Der Signalgeber:Philips Cineos 32PFL9632D
Der Signalmeister aus den Niederlanden haut wieder mal auf den Putz. Im 80-Zentimeter-Fernseher Cineos 32PFL9632D von Philips steckt alles, was ein LCD zur Wiedergabe von flüssigen und messerscharfen Bewegtbildern braucht. Dabei ist es dem Schirm völlig egal, ob Kinofilme, High-Definition-Bilder oder herkömmliches Fernsehen ankommen – die Sequenzen sollen stets in gleich hohem Maße geschmeidig wirken. Mit dazu gibt’s bei dem 1800-Euro-TV das Lichterlebnis Ambilight und noch zahlreiche andere Ausstattungsextras, die der ausführliche Test des AV-Magazins auf die Probe gestellt hat.
100 Hertz ist nun auch bei Philips Trumpf. Kein Wunder: Die Hersteller liefern sich ein wildes Rennen, wer die typischen Bewegungsunschärfen der LCD-Technologie am effizientesten ausmerzt. Die Ansätze haben sich in den vergangenen LCD-Jahren allerdings grundlegend verändert. Während zu Beginn dieser TV-Ära die geringe Schaltgeschwindigkeit der Zellen eine Herausforderung darstellte, arbeitet man heute an der Zahl der Bildinformationen, die im Zeitablauf zu sehen sind. Die Schaltgeschwindigkeit guter LCD-Schirme liegt schon längst höher, als für eine geglückte Schärfedarstellung an sich notwendig wäre. Sie liegt sogar so hoch, dass die Zellen locker doppelt so viele Bilder darstellen können, als ihnen der DVD-Player oder das TV-Programm zuspielt. Und genau das tun 100-Hertz-TVs: Sie errechnen Zwischenbilder und verdoppeln damit die Bildfrequenz. Das Auge erhält auf diese Weise während eines Bewegungsablaufs doppelt so viele Detailinformationen sowie einen stetigeren Bildrhythmus – und sieht schließlich schärfer.
Der Erfolg der Wirkung hängt davon ab, wie exakt die neuen Bilder aus den 50 alten errechnet werden. Sie müssen die Bewegungsphasen passgenau ergänzen, jedes zweite dargestellte Bild ist daher komplett neu kalkuliert. Je besser sie zur Vorlage passen und je detailgenauer sie ausfallen, desto größer ist der Zugewinn. Philips leistete hier bereits zu Röhrenzeiten Feinstarbeit. Wie sieht die neue LCD-Variante aus? Das AV-Magazin beantwortet die Frage auf den folgenden Seiten.
Wohl mit Bedauern nehmen einige Flat-TV-Fans mit dem aktuellen Philips-Aufschlag zur Kenntnis, dass die Niederländer ihr Vorgängerkonzept “Clear LCD” zu Fernsehgeschichte werden lassen. Trotz Namensähnlichkeit mit der neuen Lösung steckt hinter diesem Ansatz eine noch aufwändigere Technologie, bei der das Hintergrundlicht des LCD-Schirms pulsiert – das Konzept war in der Produktion letztlich so aufwändig und teuer, dass es Philips trotz besten Ergebnissen wieder abschreiben musste. Neue Leuchtmittel wie etwa LEDs könnten den Puls allerdings zu einem späteren Zeitpunkt wieder erhöhen.
Bis dahin heißt das Stichwort bei Philips “100-Hertz Clear LCD”. Mit im Paket enthalten ist erneut Digital Natural Motion, das dem Bewegungsruckeln von Kinofilmen den Garaus macht. Anders als die Vorgängerversion hat die Signalverarbeitung nun zudem High-Definition-Bilder im Griff und heißt daher “HD Natural Motion”. Damit tritt Philips auch der hochaktuellen 24p-Herausforderung forsch entgegen. Was das genau bedeutet und wie erfolgreich die Niederländer dabei sind, erfahren Sie im Bildtest. Mit Full-HD-Freuden hat das alles allerdings nichts zu tun, da diese hohe Bildpunktezahl in der 80-Zentimeter-Klasse nach wie vor nicht erhältlich ist.