Wege nach Rom
Aber von welchen Geräten aus und auf welchen Wegen gelangen eigentlich Musiksignale an den Discovery Music Server? Die kabellosen Möglichkeiten sind puristisch gehalten, denn der DMS ist nicht mit einer WLAN-Schnittstelle ausgestattet; unter rein qualitativen Aspekten gesehen stellt dies sicherlich keinen Verlust dar. Zwecks zeitgemäßer Convenience hat Elac sich für AirPlay entschieden, das die noch bequemere Lösung hergibt. Ebenso zeitgemäß bleibt man nicht unbedingt auf eigene Musik festgelegt, denn Tidal-Kunden können ihren Account als eine Musikquelle angeben. Die von diesem On-Demand-Dienst gespielte Musik und alle dazugehörigen Informationen werden vollkommen nahtlos integriert - es fühlt sich genauso an, als wäre die Musik lokal gespeichert.
Für Musikhörer, die das klangliche Maximum aus dem Musik-Server herausholen wollen und außerdem großen Wert auf Zuverlässigkeit und Einfachheit legen, bietet der rückseitige USB-Eingang den Königsweg an. Diese Schnittstelle beherrscht den USB Audio 2.0-Standard und eröffnet dem Discovery Music Server den Zugang zu Musik auf angeschlossenen USB-Festplatten und Computern.
Voraussetzung für alle Szenarien ist die vorherige Installation der App Roon Essentials auf einem Computer oder einem Tablet. Sie ist kostenfrei für MacOS X, Linux, Windows, iOS und Android erhältlich, wobei im Falle der Tablets die Geräte nicht zu alt sein dürfen, um mit der App kompatibel zu sein. Eine USB-Festplatte, die an den USB-Eingang des DMS angeschlossen ist, wird von der App automatisch erkannt und muss dort lediglich als Musikquelle ausgewählt werden. Die Bereitstellung der Musikdateien auf Computern funktioniert generell über das Prinzip einer so genannten lokalen Dateifreigabe, die gegebenenfalls in den Systemeinstellungen der Betriebssysteme zu aktivieren ist.
Wenn ein Computer, der nicht direkt an den Discovery Music Server angeschlossen aber in einem Heimnetzwerk (LAN) verfügbar ist, oder ein NAS als Tonquelle dienen soll, bietet sich hierzu die Möglichkeit einer Dateifreigabe im LAN an. Die lokale und die Netzwerk-Freigabe können alternativ oder ergänzend verwendet werden, da sich diverse unterschiedliche Musikquellen parallel definieren lassen, die in der App-Oberfläche zu einer Musikbibliothek zusammen geführt werden. Um den Discovery Music Server mit einem Router oder einem Netzwerk-Computer zu verbinden, liefert Elac ein knapp einen Meter langes Ethernet-Kabel in Flachbauweise gleich dazu, das mit sehr hochwertigen Steckern versehen und nach CAT-6 zertifiziert ist.
Sofern mehr ins Spiel kommt als eine direkt angeschlossene USB-Festplatte oder ein direkt angeschlossener Computer, ist wichtig, zwischen den Prinzipien der besagten Netzwerk-Dateifreigabe und einem UPnP-Server zu unterscheiden: Für den Discovery Music Server ist keine NAS-Server-Software wie beispielsweise Minim oder Asset erforderlich. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass das System bestehend aus Discovery Music Server und Roon Essentials App nicht mit UPnP und DLNA kompatibel ist. Vorteilhaft ist dieser Umstand insofern, als trotz der Zuverlässigkeit dieser beiden Mediendatei-Streaming-Standards in der Praxis Probleme auftauchen können, deren Ursachen auf das Zusammenspiel von Routern, UPnP-Software und Netzwerk-Playern zurückzuführen und damit nur aufwendig zu lösen sind. Obgleich dies recht selten vorkommt, stellt sich die Netzwerk-Dateifreigabe über die Fileserver-Protokolle afp und snb demgegenüber als zuverlässiger dar, allerdings sind hierzu weiterreichende Kenntnisse des Betriebsystems erforderlich. Dies gilt insbesondere, weil Roon Essentials zusätzlich zu einer aktivierten Netzwerk-Dateifreigabe für den Zugriff auf den Computer oder die Netzwerk-Festplatte die manuelle Eingabe von deren IP-Adresse oder die vollständige Pfadangabe des Musikordners benötigt.
Gleichgültig, wo sich die Musikdateien befinden, die Roon App unterscheidet zwischen so genannten überwachten Ordnern und organisierten Ordnern. Fügt man eine Musikquelle als überwachten Ordner hinzu, erkennt Roon Essentials automatisch neue Musikdateien in dieser Quelle und nimmt sie in seine Bibliothek auf. Die Musikdateien werden hierbei nicht verändert, es sei denn, man wählt diese Option explizit aus. Demgegenüber organisiert die App die Musikdateien während des Einlesevorgangs neu, falls man eine Musikquelle als organisierten Ordner hinzugefügt hat.