X-Files
Innerhalb einer Dekade Firmengeschichte gelangten die Newcomer nicht nur zu beachtlichem Ruf bei Verantwortlichen in Masteringstudios, besonders in der internationalen audiophilen Szene genießen Leema-Komponenten das Ansehen inzwischen nicht mehr allzu geheimer Geheimtipps. Längst wurde natürlich das Portfolio komplettiert: Neben CD-Spielern und Vollverstärker sind Mehrkanalschaltzentralen, Subwoofer, diverse Lautsprecher sowie eine Phono-Vorstufe im Angebot. Im Lautsprechersegment sind die zwei Ex-BBCler allerdings in schon fast auffälliger Weise ihrem Anfang treu geblieben und entwickeln jedes einzelne Modell nach der strengen Maßgabe geringst möglicher Abmessungen. So wurde mittlerweile eine manch klassisch geprägten Betrachter eher enttäuschende "Größe" genauso zum Markenzeichen wie die für Sprechtraining geeigneten, sämtlich mit "X" beginnenden Namen - das Standmodell Xone bildet hier keine Ausnahme.
Seine Stellfläche ohne Fuß entspricht exakt den Größenverhältissen des Xen und unterbietet sogar knapp die Breite und Tiefe des aktuellen Mini-Monitors Xero. Nun ja, neunundachtzig Zentimeter Höhe kann man ja zumindest mit einem zugedrückten Auge als "ausgewachsenes" Exemplar der Gattung Standlautsprecher durchgehen lassen, aber kaum mehr als vierzehn Zentimeter Gehäusebreite lassen leider keinen Platz für angemessen dimensioniert erscheinende Bass-Chassis. Zugegeben: Trotz aller Sympathie für Zweiwege-Miniaturen, ein derart zierlicher Standlautsprecher wirkt zunächst einmal wie ein vage definiertes Zwischending - kein Kompaktmonitor mehr, noch kein "richtiger" Standlautsprecher. Doch gemach, bevor die konservativen HiFi-Vorurteile mit mir durchgehen, seien die praktischen Vorteile schlanker und gewichtsmäßig leicht tragbarer Designs vergegenwärtigt. Und vor allem: Die zwei werden sich schon etwas dabei gedacht haben und was sie im Sinn hatten, hat bestimmt nichts mit zart besaiteten Lautsprecherchen zu tun, über die man günstigenfalls Gitarrenmusik vorführt.