Bild und Ton
So hört man selten Fernsehen! Der Sony-TV nutzt seine ganze Breite, um den Sound in weitem Bogen, fast schon nach Raumklangmanier, zum Cineasten zu schicken. Das beeindruckt. Noch etwas mehr Tiefbass könnte der Bravia angesichts seiner Korpusgröße zwar liefern, doch der Dynamik tut dies keinen Abbruch: Ob Stimmen, Musik oder Filmeffekte, stets wirkt die Klangkulisse präsent und natürlich – da ist Spannung garantiert.
Der Sound wäre somit bestens beschrieben. Die Wirkung des riesigen Schirms in Worte zu fassen, ist dagegen fast ein Problem. Man blickt hier nicht einfach auf einen etwas größeren Fernseher. Man blickt auf eine regelrechte Bildwand. Und die dürfte mit ihrer Leuchtkraft sogar eingefleischte Beamer-Fans restlos überzeugen. Der Sony KDL-52X3500 bringt anspruchsvolles Kino in umwerfender Art nach Hause. Zumal er trotz seines strahlend hellen Scherens, auf den man für maximale Brillanz möglichst genau von vorn blicken sollte, kein bisschen überzeichnet: Weiße Motivanteile wirken wunderbar natürlich, Schattierungen sind sanft abgestuft – kein Wunder erhalten die Blockbuster fesselnde Plastizität und treten überraschend authentisch auf. Da das 132-Zentimeter-Panel trotz seiner Größe zudem mit gelungener Schwarzdarstellung aufwartet, bescheren auch sehr dunkle Szenen feinen Nervenkitzel und sind mit Spannung geladen.
Um das Bild entsprechend zu trimmen, sind nur wenige Einstellungen notwendig. Zuvorderst sollte man den „Bild-Modus“ und die „Farbtemperatur“ auf „Film“ und „warm 2“ setzen. Um Überzeichnungen zu vermeiden, bitte anschließend „Farbe“ auf 45 und unter dem Menüpunkt „Weißabgleich“ den „Rot-Gain“ auf -2 justieren (Menüseite: „Bild“). Alle weiteren Zusatzoptionen wie Kontrastverstärkung oder DRC (Digital Reality Creation) sollten deaktiviert sein. Ebenfalls wichtig: Da der Film-Dejudder nicht völlig fehlerfrei arbeitet, „Bewegtbild-Optimierung“ auf „Standard“ stellen und „Film Modus“ ausschalten (Menüseite: „Video Einstellungen“). Das Ergebnis: Man erhält natürliche, flüssige Bewegungsabläufe, und die Vorteile der bildschärfenden 100-Hertz-Signalverarbeitung kommen bestens zum Tragen. Auch auf 24p-Kost in High Definition stellt sich der TV automatisch ein und präsentiert sie wie im Kino.
Und natürlich mit der für HD-Filme üblichen Detailgenauigkeit. Keiner in der AV-Magazin-Redaktion blieb ruhig sitzen, als Daniel Craig als James Bond nahezu in Lebensgröße durch den TV-Testraum turnte und dort alle mit seinen stahlblauen Augen durchbohrte. Schärfer kann ein Film-Beau kaum auftreten. Auch mit Standardauflösung kam der Großbildschirm hervorragend zurecht. Selbst die qualitativ eher minderwertigen DVB-T-Bilder blieben ansehnlich, und herkömmliche DVD-Filme präsentierte der Bravia geradezu exzellent. Allerdings sollte bei letzteren ein DVD-Player mit 1080i- oder 1080p-Wiedergabe zum Zug kommen. Dies verbessert die Bewegungsdarstellung nochmals deutlich und ermöglicht dem Full-HD-Schirm herausragende Detailtreue. Vorausgesetzt natürlich, es ist für eine pixelgenaue Wiedergabe der gelieferten Bilder gesorgt. Dies ist der Fall, wenn man die Formatschaltung auf „Vollpixel“ stellt – bitte auf keinen Fall vergessen!
An dieser Stelle sei dem Sony auch noch ein Wort zu seiner Fotowiedergabe gegönnt. Denn diese gelang dem Boliden so bravourös, dass sich viele weitere Hersteller daran ein Beispiel nehmen könnten. Dank der Möglichkeiten zur Bildeinstellung glänzte der Picture Viewer mit überragender Natürlichkeit und Detailtreue. Dabei gab er Farben nahezu ohne Abweichungen wieder, wodurch selbst die schwierig darzustellenden Hauttöne exakt so aussahen, wie sie es sollten. Da blickt man seinen Sprösslingen beim Fotoabend besonders gern ins Gesicht und schwelgt freudig in Erinnerungen. Fazit: Das Bravia-HD-Paket leistet beste Dienste und sorgt in jeder Hinsicht für beeindruckende, superscharfe Abende.