Bild und Ton
Wenn Testredakteure schwach werden und sich überlegen, den alten TV rauszuschmeißen und ihn durch das Testmodell zu ersetzen, will dies etwas heißen. Mit dem TX-49CXW754 war’s so weit.
Die zukünftigen UHD-Angebote mit ihren Themen rund um Farbdarstellung und verbesserte Kontraste machen sich eindeutig bemerkbar. Nun geht es nicht mehr nur um erhöhte Bildpunktzahl und der damit erreichbaren Schärfe. Es geht um zusätzliche Farben, die darstellbar werden, um noch mehr Präzision in den Schattierungen und um eine noch ausgewogenere Kontrastdarstellung.
Panasonic hat sich besonders ins Zeug gelegt und man darf hoffen, dass die hohe Qualität in der Serienproduktion des Modells erhalten bleibt. Letztlich begeistert der TX-49CXW754 nicht unbedingt wegen seiner UHD-Schärfe. Bei 49 Zoll Bilddiagonale muss man recht nahe rücken, um den Schärfevorteil im vollen Umfang wahrnehmen zu können. Wobei dieser eindeutig vorhanden ist: Fotos wirken auf dem Panel quasi wie gedruckt. Die Schrift der Textseiten, die der Browser aufruft, ebenfalls. Und Filme kommen mit höchster Detailschärfe daher. So bewältigt der Schirm die primären UHD-Disziplinen bravourös. Dass 3D-Reisen dank der hohen Auflösung trotz bildzeilen-halbierender Polfiltertechnik bildfehlerfrei bleiben, ist ein äußerst angenehmer Nebeneffekt. So werden die Raumerlebnisse zum augenschonenden, spektakulären Event.
Mit diesen Eckdaten fügt sich der Panasonic-TV bereits in die Reihe der Spitzen-TVs nahtlos ein. Nimmt man seine Farb- und Kontrastdarstellung unter die Lupe, ist noch mehr Schwärmen angesagt. Grundlage ist eine Bildtechnik, die Panasonic „Wide Colour Phosphor Panel“ nennt und die mit speziellen Farbfiltern arbeitet, in die angeblich auch Phosphorpartikel eingearbeitet sind. Genaue Daten liefert Panasonic nicht, sodass unklar bleibt, ob der einzelne TV besonders gut eingestellt ist, oder die Technik tatsächliche Vorteile beschert. Allerdings leuchten die Phosphore laut Auskunft nicht, sondern dienen der Genauigkeit als Farbfilter. Letztlich vergrößert sich der Farbraum auf 90 Prozent des Standards DCI P3, der in Digital-Kinos zum Einsatz kommt.
Messtechnik und tatsächliche Wahrnehmung gehen nicht immer Hand in Hand. Im Test bildete der Panasonic-TV sämtliche Testbilder und -Filme mit der Farbtemperatureinstellung „warm 2“ allerdings so naturgetreu ab, wie es die Testredakteure bis dahin fast noch nie gesehen haben. Selbst mit höher eingestellter und damit brillanterer Farb- und Kontrastwiedergabe stach keine der Motivfarben hervor, sondern fügte sich stets harmonisch in den Gesamtmix ein. Abweichungen waren nicht zu erkennen.
Das ist bei Bildern mit durchschnittlicher Helligkeit nicht unbedingt einmalig unter hochwertigen Heimkinos. Über sämtliche Helligkeitsnuancen hinweg dagegen durchaus. Oft gibt es in dunklen Bildbereichen zumindest leichte Einfärbungen ins Violette oder Grüne. Der TX-49CXW754 zeigte sich jedoch absolut stabil. Selbst schwierigste Szenen wie Waldaufnahmen der hochwertig produzierten Blu-ray „forsenses II“ blieben ein echtes Naturerlebnis (Chapter 1: „Open, Awakening of Shades“). In einem einzelnen Bild versammeln sich hier dunkle Schattierungen am Waldgrund sowie die durch die Baumkronen durchblitzende Sonne. Doch ob an den hellen Baumspitzen oder bei den dunklen Wurzeln, Grün bleibt Grün und vermengt sich mit dem dunstigen Braun des Waldbodens exakt so, als stünde man selbst dort um das Farbfest zu genießen.
Gleichzeitig sind sämtliche Schattierungen extrem fein nuanciert abgebildet. In Chapter 3 von Bonds „Casino Royal“ steigt eine der Schönen aus dem Wasser, im Hintergrund leuchtet der Sonnenuntergang. War bislang das Gesicht der Nixe nur in Dunkel gehüllt oder eher künstlich aufgehellt, finden beim Panasonic die Kulissen zusammen und formen Ohr, Wangen und Augen feinfühlig aus den Schatten heraus, die sich im Abendrot abzeichnen. Dabei kann die Sonne dennoch effektvoll aufblitzen, gespiegelt von den leichten Meereswellen.
Auf diese Weise zeigt sich auch die hohe Kontrastleistung. Dunkles Schwarz und helle Spots können Seite an Seite stattfinden. Einen gewissen Preis muss man hierfür allerdings zahlen. Sieht man etwa weiße Schrift auf dunklem Grund, verursacht die partielle Durchleuchtung des Schirms auch darüber und darunter eine deutliche Aufhellung. Dies fällt jedoch in den meisten Bildkompositionen kaum auf, und man profitiert eindeutig vorwiegend vom hohen Kontrast des lokalen Dimmings.
In puncto Bewegungsdarstellung darf man beim Panasonic ebenfalls zufriedener sein als bisher. Die Zwischenbildberechnung liefert zwar keine superscharfen Bewegungsabläufe. Diese fallen aber sehr homogen und natürlich aus. Das gilt auch für die 50-Hertz-Darstellung von TV-Bildern, die bei früheren Modellen leichte Fehler zeigten.
Dem TV-Sound gelingt gegenüber den vorigen Panasonic-Flat-Modellen eine Steigerung. Ausgesprochenes Klangvolumen darf man nicht erwarten, aber gewisse Tiefen loten die Lautsprecher aus. Zusammen mit den Höhen gelingt ihnen eine ausgewogene Vorführung.