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Der EMP-TW600 wurde im AV-Magazin-Testraum zum einen mit dem brandneuen DVD-Rekorder DMR-EX75 von Panasonic und zum anderen mit unserer DVD-Player Referenz VIP G2 von Audionet verkabelt. Als Verbindung nutzen wir das brandneue HDMI-Kabel aus der Black Moon Serie von AIV. Um auch die Wiedergabe von TV-Signalen zu beurteilen, kam zudem der Twin-Sat-Receiver TF6000 von Topfield zum Einsatz und wurde per RGB-Scart-Verbindung angeschlossen. Schon die Werkseinstellungen des Epson zeigen erstaunliche Leistungen. Die Grundeinstellungen für Kontrast, Helligkeit und Farbe müssen kaum verändert werden, um die richtige Bildwiedergabe zu finden. Lediglich die Schärfe nahmen wir ein wenig heraus. Dann kam unser Farbkalibrierungs-System Colorfacts zum Einsatz. Im Kino-Schwarz 1-Modus zeigt der TW600 eine nahezu konstante Farbtemperatur über alle Helligkeitsabstufungen. Lediglich bei 50 IRE ist ein kleiner blauer Ausreißer nach oben zu bemerken, der jedoch nur per Messung zu finden ist, mit dem bloßen Auge aber nicht zu bemerken. Die Farbtemperatur zeigt in dieser Voreinstellung einen Wert von etwas über 6800 Kelvin, was dem Kino-Ideal von 6500 Kelvin sehr nahe kommt. Geht man in die Feineinstellung per RGB-Gain und Offset-Regelung, lässt sich die Farbtemperatur exakt auf den Idealwert einstellen und läuft dann perfekt konstant.
Dazu ist aber unbedingt ein professionelles Kalibrierungssystem notwendig, da man bei dieser geringen Abweichung in der Werksauslieferung mit Augenmaß kaum eine Chance hat. Fragen Sie einen zertifizierten Colorfacts-Fachhändler. Für einen geringen Aufpreis wird er Ihnen den neuen Projektor weiter optimieren. Nun zum eigentlichen Vergnügen: ein Film muss her. Wir starten mit Van Helsing und den Szenen in Schwarz/Weiß. Daran kann man sehr schnell und optimal die Farbtemperatur bei verschiedenen Helligkeiten beurteilen und bemerkt blitzschnell Abweichungen. Epson bleibt hier souverän und zeigt die Szenen so wie sie sein sollen. Ein Wechsel auf Phantom der Oper: im Kerzenschein sieht man die Gesichter der Darsteller sehr natürlich und detailreich, bedenkt man den günstigen Preis des Epson. Man wird förmlich in das Geschehen einbezogen.
Epsons Automatik-Blende passt zudem die Helligkeit des Bildes schön an den Bildinhalt an, so dass auch die bei LCD-Geräte schwierige Schwarzdarstellung gelingt. Beim Zuspiel von HD-Material vom PC legt der Epson noch einen drauf und überzeugt mit sehr guter Detailschärfe. Allerdings sollte man dann auch die Einstellung bei Kino-Schwarz 1 belassen oder allenfalls auf die Voreinstellungen „Theater“ oder „Natürlich“ wechseln, die das Bild ein wenig heller erscheinen lassen. In den Modi „Dynamisch“ oder „Wohnzimmer“ wird dagegen das Projizierte so hell, dass jegliche Feinheiten und Nuancen verschluckt werden. Zudem muss die Lampe dabei soviel leisten, dass der Lüfter, der in den Kino-Modi kaum zu hören ist, jetzt deutlich auf seine Arbeit aufmerksam macht.
Nutzt man den Epson jedoch auch mal in einem hellen Raum oder zu einer Präsentation, sind diese Einstellungen auch mal zu verkraften, im Kinoraum haben sie nichts zu suchen. Insgesamt zeigt der EMP-TW600 bei richtiger Einstellung ein kontrast- und detailreiches Bild, das von tiefem Schwarz bis zu leuchtendem Weiß alles auf die Leinwand bringt. Feinste Details sind immer zu sehen und die Farbdarstellung ist ordentlich. Zudem bietet der Epson eine Fülle von Einstellmöglichkeiten, so dass jeder auf seine Kosten kommt.