Bild und Ton
Mit tiefem Donnergrollen fährt der waagrecht unterm Schirm platzierte und die gesamte Panelbreite einnehmende Lautsprecher zwar nicht auf. Dennoch überrascht der Soundbalken: Wer die entsprechenden Klangeffekte aktiviert, erhält eine äußerst weiträumige Klangkulisse, bei der durchaus Kinostimmung aufkommt. Verwaschen oder diffus wie bei vielen vergleichbaren Klangkonzepten wirkt der Schallwandler jedoch nicht. Er spielt weitgehend natürlich und ausgewogen auf, wobei angenehme Tiefen und klare Höhen für ein rundes Klangbild sorgen. Wen die Effekte dennoch stören, schaltet sie einfach ab. Im Vergleich wirkt der Sound dann natürlich beengter, aber vor allem Stimmen scheinen noch realistischer. Kurz: Der Kuro bedient jeden Geschmack und macht seine Sache dabei schlichtweg prima.
So gut die Wertung für den Sound auch ausfällt, fürs Bild des PDP-LX 5090 wäre sie geradezu unmäßig untertrieben. Was Pioneer mit der neunten Panelgeneration erreicht, ist wirklich überwältigend.
Die wohlfeile Namensgebung „Projekt Kuro“ deutet bereits auf einen der Fortschritte hin. Kuro ist japanisch und bedeutet einfach schwarz. Erfahrene Cineasten wissen allerdings, dass es Schirme damit in der Praxis alles andere als einfach haben. Um im Heimkino schwarzsehen zu dürfen, müssen sich die Hersteller immens ins Zeug legen. Pioneer hat sein Projekt ernst genommen und die Schwarzdarstellung weiter verbessert. An die Künste der Kuro-Reihe reicht kaum ein Konkurrenz-TV heran. Er bietet Bilder mit spektakulärer Tiefe und Plastizität, in die der 127-Zentimeter-Schirm seine Betrachter selbst bei dunklen Szenerien geradezu hineinsaugt. Und bei entsprechend rasanten Kamerafahrten kann's empfindlicheren Zeitgenossen durchaus mal schwindlig werden. Dank raffinierter Filtertechnik bleiben diese Effekte selbst in leicht erhellten Räumen bestehen.
Zweiter wichtiger Ansatz: Feines Bildrauschen (Dithering), das Pioneer-Panels bislang zeigten, ist nun Vergangenheit. Lediglich in besonders dunklen Motiven konnten die AV-Magazin-Redakteure noch etwas Grießeln entdecken – das spielt für die Gesamtdarstellung jedoch kaum eine Rolle. Vielmehr wirken die Bilder des Cineasten-TV vor allem eins: klar und harmonisch. Hier will man fast Worterfinder werden und von einer „Reinheit der Pixel“ schwärmen.
Diese zeigte sich auch in der Feinheit der Schattierungen, die dem Plasma gelang. Eine Stärke, mit der Pioneer zwar schon vorher auftrumpfte, nun allerdings dank der neuen, satten Schwarzdarstellung weiter perfektionieren konnte. Der Kuro PDP-LX 5090 zeichnet Motive ohne jegliche Brüche oder Informationslücken so natürlich durch, dass sie fast mitten im Heimkino zu stehen scheinen.
Die Reinheit der Pioneer-Pixel kommt schließlich noch mehr zur Geltung, sobald man sich deren Farbpracht ergibt. Die Intensität und Strahlkraft des Schirms macht süchtig. Während man bei vielen Panels die Farben etwas zurücknehmen muss, weil sie sonst zu Überzeichnungen neigen, darf der Kuro ungezügelt vorpreschen. Selbst die schwierigen Grün- und Rotnuancen gelingen perfekt, Hauttöne sind kaum noch realistischer darzustellen. Als „Casino Royal“ in HD-Auflösung im AV-Magazin-Testraum aufspielt, wird die ganze Brillianz-Wucht des Schirms erfassbar. Die bunte Pracht von Kapitel 2 berauscht: Die Kamera überfliegt langsam einen Marktplatz in Madagaskar, belebt von zahllosen Menschen mit unterschiedlich farbiger, zum Teil greller Kleidung. Der Sand des Platzes und verrostete Dächer zeigen sich in zurückhaltendem, aber dennoch sattem Braun. Hier stimmt jede Farbfeinheit, jede Nuance. Wie ein Patchwork-Teppich setzen sich alle Details zu einem fehlerfreien, wirkungsvollen Ganzen zusammen.
An dieser schwierig darzustellenden Szene lässt sich auch die hohe Schärfedarstellung des Pioneer erkennen. Alle Menschen, im Bild fast nur Farbpunkte, setzen sich während der Kamerafahrt klar von einander ab, die Motivkanten sind eindeutig umrissen. Geröll auf den Dächern wirkt so rau und unwirtlich, wie es das Drehbuch vorsieht. Gänzlich überzeugt ist man, wenn später in der Szene der gejagte Bombenleger nicht nur sein stark vernarbtes Gesicht zeigt, sondern auch jede einzelne Schweißperle sich hell glänzend von der dunklen Haut abhebt. Oder seine tiefen Handlinien fast wie hineingeschnitten wirken, als er das abgewetzte Nokia-Handy in der Hand hält, um das Codewort Ellipsis vom Display abzulesen. Diese beeindruckenden Sequenzen kommen allerdings erst dann so richtig zur Geltung, wenn das Bildformat bei High Definition auf „Pkt. für Pkt.“ gestellt ist - im anderen Fall erhält man nur halbe Schärfe.
Dank ihrer vielen und rasanten Kamerafahrten machen die Sequenzen außerdem deutlich, wie perfekt der Pioneer das 24p-Format beherrscht: Hier ruckelt oder gibt es exakt nur dann sachte Bewegungsunschärfen, wenn das auch im Kino der Fall wäre. Mit Film-Dejudder-Techniken, die Bewegungsabläufe besonders scharf und glatt darstellen, hat der Hersteller bis dato nichts am Hut – auch wenn der Begriff „100 Hertz“ aus Marketinggründen beim Kauf am Schirmrand klebt.
Mehr Wert legt Pioneer dagegen auf ausgefeiltes De-Interlacing, das Halbbilder gekonnt in Vollbilder wandelt und besonders in Kinofilmen Zeilenflimmern eliminiert. In Zusammenarbeit mit dem ebenfalls auffallend hochwertigen Scaling leistet es beste Arbeit: Sogar analog zugespieltes Standard Definition wird so perfekt um- und hochgerechnet, dass es auf dem Riesenschirm verblüffend scharf und harmonisch bleibt. Kurz: Der Pioneer verleiht Home Cinema eine neue Qualitätsdimension - und lotet zudem das Potenzial von High-Definition-Spielern voll aus. Willkommen im High-End-Kino!
Die richtigen Einstellungen für das Bilderlebnis dazu finden Sie hier. Wichtig: Schalten Sie zuvor „AV-Modus“ auf „Anwender“ (siehe Fotos). Erst dann können Sie die je nach Signalquelle notwendigerweise unterschiedlichen Bildparameter getrennt einstellen.
Kontrast: | 35 |
Helligkeit: | 0 |
Farbe: | -3 |
Schärfe: | -15 |
Farbtemperatur: | Tief |
Pure Cinema: | Aus |
I-P-Modus: | 1, 2 oder 3 |
Aktivierungsmodus: | 1 oder 2 |
Enhancer Mode: | 1 |
Gamma: | 1 |
Farbraum: | 2 |
DRE, Schwarzwert, ACL, CTI, Zimmerlichtsensor: | Aus |
Rauschunterdrückungsschaltungen: | Je nach empfangener Bildqualität und Sehgewohnheiten |
Kontrast: | 40 |
Helligkeit: | -1 |
Farbe: | -3 |
Schärfe: | -15 (HD: -10) |
Farbtemperatur: | Tief |
Pure Cinema: | Standard |
I-P-Modus: | 1, 2 oder 3 |
Textoptimierung: | egal |
Aktivierungsmodus: | 2 |
Enhancer Mode: | 1 |
Gamma: | 1 |
Farbraum: | 2 |
DRE, Schwarzwert, ACL, CTI, Zimmerlichtsensor: | aus |
Rauschunterdrückungsschaltungen: | aus |
Bildformat: | mit High-Definition-Spielern Formatschaltung Pkt. für Pkt. |