Bild und Ton
Die Schritte, um sich an die Spitze der Bilddarstellung zu setzen und die Konkurrenz zu überrunden, sind inzwischen fein geworden. Da geht’s vor allem um das Stückchen mehr Schwarzwert und die gelungenere Farbdarstellung, um besonders exakte Grauwertabstufungen oder die scharfe, noch fehlerfreiere Bewegungsdarstellung. Der KDL-40W905A schafft es, in all diesen Punkten diesen feinen Schritt zu machen.
Der „Triluminos“-LCD-Schirm von Sony zielt dabei vor allem darauf ab, die Farbwiedergabe zu verbessern. Die Fähigkeit, einen noch größeren Farbraum darzustellen, ist hierfür Grundlage. Sony setzt dabei, ganz neuartig in der TV-Szene, sogenannte Quantum Dots ein. Die nanopartikel-kleinen Punkte bilden einen zusätzlichen Filter, der die Wellenlänge des Hintergrundlichts manipuliert und auf diese Weise korrigiert. Ergebnis ist, dass die Grundtöne Rot, Grün und Blau, aus denen sich die natürlich bunten TV-und Filmbilder mischen, jeweils farbreiner leuchten. Dies lässt eine fehlerfreie Farbmischung mit satterer Farbwiedergabe sowie exakteren und zahlreicheren Nuancen zu.
Unterm Strich ist Triluminos in der Lage, einen größeren Farbraum darzustellen, als es unserem gegenwärtigen TV- und Blu-ray-Farbsystem entspricht (sRGB). Daher lassen sich die Möglichkeiten des Displays im vollen Umfang erst dann ausschöpfen, wenn auch hier eine neue Farbraumnorm umgesetzt wird. Die Genauigkeit der Farbgebung innerhalb unseres gegenwärtigen Farbsystems lässt sich allerdings schon jetzt sowohl an Alltags-TV-Bildern wie auch mit Testbildern in beeindruckender Weise erkennen. Tatsächlich wirken die Farben ausgesprochen satt und gleichzeitig absolut natürlich. So sind etwa die grünen Büsche, die James Bond im zweiten Chapter der Blu-ray „Casino Royal“ durchpflügt, nochmals etwas frisch-grüner. Ein Farbstich verursacht dies jedoch nicht, wie bei anderen Schirmen zuweilen zu beobachten. Das belegt der sonstige Farbmix, etwa von Hauttönen – statt fahler grünlicher Gesichter sieht man gesund rötliche.
Derartiges gelingt dem KDL-40W905A über sämtliche, auch in der Helligkeit genau nuancierten Schattierungen hinweg, sodass dunkler gehaltene Szenen genauso farbrein aufspielen wie strahlend helle. Zudem zeigt der Schirm stets eine besonders gleichmäßige Ausleuchtung: Selbst wenn die Bilder so richtig düster ausfallen, gibt’s keine Lichtwolken, was auch mitverantwortlich für den hervorragenden Schwarzwert des Sony zeichnet.
Überragend ist zudem die Bewegungsdarstellung. Wer die Zwischenbildberechnung auf „weich“ stellt, erhält selbst mit herausfordernden Testbildern absolute Kantenschärfe. Dann allerdings wirken die Bewegungsabläufe sehr glatt, was ungewohnt ist. Mit „Standard“ erhält man für Alltagsbilder ebenfalls hohe Schärfe, hohe Bildnatürlichkeit und äußerst selten ein Ruckeln. Sogar typisches, feines Pixelrauschen entlang der Kanten bewegter Motive sieht man so gut wie keines.
Nur mit der 3D-Simulation von TV-Bilder kommt der Sony nicht ganz klar. Hier ruckelte das Bild im Test beständig. In allen anderen Simulationsfällen gelingt die Berechnung dagegen ausgesprochen gut, wobei der Sony die Tiefenebenen etwas weniger effektvoll staffelt, sich aber nur sehr selten Fehler erlaubt.
Dasselbe gilt für die 3D-Darstellung insgesamt. Das Shutter-Prinzip erhält die ganze Full-HD-Schärfe. Gleichzeitig muss sich die 3D-Wiedergabe keinerlei Doppelkonturen an Motivkanten vorwerfen lassen. Im 3D-Fall empfehlen die AV-Magazin-Redakteure für die Zwischenbildberechnung die Einstellung „weich“ statt „standard“. Dann wirkt der Bildaufbau ausgesprochen räumlich, stabil und natürlich. Von den erforderlichen, sehr schnellen 3D-Bildwechseln bekommt man allenfalls in sehr hellen Bildern etwas mit, da hier ein ganz leichtes Bildflimmern zu erkennen ist. Damit zählt der Sony eindeutig zu den führenden 3D-Cracks.
Nicht ganz den durchschlagenden Erfolg hat die neue, integrierte Tontechnik, die mit einem hinter dem Schirm platzierten Bassrohr arbeitet. Zwar gehört der Klang des Sony durchaus zu den besseren, das AV-Magazin würde dennoch externe Verstärkung hinzuziehen.