Vom Feinsten
Digitale Eingangsbuchsen hat der Director lediglich zwei, für mehr wäre auch auf seiner Rückseite schlicht kein Platz gewesen. Doch, ähnlich wie die Kombi-Ausgangsbuchse des Explorer, verbirgt sich hinter dem 3,5mm-Mini-Klinken-Eingang des Director eine Kombi-Lösung: Diese Buchse nimmt S/PDIF-Signale koaxial und optisch an. Im Inneren der Koaxial-Mini-Klinke befindet sich eine Mini-Toslink-Schnittstelle, so dass beide Stecker respektive Übertragungsstandards mit dieser einen Buchse genutzt werden können. Mittig in die Kunststoffblende der Rückseite eingelassen sitzt ein konventioneller analoger Ausgang, für den Kontakt zu klassischen HiFi-Komponenten als RCA-Buchse ausgeführt. Der Intention als Brücke zum Audiosystem entsprechend hat dieser RCA-Ausgang einen fest definierten Ausgangspegel, die Lautstärke wird wie schon angedeutet am Vorverstärker oder am Vollverstärker geregelt.
Der für ein Gerätekonzept wie den Director sicherlich wichtigste Eingang ist sein USB-Port, diese Schnittstelle ist mit USB 2.0 konform und offeriert USB-Audio gemäß der Spezifikation Class 2. Essentiell für hochwertige Musikwiedergabe vom Computer ist der so genannte asynchrone Modus, das bedeutet, dass der Director nicht den Mastertakt vom Computer übernimmt, sondern vor der Digital-Analog-Wandlung mithilfe zweier hochpräziser Clocks eine eigenständige Taktrückgewinnung vornimmt - je eine Clock ist dabei exklusiv für eine der beiden Taktgruppen 44,1 kHz und 48 kHz zuständig. Danach wird es richtig interessant, denn die Art der D/A-Wandlung weist den Director als typische Meridian-Komponente aus und verdeutlicht die Idee dahinter: „Wenig, aber richtig gut“. Dicht gedrängt auf seiner Platine enthält der Director bewährte und über viele Jahre perfektionierte Technologien, die teils aus der Referenzserie 800 stammen. Jene proprietären Technologien fasst Meridian unter dem Schlagwort „Resolution Enhancement“ zusammen, was genau den Punkt trifft.
Charakteristisch für Meridian-Geräte vollzieht auch der Director ein automatisches Upsampling von Eingangssignalen, Datenströme mit einer Auflösung von 16 Bit / 44,1 kHz werden auf 24 Bit / 88,2 kHz hochgerechnet; 16 Bit / 48 kHz wird auf 24 Bit / 96 kHz upgesampelt. Klangrelevanter noch als das reine Upsampling ist eine spezielle Filterung und Aufbereitung der Signale, die der Director mithilfe von Meridian selbst entwickelter Algorithmen vornimmt. Diese „Apodising“ genannte ‚Veredelung‘ verleiht auch dem Director maßgeblich sein enormes audiophiles Potenzial: Das mit Audirvana Plus voll optimierte MacBook bringt dank des Director phänomenalen Klang an die HiFi-Anlage. Von der Größe des Director auf seine Performance zu schließen, könnte nicht weiter gefehlt sein. Der Director löst hervorragend auf, lässt dynamisch rein gar nichts anbrennen und präsentiert ein ausgezeichnet durchhörbares, felsenfestes Klangbild mit üppiger Räumlichkeit. Vor allem jedoch verwöhnt der Director mit seiner flüssigen, selbstverständlichen und immer organisch wirkenden Spielweise, entlockt jeder Musik ihre Dramaturgie und vermittelt sie in ihrer ganzen Intensität.