Klang
Um das Maximum an Klangvermögen aus der TP 5 herauszuholen, stellt AV-Magazin eine hochwertige Elektronikkette zusammen. Damit keine Komponenten innerhalb der Audiokette einen akustischen Flaschenhalseffekt erzeugen, finden ausschließlich klangneutrale Bauteile Verwendung. Als Audiozuspieler wählen wir den CD-/SACD-Spieler D10 von T+A sowie den Vollverstärker 7006 von MBL. Für die perfekte Verstärker-Boxenverbindung entscheiden wir uns für das HMS Gran Finale Jubilee, das in puncto Neutralität und Auflösungsvermögen die absolute Lautsprecherkabel-Referenz darstellen dürfte. Nach dem Aufbau und der Installation aller Komponenten beginnt die Hörsitzung mit den Brandenburgischen Konzerten von J.S. Bach. Die vielfältige instrumentale Besetzung des Orchesters ergibt zusammen mit der ausgezeichneten Aufnahmequalität eine fundierte Basis, um Auflösungsvermögen und Dynamikverhalten von Lautsprechern zu testen. Die TP 5 beginnt fort an das Klanggeschehen mit beeindruckender Detailtreue zu übermitteln. Streichinstrumente besitzen eine glasklare Durchzeichnung, die vibrierenden Seiten schwingen mit ungehemmter Dynamik. Perkussive Elemente wie Paukenschläge und Trommelwirbel werden von dem Tieftonsystem mit unbändiger Impulstreue wiedergegeben, während die charakteristischen Obertöne vom Bändchenhochtöner mit fein abgestimmten Tonnuancen offenbart werden. Die Spielfreude der 2,5-Wege-Kombination wird einzig und allein von leicht fehlender Ausdruckskraft des Bassbereichs getrübt, was - wen wundert´s - allerdings nur im direkten Vergleich zur Piega TC70X auffällt. Zwar ist der Bass präsent, kann aber durch seine akustische Zurückhaltung das Räumlichkeitsempfinden verändern. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, dieser Unterschied wird nur im Vergleich mit wesentlich teureren Schallwandlern deutlich. Führt man den TP5 hingegen obertonreiches Musikmaterial von Geigen oder Flöten zu, so wandelt die schlanke Aluminiumsäule dieses fort an mit plastischer Räumlichkeit und luftiger Kontur, absolut frei von Schärfe. Niemals lästig oder aufdringlich, verwandelt die Piega TP 5 Musik in bemerkenswerte Tonereignisse, die nachhaltigen Eindruck beim Auditorium hinterlassen. Die Hochfrequenzwandlung des LDR-Bändchens spielt allerdings derart sensationell gut auf, dass wir zu Recht behaupten können, einen der besten am Markt befindlichen Hochtöner gehört zu haben.