Klangliches Erlebnis
Zum Start gab es Jazz von Rigmor Gustafsson. Auf der CD „I will wait for you“ gibt es die Interpretation des Sade-Klassikers „Is it a crime.“ Im Stereobetrieb spielte zunächst nur die Elan 500 an der Audionet-Anlage. Feinfühlig und akzentuiert wurde der Rhythmus übertragen, sanfte Beckenschläge, die nichts von ihrem metallischen Original verloren hatten, aber auch nichts von Lautsprecher selber dazu bekamen. Bläsersätze in „Fever“ erstrahlten in leuchtenden Klangfarben und die Ansätze hochdynamisch. Klasse! Beim Quercheck mit der kleinen Celan 300 mussten wir auf eine Portion Grundton verzichten, bei der transparenten Darstellung des Mittelhochtonbereichs und der räumlichen Abbildung steht sie der Celan 500 jedoch in nichts nach. Mit anderen Worten, wer Musik gerne im Stereoformat hört, ist mit den Celan-Lautsprechern bestens bedient.
Gespannt waren wir nach diesen Tests auf die Mehrkanalwiedergabe. Mit Kraftwerks Live-DVD „Minimum-Maximum“ stiegen wir ein. Schon beim ersten Track macht das Elan-Set seinen Anspruch deutlich: unverzerrt, detailreich und mit Druck, der dem des Live-Konzerts nahekommt, agiert das Ensemble. Beeindruckend ist dabei trotz der enormen Kraft, dass Details hörbar bleiben. Authentisch ist die Abbildung der Klangfarben, so wirkt das Publikum bei diesem Mitschnitt so glaubhaft, dass man sich im Hörraum alles andere als alleine fühlt. Bei „Die Roboter“ zeigt der Subwoofer was in ihm steckt: knallhart und abgrundtief schiebt er die enorme Energie der computererzeugten Sequenzen mit einer Lässigkeit in den Raum, die uns staunen lässt. Auch bei Erhöhung des Pegels in ungesunde Regionen bleibt die Abbildung des Sets stabil. Alles klar, jetzt machen wir den Reigen komplett und schmeissen den Panasonic-Plasma an, um die Probe beim Filmerlebnis zu machen. „Barfuß“ ist ein Film von und mit Till Schweiger, dessen Wirkung sehr von der Neutralität des Sets abhängt. Kaum zu glauben, die Celan werden zu echten Leisetretern. Artikulationsgeräusche und Stimmmodulation sind ohne Informationsverluste vernehmbar. Setzt Filmmusik ein, spielt das Set wieder die ganze Dynamikstärke aus. Wie gut das Heco-Sextett ist, merkt man daran, wie lange man davor sitzen kann. Der dritte Test-Abend dauerte so lang, dass an den Heimweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr zu denken war. Kompliment, das passiert nicht oft. Und auch bei Action-Klassikern wie „The Rock“ oder „Connair“ gibt es mit den Celan viel Neues zu entdecken. Es ist diese Mischung aus unbändiger Dynamik und Abbildung selbst kleinster akustischer Details, die den Reiz ausmachen.
In Anbetracht der enormen Möglichkeiten, die Hecos Celan-Lautsprecher bieten, ist der Preis fast zu niedrig. Mit anderen Worten steht der deutlichen Preistipp-Auszeichnung nichts entgegen.