Ungefiltert
Pauschale Aussagen über Vor- und Nachteile von Technologien lassen sich kaum treffen und das genaue klangliche Ergebnis ist nur bedingt prognostizierbar. Daher ist ausführliches Probehören unerlässlich. Am besten auch Zuhause, denn neben den Komponenten der Anlage spielt auch das häusliche Stromumfeld eine wichtige Rolle: Je mehr Haushaltsgeräte und Schaltnetzteile sich im eigenen oder in den nachbarschaftlichen Haushalten befinden, desto nötiger wird es, die Netzspannung zu säubern. Und wie immer entscheidend letztlich das persönliche Hörempfinden, wenn es darum geht, eine klangliche Präferenz zu definieren und gegebenenfalls einen Kompromiss zu bewerten. Welche Technologie auch immer eingesetzt wird - wenn alles passt, profitiert die Darbietung einer Anlage in sämtlichen Belangen von einer sorgsamen Behandlung des Themas Stromversorgung.
Andreas Schönberg hat sich damit, wie immer lange Zeit, intensiv beschäftigt und ist zu dem Schluss gekommen: „Filter müssen spezifisch für ein bestimmtes Gerät ausgelegt sein, sonst geht das auf Kosten der Dynamik.“ Folgerichtig enthält sein neuer Powerconditioner PCD 1 keinerlei klassisch mit Kondensatoren und Widerständen aufgebaute Filterstufen; auch, um mit allen Arten von Komponenten von unterschiedlichen Herstellern kompatibel zu sein. Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes, mittlerweile durchaus umfangreiches Zubehörprogramm: Die d.C.d.-Gerätebasen, die d.C.d.-Füße und die Terminierungsstecker Silentplugs sollen keine bestimmte Klangcharakteristik hinzufügen, sondern lediglich den Komponenten optimale Arbeitsbedingungen verschaffen und so deren Klangpotenzial entfalten. Sowohl deren Wirksamkeit als auch deren Eignung für unterschiedlichste Geräte können wir bestätigen, denn sie leisten seit über einem Jahr in unserem Testalltag ausgezeichnete Dienste.
Bereits auf den ersten Blick macht der sehr kompakte PCD 1 mit einem aus Aluminium gefertigten Gehäuse und ausgezeichneter Verarbeitung einen sehr soliden Eindruck - und einen hübschen dazu: Die Vorderseite zieren der Firmenschriftzug und das Audio-Exklusiv-Logo in weiß, der Deckel und die Seitenteile sind profiliert. Wenn der PCD 1 angeschlossen ist, signalisiert eine rote LED den Stromfluss. Ringförmige Füße aus Hartgummi sorgen sowohl auf dem Boden als auch im Rack für sicheren, rutschfreien Stand, auch wenn schwere Netzkabel angeschlossen sind. An der Rückseite des PCD 1 befinden sich lediglich eine Kupplungsdose mit Abdeckung und eine Kaltgerätebuchse, denn er ist ein dedizierter Stromaufbereiter, kein Netzverteiler. Als solcher wird der PCD 1 der gesamten Anlage vorgeschaltet; das von der Wanddose kommende Netzkabel wird an seine Kupplungsdose angeschlossen, ein weiteres Netzkabel, welches dann zum Netzverteiler führt, an seine Kaltgerätebuchse. Alternativ dazu kann der PCD 1 einzelnen Komponenten vorgeschaltet werden; in diesem Fall kommt das vom Verteiler wegführende Netzkabel an seine Kaltgerätebuchse und das Netzkabel zum Gerät hin an die Kupplungsdose des PCD 1.
Enthusiasten, die mit dem modularen System mehr Wirkung erzielen möchten, bietet sich schließlich auch die Möglichkeit, mehrere PCD 1 zu kaskadieren. In der maximalen Ausbaustufe wäre ein PCD 1 dem Netzverteiler vorgeschaltet und jede einzelne Komponente zusätzlich separat mit einem Powerconditioner versorgt. Warum aber wirken mehrere Stromaufbereiter intensiver als einer? Das hat zum einen mit dem Massefluss innerhalb des Systems zu tun, zum anderen können schlicht soviel Störanteile im Netz vorhanden sein, dass mehrere Stromaufbereiter sich deshalb positiv bemerkbar machen.