Klangerlebnis erster Satz
Um den gehobenen Anspruch der Electra 1007 BE genauestens auf den Zahn zu fühlen, bedient sich AV-Magazin einer ausgesuchten Auswahl anspruchsvoller Audiowerke. Die musikalische Bandbreite reich dabei von feinfühligen Soul-Gesangspassagen über klassische Streicherquintetts bis hin zum deftigen Pop-Rock. Schließlich wollen wir keine Testfacetten auslassen, da sich im Praxistest zeigen soll, ob Focal.JMlabs Technik- und Forschungsaufwand auch im Hörtest entsprechende Resultate erzielen kann.
Den Anfang macht John Lee Hookers überragendes „The Healer"-Album in der „Original-Master-Recording-Edition" aus dem Jahre 1989. Da die meisten Stücke dieser CD mit einem starken Halleffekt versehen sind, können Lautsprecher hier ihr wahres Vermögen hinsichtlich räumlicher Staffelung beweisen. John Lee Hookers Stimme darf auf keinen Fall mit den Instrumenten in einem Klangbrei untergehen. Lautsprecher die kein korrektes Phasenverhalten über den gesamten Frequenzgang hin besitzen, neigen schnell dazu, das gesamte Musikmaterial zu verwischen. Nicht so die Electra 1007 BE! Mit bestechender räumlicher Präzision vermittelt sie dem Zuhörer ein genaues Abbild der aufgenommenen Bühne. Einzelne Instrumente werden penibel im Raum positioniert, die Tiefenstaffelung ist vorbildlich. Die Stimme befindet sich stets im Vordergrund, eben da wo sie bei dieser Aufnahme hingehört. Da der Formantbereich von John Lee Hookers Stimme recht tieffrequent zu bestimmen ist, beweist die französische Box auch im Grundtonbereich bestes Stehvermögen. Ausdrucksstarke Stimmgewalten wie Gladys Knight werden von diesem Schallwandler mit ungeheurer Spielfreude und tonaler Neutralität wiedergegeben.
Dabei wird dem weniger erfahrenen Auditor am Anfang seines Hörerlebnisses mit Electra-Lautsprechern ein recht unspektakuläres Gefühl vermittelt werden, was erst nach einiger Zeit sein wahres akustisches Potenzial entfalten wird. An diesem Klangbild wirkt eben nichts aufdringlich oder drängt sich jemals in den Vordergrund.