Soundcheck
Jetzt muß der Fidelio X1 beweisen, ob er den gesteckten Ansprüchen gerecht werden kann. Den Auftakt macht Julian Bream mit "Dedicatoria". Das Stück für akustische Sologitarre offenbart die ganze Virtuosität des Künstlers. Der Fidelio X1 bringt die verschiedenen Anriß- und Anzugtechniken des Gitaristen differenziert und erkennbar zu Gehör. Der Klang der Gitarre ist in keine Richtung eingefärbt.
Wie detailliert und räumlich der Kopfhörer abbilden kann, lässt sich mit dem Stück "Children of Sanchez" von Chuck Mangione darstellen. In den instrumentalen Passagen sind alle Instrumente wie Trompete, Flügelhorn sowie die akustischen Gitarren perfekt zu orten, die Rhytmusfraktion drängt sich dabei nicht über Gebühr in den Vordergrund. Gitarrenklänge lösen sich fein von den Bläsern – der X1 meistert dies mit Bravour.
Seine spielerische Leichtigkeit im Mitten und Höhenbereich unterstreicht der Kopfhörer in Quantal's "Unter den Linden". Die hohen Frauenstimmen grenzt er deutlich voneinander ab und spielt wunderbar räumlich auf.
Doch wie sieht es nun im Bassbereich aus?. Naturgemäß scheinen offene Systeme dort etwas schwächer als die geschlossenen Kollegen zu agieren. Nun darf man allerdings "tief" nicht mit "dumpf" verwechseln. Philips spricht in seiner Produktbeschreibung von "ausgeglichenen, klaren Bässen". Was damit gemeint ist läßt sich sehr schön bei Max Mutzke's "Telefon" sowie seiner Darbietung des Radiohead- Klassikers "Creep" auf dem sehr gut eingespielten Album "Durcheinander" erfahren. Der Bass kommt knackig-trocken und klar, wenn vielleicht auch nicht ganz so abgrundtief herüber.
Zum Abschluß bringen dann noch Manhatten Transfer "Soulfood to go" von ihrem Album "Brazil" zum Besten. Und hier heißt es dann nur noch: Zurücklehnen im Sessel vor der Bühne und Spaß haben mit dem Fidelio X1.