Analoges digital
Nicht jeder aktuelle Konverterchip ist der Lage, das SACD-spezifische DSD-Format in seiner originalgetreuen Form zu verköstigen und in analoge Spannungsimpulse gewandelt zu servieren: Falls solche Wandler in preisgünstigen Komponenten eingesetzt werden, muss folglich das 1-bittige, delta-sigma-modulierte DSD-Signal in die 16-bittige Pulse Code-Modulation des CD-Standards umgewandelt werden. Ein derartiger zwischengeschalteter Prozess als mögliche Fehlerquelle im allgemeinen und vor allem die PCM-konforme Beschränkung des Frequenzumfangs auf eine obere Grenze von zwanzig Kilohertz sind freilich nicht im Sinne der Erfinder eines höher aufgelösten digitalen Tonformats. Wie gravierend die klanglichen Auswirkungen dieser Rückführung in den engeren CD-Rahmen in jeweiligen Einzelfällen auch sein mögen, sicher ist eins: Eine Verbesserung wird diese Wandlung nicht bescheren. Jedenfalls brauchen sich Besitzer eines CD37 darüber nicht den Kopf zu zerbrechen. Mit dem 8741 des Spezialisten Wolfson sorgt nämlich ein zeitgemäßer, hochwertiger und dementsprechend kostspieligerer Chip im Arcam-Player für eine native DSD-Digital-Analog-Wandlung. Die vierkanalige Auslegung des Wandlers erlaubte den Arcam-Ingenieuren zudem, die Digital-Analog-Wandlung im aufwändigen, in dieser Preisklasse ebenso wenig selbstverständlichen Dual-Differential-Modus zu realisieren. Bei diesem Prinzip wird jede Impulsflanke, sprich Phase des Stereo-Signals, separat von einem Wandlerkanal verarbeitet; auf diese Weise lässt sich in erster Linie ein wesentlich höherer Rauschabstand und daraus resultierend ein größerer Dynamikumfang erzielen.
Natürlich muss die Peripherie des Digitalteils genauso von erlesener Güte sein wie das Herz der Wandlersektion selbst, dazu gehört ein ultrapräziser Taktgeber und ein adäquates Stromversorgungs-konzept. Einer von zwei relativ großzügig dimensionierten Ringkerntransformatoren ist im CD37 für die Speisung der digitalen Schaltkreise sowie aller Steuerungskreise zuständig, über getrennte Wicklungen bewerkstelligt der Trafo hierbei eine nochmalige Abgrenzung zwischen im Musiksignalweg liegenden und nur funktionsrelevanten Schaltkreisen; der andere baugleiche Trafo versorgt demgemäß allein die analoge Ausgangsstufe. Gleichfalls vorbildlich strikt sind die einzelnen Baugruppen voneinander getrennt und somit voreinander geschützt: Netzteil und Steuerung, Digitalschaltkreise sowie die analoge Ausgangsstufe sind auf baulich getrennten Platinen untergebracht, so dass sowohl elektromagnetische als auch insbesondere mechanische Wechselwirkungen auf ein Minimum reduziert werden. Bei der Konzeption der analogen Ausgangsstufe beherzigte Arcam den einfachen, aber wichtigen Grundsatz, dass nicht mehr Qualität hinten herauskommen kann, als die Ausgangsstufe anliefert. Hochwertige Operationsverstärker des Typs OPA2134 von Burr Brown und in Hörtests ausgewählte Polypropylen-Kondensatoren von Wima dekorieren daher die Ausgangsstufe des CD37. Konsequenterweise hält auch das letzte Glied der Player-Signalkette das hohe Niveau des Gesamtkonzepts in Form kontaktsicherer, vergoldeter Ausgangsbuchsen. Derer besitzt der CD37 übrigens zwei in RCA-Ausführung, so dass sich NF-Kabel optimal direkt miteinander vergleichen lassen. Nützlich ist der zweite analoge Ausgang auch wenn ein zweiter Raum mit Musik versorgt werden soll, obgleich dies eine unter Umständen arg lange NF-Verbindung erfordert und sicherlich nicht die eleganteste Lösung darstellt – immerhin besteht eine Möglichkeit, die sich zumindest für temporäre Zweiraum-Musik anbietet. Freunde des gehobenen Komforts dürften sich vor allem über den Trigger-Eingang freuen, der für den CD37 die Umschaltung zwischen Standby- und Betriebsmodus durch einen angeschlossenen Verstärker ermöglicht.