Direct-LED
LCD-Schirmen, die von LEDs (Light Emitting Diods) durchleuchtet werden, ist dank Local Dimming eine Bilddarstellung vorbehalten, die dem CCFL-Backlight (Cold Cathode Fluorescent Lamps) mit Kaltkathodenlampen nicht möglich ist. Kommt Local Dimming zum Einsatz, sitzen die LEDs in großer Anzahl direkt hinter dem Schirm. Diese LED-Variante wird als Direct-LED bezeichnet. Möglich ist es nun, die LEDs in verschiedene Felder zu unterteilen, deren Helligkeit sich völlig unabhängig von einander regeln lässt. Auf diese Weise kann der Schirm schwarze Bildmotive angemessen dunkel darstellen, weiße lässt er dagegen zeitgleich hell leuchten. Bislang war es nur möglich, den Schirm im Ganzen hell oder dunkel zu dimmen.
In welchem Maß diese Technik zur Bildverbesserung beiträgt, hängt von der Anzahl der LED-Felder ab – der 46SV685D weist 96 davon auf – sowie von der Steuerung der LEDs und LCD-Zellen. Es besteht etwa die Gefahr, dass helle Schrift auf dunklem Grund eine Aura erhält. Möglich ist auch, dass die Dioden zu langsam herunterdimmen oder allzu zeitverzögert aufleuchten. Daher ist es erforderlich, die Helligkeitssteuerung der Lampen möglichst ausgefeilt mit der Helligkeitssteuerung der LCD-Zellen zu kombinieren. Es gilt für die Elektronik bei jedem Bild aufs Neue zu entscheiden, inwieweit die Helligkeitsregulierung klassisch über die Flüssigkristalle oder übers Backlight erfolgt. Insbesondere mit Bewegtbildern ist das gesamte Geschehen auf dem Schirm zu berücksichtigen. Zur Veranschaulichung: Die Entscheidung, wie in der linken oberen Schirmecke zu verfahren ist, beeinflusst gleichzeitig die Schaltweise des gesamten Panels bis hin zum weitest entfernten Bildpunkt in der Ecke unten rechts.
Local Dimming ist nur beim Direct-LED-Prinzip möglich. Bei LCD-Fernsehern mit sogenannter Edge-LED-Technik sitzen die Leuchtdioden am linken und rechten Rand des Schirms. Mit ihnen ist wie beim klassischen CCFL-Backlight nur der gesamte Schirm einheitlich hell oder dunkel zu durchleuchten.
Als ob das alles nicht schon kompliziert genug wäre, kommt beim SV zu Local Dimming auch noch Blinking Backlight hinzu, das die Bewegungsdarstellung auf wahrgenommene 200-Hertz-Geschwindigkeit puscht und auf diese Weise die Bewegungsdarstellung verbessert. Mehr Details hierzu finden Sie auf der Internet-Wissensseite „Bewegungsdarstellung und Signalverarbeitung“ des AV-Magazins. Bei der SV-Serie wandert laut Toshiba ein schwarzer Balken innerhalb von zehn Millisekunden zweimal über dasselbe Bild. Hierdurch wird die Darstellungszeit bestimmter Teile der Bilder deutlich verkürzt. Unterm Strich ist jedes Bild und damit auch jeder dargestellte Bewegungsabschnitt nur noch fünf Millisekunden sichtbar, was einer Bildwechselfrequenz von 200 Hertz entspricht. Der Effekt ist, dass die Augen die dargestellten Motivbewegungen schärfer wahrnehmen.
Weiterer wichtiger Punkt dieser „Balkentechnik“, die auch als Scanning Backlight bezeichnet wird: Es ist nie das gesamte Bild ausgeknippst. Hierdurch vermeidet man übermäßige Helligkeitsverluste sowie Großflächenflimmern.