Bildeindrücke und Messungen
Mit 2830 Lumen ist der BenQ TK850 strahlend hell. Besonders erwähnenswert finden wir, dass er in diesem hellsten Modus („Bright“) keinen unschönen Grünfarb-Look erzeugt, wie es andere Projektoren in aller Regel tun. Die Farben reproduziert der BenQ TK850 durchweg brauchbar, wenn am Nachmittag die Sonne ins Wohnzimmer scheint.
Für eine natürliche Farbwiedergabe ist der Bildmodus „Cinema“ allerdings noch besser geeignet. Beeindruckende 1575 Lumen (D65) reichen aus, um im dedizierten Heimkino Leinwandbreiten bis zu 4,30 Meter strahlend hell zu befeuern, oder im Wohnzimmer entsprechend kleinere Bildbreiten bei zunehmendem Umgebungslicht.
Der dynamische Kontrast beträgt 2154:1 (On/Off). Werden alle dynamischen Helligkeitsregelungen ausgeschaltet, reduzieren sich nativer On/Off-Kontrast (590:1) und Lichtausbeute (825 Lumen). Aus diesem Grund empfehlen wir folgende Einstellungen: „Brilliant Color“ 5 und „Dynamische Blende“ Hoch. Diese Werte ergeben einen sehr guten Kompromiss aus Lichtausbeute (1100 Lumen), Farbdarstellung und Kontrastumfang.
Für HDR sollte „Brilliant Color“ 10 betragen und die „Dynamische Blende“ Hoch. Für ein richtig helles HDR-Bild sind Kontrast 70 und Helligkeit 48 empfehlenswert. Damit werden alle Inhalte von 0,001 – 1000 Nits dargestellt.
Der BenQ TK850 skaliert Full-HD-Filme sehr gut auf UHD-Auflösung hoch. Mit der XPR-Technologie erhalten TV-Serien, Sport-Events und Kinofilme noch einen Hauch mehr Details. Spielfilme mit 24 Hz werden originalgetreu reproduziert. Wird „Motion Enhancer 4K“ aktiviert, verbessert sich die Bewegungsdarstellung, ohne dass nennenswerte Bildfehler erzeugt werden. Den Regenbogen-Effekt (RBE) empfinden wir als angenehm gering. Allenfalls Bildinhalte mit kontrastreichen Kanten, wie sie in „Tomb Raider“ in der nächtlichen Schifffahrt unter sternenklarem Himmel zu sehen sind, sorgen für gelegentliche Farbblitze. Die Dynamische Blende erzeugt quasi ein Global-Dimming. In dunklen Szenen schließt sie und regelt die gesamte Helligkeit herunter. In hellen Szenen öffnet sie und lässt das komplette Lampenlicht passieren. Da sie sehr langsam und gefällig regelt, stört sie unseren Filmgenuss nicht.
Egal ob Fußballspiele, Formel 1 Rennen oder spannende Blockbuster, die gute Schärfe sorgt für knackige Bilder. Feindetails werden hervorragend herausgeschält. Mit „Brilliant Color“ 5 sehen die Farben obendrein realistisch aus. Dunkle Inhalte besitzen viel Zeichnung.
UHD/HDR-Filme mit bis zu 60 Hz projiziert der BenQ TK850 fehlerfrei. Gemini Man gefällt mit realistischen Farben und flüssiger Bewegungsdarstellung. Spitzlichter werden mit bis zu 1575 Lumen (D65) auf die Leinwand geworfen. Dank des erweiterten Farbspektrums (Rec.2020/P3) reproduziert unser Testgast die Farben noch kraftvoller im Vergleich mit der Full-HD-Fassung und ihrem kleineren Rec.709-Farbraum. Auf Nachtszenen ohne Spitzlichter liegt ein leichter Grauschleier. Dieser ist darin begründet, dass der BenQ TK850 Schwarz etwas aufhellt. Immerhin handelt es sich um einen für das Wohnzimmer konzipierten Projektor. Da hier in der Regel Restlicht vorhanden ist, welches das Schwarz auf der Leinwand überstrahlt, ist aus physikalischen Gründen kein abgrundtiefes Schwarz möglich. Daher hat sich BenQ dazu entschlossen, den bestmöglichen Schwarzwert gegen eine höhere Lichtausbeute zu tauschen. Und das funktioniert sehr gut: Sobald helle Spitzlichter und Farben hinzukommen, wandelt sich der Eindruck und die Plastizität nimmt sichtbar zu. Straßenlaternen in der Nacht besitzen eine fantastische Strahlkraft. Während der Tageslichtaufnahmen läuft unser Testgast dann zur Hochform auf. Wenn Will Smith im Hafen entlang geht, leuchten das Wasser in sattem Cyan unter strahlend blauem Himmel. Wolken zeigen alle vorhandenen Strukturen. Sogar einzelne Taue der Segelboote sind erkennbar.
Wer nachmittags die Fußball Bundesliga Konferenz auf Sky schaut, braucht das Wohnzimmer nur rudimentär zu verdunkeln, damit kein direktes Sonnenlicht auf die Leinwand fällt. Die Rückennummern der Spieler sind in den Totalen klar erkennbar. Die Anzeigetafel offenbart Spielstand und Torschützen. Der Rasen ist sattgrün, fein strukturiert und hebt die Seiten- und Strafraumlinien aus weißer Kreide klar ab. Sollte es nachmittags doch noch etwas heller sein, stellt das für den BenQ TK850 keine große Herausforderung dar. Er wird einfach in den Bildmodus „Bright“ geschaltet. Jetzt stehen über 2800 Lumen zur Verfügung, die sich gegen das Restlicht durchsetzen können.