Essentielle Details
Seit es HiFi gibt, beschäftigt Enthusiasten die Frage, inwieweit sich innerhalb eines Systems die Treue zu einem Hersteller klanglich auszahlt und wie immer, wenn es um so sensible Themen wie den Klang der eigenen Anlage und die persönliche audiophile Expertise geht, scheiden sich die Geister in zwei Lager: Für die einen liegt in der Mischung die Würze, andere schwören dagegen auf Monokultur. Natürlich gibt es diesbezüglich keine pauschale Weisheit, denn manche Hersteller zeichnen sich durch herausragendes Know-how in bestimmten Produktsegmenten aus, andere dürfen eher als Allrounder gelten. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass Komponenten, bei deren Konzeption die gleichen grundsätzlichen technischen Prämissen verfolgt wurden, sich hörbar zu einem harmonischen Ganzen zusammenfügen. Wirklich rund wird die Sache jedoch erst, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, deshalb sollte das Augenmerk auch auf der Akustik des Hörraums liegen und alle so genannten „Zubehörprodukte“ mit der gleichen Sorgfalt wie die Geräte ausgewählt werden.
Neben den beiden Protagonisten ART G3 und SAM G2 stammen daher ebenfalls alle Kabel dieser Kette von Audionet, die vor einigen Jahren begonnen haben, ihr Sortiment sukzessive mit diversen so genannten „Manufakturkabeln“ zu ergänzen. Inzwischen stehen mehrere Modelle in allen Kabelkategorien zur Verfügung, zur Ausstattung der AV-Magazin-Redaktion gehören neben der Netzleiste M10 das Netzkabel P10, das Interconnect C100 und das Lautsprecherkabel S1. Die klangliche Bedeutung hochwertiger Kabel lässt sich kaum ausreichend betonen: Kabel sind kein Zubehör, sie sind wie jedes Gerät essentielle Komponenten einer Anlage: Was ein Kabel nicht transportiert, kann mit keinem Mittel zurückgewonnen werden. Dabei wird häufig speziell die tragende Rolle von Netzkabeln unterschätzt, weil sie noch keine Information in engerem Sinne übertragen und Stromversorgung auf den ersten Blick weniger anspruchsvoll erscheint als die Übertragung sensibler Kleinsignale. Doch abgesehen von exakten Betrachtungen darüber, dass Strom letztlich auch ein Signal ist, dass mehr oder weniger mit Verlusten übertragen wird, können adäquate Netzkabel und Netzverteiler unter anderem helfen, hochfrequente Einstreuungen zu vermeiden und die Masseführung zu optimieren. Das Audionet P10 verfügt dazu über schirmende Ferritelemente und einen so genannten magnetisch ausbalancierten Aufbau: Er reduziert elektromagnetische Emissionen der Kabel und Wechselwirkungen zwischen den Komponenten, zudem wird Netzschmutz daran gehindert, munter durch das gesamte System zu vagabundieren. Die ebenfalls sehr aufwendige Konstruktion des Interconnects C100 beinhaltet eine spezielle Verbindung von 24-karätigen Gold und hochreinem Silber, im Falle des Lautsprecherkabels S1 kommt hochreines Kupfer als Leitermaterial hinzu.
Seitens der Lautsprecher müssen wir im Rahmen dieses Exempels natürlich fremdgehen, doch mit der Fact 8 des britischen Herstellers PMC steht uns ein hervorragend geeignetes Exemplar zur Verfügung, das wir Ihnen hier in Kürze separat vorstellen werden. PMC ist im Profisektor beheimatet, und das hört man auch den Modellen für den Hausgebrauch an: Die Fact 8 vermag exzellent aufzulösen, ist tonal sehr neutral und zeichnet sich trotz ihrer schlanken Silhouette durch profunde, sehr tiefreichende und druckvolle Tieftonwiedergabe aus; ihre spezielle Transmission-Line macht’s möglich. Zweifelsohne passen hier die jeweiligen klanglichen Zielrichtungen zusammen, inklusive des entscheidenden Aspektes, der über Neutralität weit hinaus reicht: Jedes einzelne Glied dieser Kette ist auf maximale Informationsdurchlässigkeit hin gezüchtet. Dieser Unterschied ist in Hörvergleichen deutlich nachvollziehbar, ein möglichst hohes Maß an Information führt erst zu einer Musikwiedergabe, die tatsächlich als sehr glaubhaft empfunden und insofern als authentisch bezeichnet werden kann.