Messungen und Bildeindrücke
Mit einer Maximalhelligkeit von 320 Lumen wird die Herstellerangabe von 300 Lumen ein wenig übertroffen. Allerdings erhält das Bild im höchsten Lichtmodus einen deutlichen grünen Farbstich. Da uns der grüne Farb-Look nicht so gut gefällt, schalten wir in den Bildmodus „Kino“. Dieser erreicht eine Lichtausbeute von 250 Lumen mit natürlicher Farbwiedergabe. Der Farbraum wird in Richtung Rot und Grün um rund 25 Prozent erweitert, was sich nicht weiter anpassen lässt. Das hat etwas sattere Farben zur Folge, die vielen sicherlich gefallen dürften. Die Lichtausbeute reicht für Bildbreiten bis 1,70 Meter, um diese mit 14 Footlambert zu befeuern. Über 2 Meter Bildbreite würde wir nicht hinausgehen, um Bildplastizität und Farbbrillanz aufrecht zu erhalten. Der Kontrast fällt mit 480:1 nämlich ordentlich aus. Der Schwarzwert ist mit 0,52 Lumen sogar top. Die Farbtemperatur 6.500 Kelvin wird punktgenau erreicht im Bildmodus „Kino“.
Mit höchster Lichtausgabe ist der BenQ GV30 bereits flüsterleise. Unsere Messungen bestätigen den Eindruck. Rund 29 Dezibel beträgt der Pegel. Wird die Lichtausgabe auf Eco reduziert, ist unser Testgast mit rund 26 Dezibel kaum noch auszumachen. Sobald Ton wiedergegeben wird, ist er im Grunde gar nicht mehr wahrzunehmen.
Natürliche Farben
Videos, Live-TV und Spielfilme werden in HD-Auflösung mit 720p projiziert. Mehr geben übrigens die Öffentlich Rechtlichen TV-Sender ARD, ZDF, Arte und Dritte nicht aus, wenn sie in HD senden. Der Zuschauer bekommt daher die vollständige Auflösung geboten mit dem GV30. Echter Full-HD- und 4K-Kontent von Blu-ray oder Amazon Prime Video wird entsprechend reduziert.
Da die Lichtausbeute limitiert ist, sollte der Raum schon gut abgedunkelt werden, wenn tagsüber die Fußball Bundesliga geschaut wird. Im Garten zur so genannten „Blauen Stunde“ und mit gedimmter Raumbeleuchtung ergibt sich ein wirklich ansprechender Bildeindruck. Die Schärfe ist über die gesamte Fläche sehr gut. Die Farben kommen in „Mama Mia“ hervorragend zur Geltung. Der erweiterte Farbraum ist zweifelsfrei kein Nachteil, wenn es darum geht, sich gegen das Fremdlicht mit natürlichen Bildern durchzusetzen.
Der DLP-typische Regenbogen-Effekt (RBE) fällt angenehm gering aus. Allenfalls an Kanten von kontrastreichen Inhalten können wir ab und an ein leichtes Farbblitzen ausmachen. Das ist allerdings so gering, dass diesbezüglich selbst empfindliche Gemüter einen Blick riskieren können. Die Bewegungsschärfe ist sehr gut. 24 Hz wird originalgetreu abgebildet. Sportübertragungen laufen ruckelfrei mit 50/60 Hz.
Die Navigation durch Amazon Prime Video geht flott von der Hand. Die Action-Komödie „Killers Bodyguard“ besticht mit satten Farben und guter Durchzeichnung. Gesichter erscheinen realistisch und Explosionen werden plastisch reproduziert.
Verpasste Sendungen können in den Mediatheken aufgerufen und angeschaut werden. Aber auch eigene Videos vom Smartphone oder einem USB-C-Stick können abgespielt werden. Wenn Weihnachten die Familie zusammenkommt kann ganz unkompliziert gezeigt werden, wie sich der Nachwuchs über das Jahr entwickelt hat oder was der Hund so anstellt. Auch ein Urlaubsvideo sorgt immer wieder für Begeisterung in der Runde. Kleiner Tipp: Je dunkler hierbei der Raum ist, desto mehr Brillanz entfalten die Filme.