Bild und Ton
Klang: Über den Klang des SV muss man an sich nicht viele Worte machen. Der ist O.K. und setzt Fernsehsendungen angemessen in Szene. Fürs Kinoerlebnis zu Hause könnte er allerdings ruhig ein wenig mehr bieten. Zudem sollte man den TV nicht allzu laut stellen, da das Gehäuse zu leichten, hörbaren Vibrationen neigt.
Umso mehr lohnt es sich, das Feature Dolby Volume zu aktivieren. Es regelt die Lautstärke auf den gewünschten Pegel, wenn man zwischen den AV-Eingängen umgeschaltet hat oder sich tosende Werbung in den TV-Film drängelt. Zusätzlich passt die ausgefuchste Schaltung die Klangeigenschaften an, falls leise Filmpassagen spielen oder die Lautstärke heruntergeregelt wurde. In solchen Fällen nimmt das Ohr bestimmte Frequenzen weniger gut wahr. Dolby Volume verstärkt sie gezielt und macht wieder das komplette Klangbild hörbar. Dabei arbeitet die Schaltung präzise, ohne an Filmstellen herumzudoktern, die tatsächlich laut bleiben sollten, oder umgekehrt bereits mit sattem Sound aufwarten.
Bild-Innovationen: Denselben Feinsinn wie bei der Klangregulierung beweist Toshiba auch in puncto Bilddarstellung. So konnten sich die AV-Magazin-Redakteure erstmals für die vollautomatische Bildjustage eines Fernsehers begeistern. „Autoview“ analysiert die eingehenden Bildsignale und gleicht sie mit der Helligkeit und den farblichen Eigenschaften des Lichts im Wohnraum ab. Dabei bietet Toshiba die Möglichkeit, der Automatik vorzugeben, in welchem Maß sie dem Geschmack des Betrachters entsprechend regulieren soll. Anhand einer anschaulichen Grafik wird festlegbar, wie kontraststark der Schirm bei bestimmten Raumlichtbedingungen auffahren soll. Auf diese Weise können Feintuner Überzeichnungen vermeiden und die Automatik ohne Reue nutzen. Die Japaner bieten damit ein herausragendes Feature. Auch die Analyse der eingehenden Signale hat die Toshiba-Elektronik überraschend gut im Griff.
Mindestens ebenso gut weiß der TV-Spezialist mit der neuen LED-Technik umzugehen. Ohne Zweifel: Toshiba katapultiert seine Fernseher dank LED-Technik in eine neue Liga. Bereits die zahlreichen Feinjustage-Angebote, die den TV normengerecht arbeiten und Filme so zeigen lassen, wie sie in den Studios ausgearbeitet werden, machen den SV zum Glanzstück. Die flink dimmenden LEDs verleihen dem Power-Paket allerdings noch zusätzliches Potenzial. Mit einem solchen Schwarzwert wartete bislang noch kein Toshiba auf, und auch frühere Konkurrenzmodelle können da nicht mehr mithalten.
Bereits ein reines Schwarzbild zeigt, wie deutlich das Backlight herunterfährt. Gleichzeitig sind keinerlei Schwankungen in der Ausleuchtung des Schirms mehr zu verzeichnen – einzelne, etwas hellere Stellen gibt es hier nicht mehr. Dasselbe gilt umgekehrt für ein Weißbild, für das die Backlight-Leistung automatisch steigt, wobei die Japaner auf maximale Helligkeitsdarstellung zugunsten einer exakteren Abbildung verzichten. Die gelingt ihnen eindeutig: Sogar weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund zeigt eine nur schwache Aura, die erst mit einer sehr hohen Anzahl von Local-Dimming-Feldern und entsprechenden Filtern endgültig verschwinden würde.
Bild-Gesamtwirkung: Der 46SV685D geht mit Schattierungen äußerst gekonnt um. Besonders in dunklen Szenen fällt die ambitionierte Detailwiedergabe auf. Hier geht keine Bildinformation verloren, und die Motive werden akribisch ausmoduliert. So darf man herausragende Plastizität und Tiefenwirkung bestaunen, ohne dabei unpassende Überzeichnungen in Kauf nehmen zu müssen. Kurz: Toshiba bringt hohen Kontrastumfang und natürlich fließende Grau-Übergänge gekonnt unter einen Hut.
Auch in der Farbdarstellung brilliert der SV. Messungen bescheinigen zwar eine minimale Abweichung. Doch die fällt in der Praxis so gut wie nicht auf. Vielmehr begeistert eine äußerst nuancierte Wiedergabe, die Natur-Farbgemälde wie etwa von der Blu-ray „Baraka“ ausdrucksstark und atemberaubend in Szene setzt.
Nicht ganz zu solchen Höchstleistungen schwingt sich die Elektronik in der 200-Hertz-Wiedergabe auf. Mit Filmen im 50-Hertz-Takt von DVD oder aus dem Fernseher ist der Fortschritt zwar unverkennbar, weswegen der Schirm bewegte Motive angenehm scharf abbildet. Bei eher schnellen Bewegungsabläufen kommt die Schaltung allerdings an ihre Grenzen. Auch mit 24p-Kinofilme von Blu-ray bleibt die 200-Hertz-Wirkung hinter den Möglichkeiten zurück. Denn der Film-Dejudder eliminiert das typische Bewegungsruckeln nicht komplett, sondern belässt vom Toshiba-Konzept tolerierte Unschärfen im Bild.
Hierüber werden sich viele Cineasten allerdings kaum beschweren: Die Bewegungsabläufe wirken dank dieses Kompromisses wie gewünscht ruhiger, der typische Kino-Look geht aber nicht verloren. Das dürfte sogar ausgemachte Cineasten mit der De-Judder-Technik versöhnen. Im andern Fall stellt man die Menüoption „Filmstabilisierung“ einfach auf Standard und damit auf 24p-Wiedergabe. Auf „Aus“ sollte man den Regler allerdings nicht setzen – denn dann erhält man das berüchtigte 3:2-Pulldown-Ruckeln.
Bei soviel Kino-Fertigkeiten ließen es sich die AV-Magazin-Redakteure nicht nehmen, eine Extra-Abendtestrunde einzulegen und „The Dark Knight“ in seinem dunklen Anzug mal so richtig dunkel zu genießen. Bereits das Intro des Batman-Movies, in dem die schwarze Fledermaus aus einer explosiven, grau-weißen Wolke langsam in den Kinoraum schwebt, fasziniert nachhaltig. Das ist ein echtes Kontrasterlebnis. Auch die anschließenden Szenen reißen in ihrer Tiefendarstellung mit. Die Schärfe des Panels fesselt endgültig an den rasanten Action-Film und seine oft düstere Atmosphäre. Das ist pures High-Definition-Kino.
Doch selbst ein etwaiger Umstieg auf DVD schmerzt nicht allzu sehr. Dabei hat der SV sogar Scart-Analog-Signale erstaunlich gut im Griff. Auch hier wird offensichtlich, wie fein er die Bilder zeichnet und in puncto Schattierungen und Farbdarstellung mit Bestleistungen auffährt. Dank der Schärfefunktion Resolution+ lassen die Standardfilme nichtmal in der Detailgenauigkeit Wünsche offen. Einzig das De-Interlacing rückte im Toshiba-Konzept etwas in den Hintergrund. Während die Vorgänger hier äußerst akkurat arbeiteten, ist beim 46er Regza recht deutliches Flimmern an den Kanten bewegter Motive zu erkennen. Wer seine DVDs allerdings vom Blu-ray-Player abspielt und dabei auch skalieren lässt, bekommt von diesem Ausrutscher nichts mit. Und auf TV-Bilder versteht sich die Elektronik bereits wieder besser. So kommt man auf allen Kanälen in den Genuss ausgefeilter Bilderlebnisse, die Kino-Hochspannung in den eigenen vier Wänden garantieren.