Bild und Ton
Nicht immer bedeuten zahlreiche Einstellungsoptionen für das Bild, dass die Wiedergabe entsprechend hochwertig ausfällt. Letztlich müssen die Parameter sinnvoll ineinandergreifen und der Schirm in der Lage sein, die angestrebte Qualität darzustellen.
Beim LG 47LM760S ist beides eindeutig der Fall. Bereits der Schwarzwert des LCD-Panels überzeugt auf den ersten Blick. Er sorgt für beindruckende Bildtiefe und fungiert als willkommener Gegenspieler zu den hell leuchtenden Flächen, die der Schirm mit Farben und in Weißflächen erreicht. So entstehen spannungsvolle Bildgemälde, die Meerwasser bestechend blau wirken und die Augen der Schauspieler strahlen lassen. High-Ender könnten sich allenfalls daran stören, dass bei Cinemascope-Kinofilmen in den schwarzen Letterbox-Balken am Rand oder in sehr dunklen Bildmotiven schwach Lichtflecken der LED-Hintergrundbeleuchtung erkennbar sind.
Trotz der satten Farben und Kontraste wirkt der Schirm nie grell oder unnatürlich. Die Performance bleibt ausgewogen, sodass etwa Hautfarben oder Schwarz-Weiß-Nuancen nahezu punktgenau gelingen. Sehr realistisch wirkt dazu die Zwischenbildberechnung, die Bewegungsabläufe schärft und Bildruckeln vermeidet. Im Test kam es allerdings vor, dass die Elektronik sich verfing und die Bilder nur noch zuckend wiedergab. Erst eine Umstellung der Bewegungsoptionen im Menü auf „Schärferes Bild“ brachte die Elektronik wieder in die Spur. Diese Einstellung erwies sich schließlich als zuverlässig und ist daher die AV-Magazin-Empfehlung für TV- und Blu-ray-Kost.
Bildnatürlichkeit, versehen mit stabiler Bildtiefe, vermittelt auch der 3D-Modus. Dank Polfiltertechnik entstehen keine Irritationen durch Überlappung der beiden 3D-Blickwinkel, sodass ein entspannter Raumeindruck entsteht. Der Nachteil der Technik mit halbierter vertikaler Auflösung und einer feinen Zeilenstruktur lässt sich derweil nur wenig ausmachen: Bei einer Schirmgröße von 119 Zentimeter Diagonale reduziert sich die Wahrnehmbarkeit der weniger feinen Motivwiedergabe. Allerdings gilt auch hier, dass High-Ender unter Umständen der Shutter-Technik mit Full-HD-Auflösung den Vorzug geben würden. In jedem Fall deutlich zu sehen beim LG sind Übertreibungen, wenn der Konverter aus 2D-Bildern 3D zaubert. Dann sind etwa die Schauspieler zu stark modelliert, und der Krawattenknoten liegt zu weit hinterm Kinn. Die gemäßigtere 3D-Umwandlung wiederum lässt den 3D-Effekt nahezu komplett verschwinden. Hier sollten die Koreaner noch nachbessern. Mit in 3D zugespielten Sendungen passiert das freilich nicht, und man darf in den effektvollen Bildern reuelos schwelgen.
Beim Ton ist dies, wie häufig bei Flachfernsehern, nicht möglich. Der wirkt flachbrüstig, und es fehlen sogar ein wenig die Höhen. Daher: Gleich beim Kauf an Klangverstärkung denken!