Bild und Ton
Schmaler Picture Frame und dann dicke Lautsprecher daneben? Das passt natürlich nicht. Daher hat Toshiba auch hier einen Schritt nach vorn gemacht, indem die Ingenieure die Treiber für Bässe und Höhen rückseitig platzierten. Lediglich ein schmales, die Optik kaum störendes Horn, das den Ton nach vorn zum Zuschauer lenkt, ist noch unter dem Rahmen sichtbar. Das Prinzip funktioniert: Zwar gibt’s keine prallen Tiefen, das Klangbild wirkt aber natürlich und ausgewogen. Auch als die Testredakteure den 40ZF355D mit Actionszenen unter Bassdruck setzten, konnte der Heimkinoschirm gut mithalten.
Noch stärker beeindruckte der Regza im Bildtest. Zunächst stellte das AV-Magazin die 100-Hertz-Schaltung auf die Probe: Active Vision M 100 HD soll auf dem pixelgewaltigen Full-HD-Panel des 40ZF355D für scharfe Bewegtbilder sorgen. Sie schaffte es bravourös. Mit 50 Hertz zugespielte Laufschrift gab der TV nicht verschwommen oder zerrissen wieder, sondern glitt mit geschliffenen Kanten über den Schirm – eine tolle Leistung. Da blieben freilich auch einfache TV-Aufnahmen bestens in Form.
Nächste Teststation: Der Filmdejudder, einzustellen unter „Filmstabilisierung“, soll kinofilm-typisches Ruckeln und dabei entstehende Unschärfen so ausmerzen, dass natürliche, flüssige Bewegungsabläufe entstehen. Die volle Wirkung entfaltet die Schaltung mit der Einstellung „Normal“. Auch hier bewiesen die Toshiba-Ingenieure, wie gut sie ihr Handwerk verstehen: Die Motive bewegten sich völlig ruhig durch die Kulissen und verloren kaum an Detailgenauigkeit. Noch besser gefiel den AV-Magazin-Redakteuren allerdings der Modus „Sanft“. Er rechnet die kinotypischen Filmeigenschaften nicht komplett heraus, sondern belässt ein wenig Ruckeln und Unschärfe im Bild. Auf diese Weise geht die Kino-Optik nicht verloren, die Kinokost wirkt aber im Vergleich zur völlig unveränderten Wiedergabe konturierter und klarer. Ein echter Kunstgriff! Wer letztlich für eine absolut kinotypische Präsentation plädiert, schaltet das Processing einfach ganz aus. So hat Toshiba für jede Vorliebe die richtige Darstellungsform parat.
Nicht völlig perfekt eliminiert der Regza-LCD Ruckeln bei Filmen, die mit 60 Hertz im 3:2-Pulldown-Verfahren zugespielt werden. Diese Frequenz kommt dann zum Zug, wenn High-Definition-Spieler das 24p-Kinoformat mit 24 Bildern pro Sekunde nicht beherrschen und es auf 60 Bilder pro Sekunde hochrechnen. Diese Paarung wird im Heimkino jedoch zunehmend seltener, mit Playern neueren Datums kommt sie überhaupt nicht mehr vor. Leicht unregelmäßig und daher nicht ganz kinokonform wirkte auf dem Toshiba-Schirm auch die 24p-Zuspielung, sobald die AV-Magazin-Redakteure die „Filmstabilisierung“ komplett ausschalteten. Doch diese Feinheit fällt lediglich eingefleischten Cineasten auf. Allen anderen empfehlen die AV-Magazin-Redakteure, einfach den Modus „Sanft“ akiviert zu lassen und damit Standard- wie auch High-Definition-Kost, ob aus dem TV oder vom Player, ungebremst zu genießen.
Genau das gelingt mit dem Full-HD-Regza bereits bei Filmen mit herkömmlicher Standard-Bildpunktzahl auf ganzer Linie. Kein Wunder: Der TV rechnet die geringere Auflösung so gelungen für sein Full-HD-Panel um, dass kaum Schärfeverluste zu erkennen sind. Allerdings sollte man den Schärferegler bei Scartzuspielung auf -8, mit HDMI auf -3 stellen. So vermeidet man Überzeichnungen und erhält ein begeisternd detailreiches, harmonisches Bild. Wesentlichen Anteil am Erfolg hat auch der von Toshiba eingesetzte Faroudja-Deinterlacer: Er wandelte die im Test zugespielten Standard-Halbbilder so hervorragend in Vollbilder, dass Motivkanten kein bisschen zuckten und ohne Abstufungen serviert wurden.
Als endlich hochaufgelöst in 24p King Kong seine schöne blonde Beute anblickte, lehnten sich die Testredakteure endgültig zurück und genossen nicht nur superscharfe, sondern auch wunderbar in sich stimmige Szenerien. Wichtig hierbei: Das Bildformat muss auf „True Scan“ justiert sein. Erst dann vergrößert der TV nicht mehr, sondern bildet die Filme pflichtgemäß pixelgenau ab. Derart justiert, überrascht jedes vom Picture-Frame-Toshiba wiedergegebene High-Defintion-Bild mit geradezu verschwenderischem Detailreichtum. Im Test erkannten die AV-Magazin-Redakteure die einzelnen Hautporen von Naomi Watts ebenso wie die äußerst feine Zeichnung ihres Hutbandes. Anschließed erstreckte sich King Kongs Urwald mit seinem gigantischen Blattwerk in schier unendliche Weiten. Vorausgesetzt freilich, man aktiviert „Active Backlight Control“ für eine verbesserte Schwarzdarstellung.
Auch diese Schaltung hält beim 40ZF355D zu hundert Prozent, was sie verspricht. Ob dunkle oder helle Szenen, sämtliche Schattierung wirkten stets sanft gezeichnet, Details darin wurden nie unterschlagen. Und auch in sehr dunklen Szenen wartete der Regza mit einem gelungenen Schwarzwert auf, der den Bildern Tiefe und Plastizität verlieh. Kein Wunder fällt das Urteil des AV-Magazins eindeutig aus: Popcorn in die Linke, Cola in die Rechte, und ab ins Picture-Frame-Heimkino!