Klang
Nach der korrekten Aufstellung im Stereodreieck, legen wir zunächst die neue Telarc CD Master and Commanders (CD-80682) in das Laufwerk des Cambridge Audio Azur 840C. Neben der hervorragenden Auswahl an Musikstücken glänzt diese Aufnahme mit großem Dynamikumfang und beeindruckender Detailtreue. Für die standesgemäße Verstärkung der Niederpegelsignale sorgt die passende Stereo-Amp Azur 840A von Cambridge Audio. Beste Voraussetzungen also, unsere Stereopärchen 705 im Hörtest kritisch zu beurteilen.
Schon nach den ersten Minuten zeigen die weißen Klangsäulen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Im Gegensatz zu ihrem unscheinbaren Äußeren, haben sie es in akustische Hinsicht faustdick hinter den Ohren. Durch die präsente, obere Mitteltonabstimmung scheinen die Streicher des imposanten Orchesters fast im Hörraum zu spielen. Der Hochtöner übermittelt die dominanten Geigenseiten mit guter Auflösung. Temperamentvoll gespielte Paukenpassagen schütteln die beiden 17er-Bassmitteltonchassis locker aus der Hüfte. Auch wenn die Quantum 705 tonal nicht die ausgewogenste Box ist, so gefällt sie doch mit ihrem eigenständigen Klangcharakter. Besonders stark fällt dies bei Gesangsstimmen auf. Wo sich andere Lautsprecher dieser Preisklasse hinter einem dicken Vorhang verstecken, glänzt die Magnat mit mutiger Offenheit und analytischer Detailschärfe.
Bei „The Black Pearl", der Filmmusik aus Fluch der Karibik, gehen die weißen Boxen mit lebendiger Spielfreude ans Werk. Ob Snaredrum, Oboe oder Trompete, jegliches Instrument wird mit dem Original entsprechender Dynamik wiedergegeben. Die straffe räumliche Anordnung der Orchesterinstrumente zeugt von gewissenhafter Phasentreue, einem Testkriterium, bei dem viele Lautsprecher kläglich versagen. Wo andere Boxen dem ungeübten Ohr eine schwebende, scheinbar losgelöste Räumlichkeit vorgaukeln, glänzt die 705 mit hoher Ortungstreue, die unter seitlichen Hörpositionen nur mininmal an Qualität verliert.
Bei der Jazz-CD „The Bassface Swing Trio plays Gershwin" von Stockfish Records beweist das Quantum-Duo seine Detailqualitäten in Bezug auf Druck- und Auflösungsvermögen. Die spitz angezupften Kontrabässe werden vom perfekt abgestimmten Bassreflexsystem impulsiv und kontrolliert übertragen. Der rhythmische Schlagabtausch zwischen den verschiedenen Instrumenten geschieht ohne Komprimierungseffekte, spielt ungehemmt und frei. Die beiden 17er-Bässe kommen zwar nicht bis in den untersten Basskeller hinunter, belohnen dafür aber mit agiler Impulstreue. Das Klavier brilliert bei dieser ungewöhnlichen Aufnahme mit guter Durchhörbarkeit und Ausdruckskraft. Bei der Quantum 705 ist man eben mitten drin statt nur dabei.
Verstärker-Tipp: Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass die tonale Abstimmung der 705 und der hohe Wirkungsgrad förmlich nach einem Röhrenverstärker schreien. Nur gut das man bei Magnat ab sofort alles aus einer Hand bekommt. Der brandneue Röhrenwerk RV1 bietet sich an, der 705 eine Spur mehr Wärme und Ruhe zu spendieren. Hi-Fi-Fans sollten sich die Kombination aus einem Quantum-Lautsprecher und dem RV1 also unbedingt beim Fachhändler anhören.