Familienähnlichkeiten
Während sich die drei Stand-Modelle lediglich durch die Größe der für den Tiefton und den Mittelton verwendeten Chassis unterscheiden, stellt der kompakte TCD 410 R eine 2-Wege-Konstruktion dar. Im Gegensatz dazu sind TCD 110 S, TCD 210 S und TCD 310 S als 3-Wege-Systeme konzipiert; sie verfügen alle über zwei Mitteltöner, die zusammen mit der Hochton-Kalotte in einer so genannten D’Appolito-Anordnung in der Schallwand positioniert sind, das heißt, der Hochtöner sitzt in der Mitte zwischen den beiden Mittelton-Chassis. Im Falle des hier getesteten TCD 210 S handelt es sich um in separaten Kammern arbeitende Mitteltöner mit satten 170 Millimetern Durchmesser, damit weist der TCD 210 S im Mittel-Hochton-Bereich verglichen mit dem Topmodell der Serie, dem TCD 110 S, eine identische Bestückung auf.
Die für die Schallwandlung im Hochtonbereich eingesetzte, neu entwickelte Gewebe-Kalotte hat einen Durchmesser von 25 Millimetern und verfügt über einen so genannten Waveguide: Das sie umgebende, trichterförmige Montagestück ist so bemessen und geformt, dass die Schallführung der Hochton-Kalotte optimal auf die Abstrahlcharakteristik der Mitteltöner abgestimmt ist. Zusätzlich wird durch eine nach hinten versetzte Schwingspule die Schallabstrahlung des Hochtöners in Relation zu den Mitteltönern etwas verzögert, auf diese Weise arbeiten die drei Chassis in jeder Hinsicht homogen mit konstantem Abstrahlverhalten zusammen und bilden gewissermaßen eine akustische Einheit, die T+A „Constant Directivity“ nennt.
Insgesamt verfolgt die Konzeption der neuen Criterion-Modelle genau wie die Solitaire-Serie unter anderem das Ziel, klangliche Resultate weniger abhängig von raumakustischen Gegebenheiten zu machen. Daher sind die Mittel-Hochton-Zweige der Neuen mehr auf eine gerichtete Abstrahlcharakteristik ausgelegt, als auf eine möglichst breite Verteilung des Direktschalls. Ein echtes Bonbon: Der Arbeitsbereich der Mitteltöner deckt den gesamten Stimmumfang ab, deshalb lässt sich in diesem besonders kritischen Bereich, in dem das menschliche Gehör höchst sensibel ist, eine außergewöhnlich natürliche, wie aus einem Guss wirkende Reproduktion erzielen, weil innerhalb des Vokalspektrums keine Übergänge zwischen den Frequenzbereichen der Chassis nötig sind.
Die Membrane der neu entwickelten Mitteltöner werden aus luftgetrockneten Holzfasern hergestellt, die mit Graphitpartikeln angereichert werden. Dieser Materialmix weist extreme Stabilität auf und hat hochdämpfende Eigenschaften, so dass die Ausbreitung von Körperschall in der Membran praktisch vollständig verhindert wird. Dennoch gibt es einen zusätzlichen Kniff, der die mechanischen Eigenschaften der Membran weiter optimiert: Um Partialschwingungen zu vermeiden, wird sie an exakt berechneten Stellen eingeschlitzt; anschließend versiegelt ein Spezialkleber diese Schlitze. Zu den weiteren Merkmalen dieser Ausnahme-Mitteltöner zählen hochdämpfende Flachsicken, Flachzentrierungen und im Aluminium-Druckguss-Verfahren hergestellte Chassiskörbe.