Klangliches Erlebnis
Vom Start weg überzeugt die Ultima 5 mit akustischer Größe. Mark Knopflers „Sailing to Philadelphia“ erklingt plastisch und mit der erwarteten Abbildungsgenauigkeit. Dabei steht nicht punktgenaue Abbildung im Vordergrund, sondern eher weite Ausleuchtung des Raumes. Sicher unterschätzt man aufgrund der schlanken Silhouette die Tieftonfähigkeiten. Doch weit gefehlt, mit Kontrabässen knarzt und knorkt es, dass es wirklich die wahre Freude ist. Ob gezupft oder mit Bogen gestrichen macht keinen Unterschied in der Wirkung. Ernüchterung kehrt nur dann ein, wenn man auf Single-Wiring-Betrieb umschaltet, was weniger mit der Teufel als viel mehr mit technischen Gegebenheiten zusammenhängt. Wer kann sollte mit Bi-Amping (2 Kanäle/4 Endstufen) arbeiten.
Modern produzierte Scheiben wie das neue Katie Melua-Album „Piece by Piece“ liegen der Ultima 5 besonders. Bei „Thank you, stars“ wird das durch exakte Wiedergabe von Percussioninstrumenten und klangfarbenstarkem Auftritt der Sängerin deutlich. Beeindruckend ist auch hierbei die bloße Bühnengröße, welche freilich auf Kosten von einigen Details geht, wie der direkte Vergleich mit Spendors S5 zeigt. Vollends überzeugend geht die Ultima 5 mit Roger Waters „Ca Ira“ um. Was der ehemalige Pink-Floyd-Mastermind in seiner dreiaktigen Oper geschaffen hat, kann nur deutlich werden, wenn die Wiedergabekette von Anfang bis Ende stimmt. Natürlich haben wir die SACD-Spur zum Hören benutzt, was in Kombination mit dem Bi-Amping eine eher selten überragende Klangqualität schaffte. Nichts gegen Vor- und Nachechos und das Kratzen einer LP, aber wenn es in Zukunft um Musikwiedergabe geht, sollte doch jeder mal Erfahrungen mit hochauflösenden Tonträgern machen. Mit riesigem Informationsgehalt und unerhörter Raumtiefe dankte es die Ultima 5. Sonorer Bass, astreine Klangfarben und eine dem Opern-Genre gerecht werdende Energie bestätigten vollends die sehr guten Klangeigenschaften der Teufel-Lautsprecher.
Mit der Neuauflage der Ultima 5 gelingt Lautsprecher Teufel der Spagat zwischen optischem und akustischem Anspruch. Erstaunlich bleibt, mit welcher Leichtigkeit die Berliner Boxenmanufaktur das erreicht.