ genannt, markiert gestalterisch deutlich eine neue Ära, die Design-Sprache der Marke ist im Falle dieses Vollverstärkers mit integriertem Wandler nur noch am unverändert gebliebenen Logo zu erkennen. Während sich die 2012 fertig gestellten Einzelkomponenten, namentlich der Verstärker 151 und der Wandler mit Vorstufe 121, optisch erfreulich stark an die Linienführung der früheren Boliden anlehnen, präsentiert sich der Intuition in organischer, ausgesprochen harmonisch und elegant wirkender Formgebung. Sehr flach, mit gewölbtem Gehäuseboden und Deckel, ist die Silhouette des Intuition definitiv ein echter Eyecatcher und bietet unter wechselnden Lichteinflüssen und Perspektiven immer neue reizvolle Anblicke.
Wer angesichts eines solch inspirierten, stilsicheren Designs mit dem Gedanken an die Fine Sounds Group im Hinterkopf vermutet, da könnte die gleiche Gestaltungskompetenz wie bei Sonus faber am Werk gewesen sein, liegt goldrichtig. Konservativen Befürchtungen einem Design-Produkt gegenüber sei gleich vorweg genommen: Der Intuition vereint neueste Technologie und alte Wadia-Werte in modernem Gewand. Zu seiner Praxistauglichkeit gehören nicht weniger als sieben digitale Eingänge - von Toslink über S/PDIF RCA bis AES/EBU steht alles bereit, was sich man sich nur denken kann. Für analoge Tonquellen sind außerdem zwei RCA-Eingänge vorhanden, die so eingespeisten Signale werden mit Konvertern von Wolfson Microelectronics digitalisiert und vor ihrer Ausgabe zurück gewandelt, da Wadia auf einen separaten analogen Signalweg verzichtet. Darüber hinaus sind zwei Wege in den Intuition besonders interessant für Enthusiasten, die besonders hoch aufgelöste Musikfiles voll ausschöpfen wollen: Über den USB-Eingang und die Wadia Link-Eingänge wandelt der Intuition Auflösungen bis zu 32 Bit / 384 kHz. Mit Blick auf einige wenige musikalisch interessante Angebote, die in solcher Produktionsqualität bereits vorliegen, vor allem jedoch für kommende Jahre, während derer „Ultra-HD“ höchstwahrscheinlich weitere Verbreitung finden wird, eine super Sache.