Verstärker und Chassis
In der nuPro A-700 arbeiten gleich vier digitale Verstärker. So hat jeder Töner seinen eigenes Kraftwerk zur Verfügung. Hoch- und Mitteltöner werden von zwei je 90 Watt leistenden Endstufen versorgt. Die beiden Basschassis von zwei Verstärkern, von denen jeder bis zu 150 Watt generieren kann. Insgesamt stehen dem Chassisverbund somit 480 Watt Gesamt-Nennleistung zur Verfügung, kurzfristig sogar 600 Watt Musikleistung. In puncto Stromverbrauch in Bereitschaft zeigt sich die A-700 dennoch genügsam. Da sich eine nuPro mit weniger als 0,5 Watt im Standby-Betrieb begnügt, kostet es den Nutzer bei 25 Cent pro Kilowattstunde nur rund 2,20 Euro, ein Paar nuPro A-700 ein Jahr lang spielbereit zu halten. Für die leistungsstarke Schallwandlung verbaut Nubert im Bassbereich zwei hubstarke Tieftöner mit je 18 Zentimeter Durchmesser. Die Konuschassis wirken über eine Kunststoffmembran aus Polypropylen und sind über eine dicke Gummisicke mit dem Chassiskorb verbunden. Im Mitteltonbereich setzen die Schwaben ebenfalls auf ein 18 Zentimeter großes Chassis, dessen Membran in ein autonomes Luftvolumen arbeitet. Aufgrund der geringeren Hubanforderung ist die Randaufhängung hier wesentlich kleiner dimensioniert. Im Hochtonsektor kommt ein 25 Millimeter messender Kalottentöner zum Einsatz. Dessen kuppelförmige, weil gebogene Membran besteht aus getränktem Textilgewebe und ist zum Schutz vor äußerlich einwirkenden Beschädigungen mit einem Metallgitter versehen.
Klangqualität
Um es gleich vorweg zu nehmen: Die nuPro A-700 klingt grandios. Vom Grundcharakter spielt sie ungemein ehrlich, authentisch und außergewöhnlich breitbandig. Dank der tonal neutralen Klangabstimmung gibt sie das zugespielte Musiksignal genauso wieder, wie es auf dem Speicher vorliegt. Wer die ersten Takte über ein Paar A-700 hört, wird feststellen, dass dieser Lautsprecher sehr direkt, kraftvoll und detailreich aufspielt. Tonale Effekthascherei und Pseudo-Raumklang sind den nuPros absolut fremd. Dank des ausgezeichneten akustischen Phasengangs stellen sie selbst ein imposantes Klassikorchester aufgeräumt und realistisch dar – und das in Tiefe und Breite. Durch die penibel abgestimmte Gruppenlaufzeit und die sorgsam entwickelte Frequenzweiche spielen die vier Chassis wie aus einem Guss. Und das ermöglicht der nuPro A-700 nicht nur eine erstklassige Instrumentenwiedergabe, sonder auch eine authentische Stimm-Reproduktion. So ertönen die Gesänge des Samplers „Womans World Voices“ wunderbar feinfühlig und mit bester Brillanz. Bei den Jazz-Stücken vom DMP-Sampler „A 20 Bit Taste of DMP“ zeigen die nuPro A-700 dann, mit welch kontrollierter und potenter Kraft sie im Tieftonbereich zu Werke gehen können. Die Kontrabass-Saiten klingen abgrundtief, voluminös und satt – und das auch bei hohen Lautstärken. Die beiden Langhub-Tieftöner leisten bravouröse Arbeit, die bei basslastiger Pop- und Rap-Musik besonders gut zur Geltung kommt. Ohne mit der Wimper zu zucken, stellen die beiden nuPros erdige Basslines in den Raum, die sich auch von hämmernden Bässen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Dabei scheinen die Pegelreserven fast grenzenlos. Dank der vier kräftigen Endverstärker tönt die A-700 vollkommen befreit, verwöhnt ihren Zuhörer mit höchst agiler Dynamik und absoluter Kompressionsfreiheit. Und wenn doch etwas nicht stimmt? Dann sollte man seine Zuspieler mal genau unter die Lupe nehmen. In unserem Test deckten die nuPros die deutlich hörbaren Klangunterschiede zwischen verschiedenen CD-Spielern gnadenlos auf. Und auch das Quellmaterial sollte von hoher Qualität sein. Unschöne Kompressionsartefakte, wie sie bei niedrigen Bitraten von Internetradio-Programmen vorkommen, werden von der A-700 unverblümt akustisch zur Schau gestellt. Und das macht einen wirklich guten Lautsprecher nun mal aus. Er fügt dem Signal nichts hinzu und ist grundehrlich, auch wenn es manchmal etwas weh tut. Wer also einen kompromisslosen Schallwandler sein Eigen nennen möchte, der nur die Musik, und nichts als die pure Musik wandelt, muss die nuPro A-700 unbedingt anhören.