Informationsvorsprung
Im Falle beider Ordner-Optionen werden beim Scannen der Musikquelle automatisch im Hintergrund Daten ermittelt, die für das optionale Crossfading und die Wellenform-Anzeige benötigt werden. Außerdem wird hierbei die Musik analysiert, um eine Lautstärke-Angleichung vornehmen zu können; dieses Levelling kann jedoch deaktiviert werden.
Außerdem liest Roon Essentials natürlich für jeden Neuzugang die Metadaten automatisch ein; darüber hinaus werden Metadaten aus diversen Datenbanken heruntergeladen, um die bestehenden zu ergänzen. Anders ausgedrückt: Roon Essentials bereitet sich vor, mit dem Discovery Music Server ein derzeit einzigartiges Erleben von Musik zu bieten. Denn was dieses System ausmacht, setzt sich aus drei Aspekten zusammen: Einer stilvollen Komponente, einer herausragend breiten, intelligent aufbereiteten Informationsbasis und einer grafischen Oberfläche, die ihresgleichen sucht. Sie ist gleichermaßen einfach zu bedienen wie schön anzusehen, hier mutet nichts technisch an. Und die App sieht auf allen Geräten gleich aus; Buttons, Beschriftungen und Textbereiche sind auch auf einem kleineren Tablet ausgezeichnet lesbar. Dieses exemplarische Look and Feel sorgt dann auch dafür, dass die Nutzung der gebotenen Informationen wirklich Freude aufkommen lässt.
Sie fängt an bei der Navigation durch die Musiksammlung, auf Wunsch entlang einer Fokussierung auf eine Vielzahl von Kriterien, die sich beliebig miteinander kombinieren lassen. Mit dieser „Focus“-Funktion erlaubt die App weit über übliche Filterungen nach Genres, Alben oder Künstlern hinausgehend mit zusätzlichen Tags wie beispielsweise Jahrgängen, Zeiträumen oder mitwirkenden Musikern sehr spezifische Eingrenzungen vorzunehmen. Auf diese Weise lässt sich die eigene Musikkollektion wirklich neu entdecken, und dabei kommt nicht selten Unerwartetes zu Tage. Eine Premiere ist diese detaillierte Fokussierung indes nicht, denn sie dürfte Besitzern eines Meridian sooloos-Systems vertraut sein. Seinerzeit hatte der Software-Hersteller Roon Lab seine Musikverwaltung für Meridian angeboten, nach einer Lösung dieser exklusiven Partnerschaft bietet Roon die Vollversion seiner Software einzeln kostenpflichtig an und schnürte mit Elac als Hardware-Partner ein individuelles Paket: Als einzige uns bekannte Einschränkung limitiert Roon Essentials die Datenbankgröße auf 15.000 Titel.
Trotzdem macht nicht allein die wegweisende Gestaltung der Oberfläche die Erfahrung mit Roon Essentials neu, denn sie zeichnet sich wesentlich durch einen Informationsvorsprung aus. So öffnet die harmlos wirkende Funktion „Discover“ das Tor in eine Musikwelt hinein, die keine Grenzen kennt: Roon verschmilzt alles miteinander, führt nicht bloß über eine Orientierung an Geräten und Musikquellen hinaus, sondern beschränkt sich auch nicht auf Metadaten aus Musikdatenbanken. Weiterführende Informationen und ausführliche Artikel zu Künstlern, Alben, Titeln und Tourneen sind nur einen Fingertipp entfernt. Das Beste daran: auch all das findet bruchlos innerhalb der App statt. Roon Essentials leistet eine ideale Integration der schieren Informationstiefe, schafft einen übersichtlichen, völlig homogenen Kosmos und agiert wie ein Musik-Sommelier.
Dabei kommt das klangliche Erlebnis nicht zu kurz, denn der Discovery Music Server führt die empfangenen Datenströme einer akkuraten D/A-Wandlung zu. Offensichtlich ist außerdem die analoge Ausgangsstufe des Discovery Music Server hochwertig bestückt und sauber aufgebaut, seine sehr fein aufgelöste Spielweise offenbart feindynamische Nuancen und besitzt durchsetzungsfähige grobdynamische Bandbreite. Somit empfiehlt sich Elacs Discovery Music Server auch klanglich für anspruchsvolle Musikentdecker und wer seine Performance auf die Spitze treiben will, kann ihm einen externen Wandler zur Seite stellen.