Ganz viel klassische Qualität
Hinsichtlich ihrer Anfassqualität stehen CD22 und I22 ihrem wertigen Äußeren in nichts nach: Die soliden Stahlblechgehäuse mit dicken Aluminium-Frontplatten bringen beachtliches Gewicht auf die Waage, Fugenmaße und dezente Abrundungen sind absolut exakt und ebenmäßig gearbeitet. Resonanzoptimierte, massive Aluminium-Standfüße setzen bei beiden Geräten den positiven Eindruck fort, zudem verfügen CD22 und I22 über ein hochauflösendes, dimm- und abschaltbares Vakuum-Fluoreszenz-Display, das sich trotz angemessen dezenter Größe auch in einiger Entfernung gut ablesen lässt. Allein die Systemfernbedienung hält optisch und haptisch nicht ganz mit den Komponenten mit: Sie kommt in anthrazitfarbenem Kunststoffgewand daher, ist aber immerhin einigermaßen ergonomisch geformt und übersichtlich gehalten - das ist schon mehr, als man im Falle einiger erheblich kostspieligerer Produkte geboten bekommt. Lieber an dieser Stelle der günstigen Gesamtkalkulation einen kleinen Tribut zu zollen, als bei den Komponenten selbst, ist sicherlich die richtige Wahl. Von nennenswerten Kompromissen kann dagegen keinerlei Rede sein, wenn es um den technischen Aufwand geht, den Primare mit dem CD22 aufwartet; im Gegenteil. Sein Bedienkonzept korrespondiert ausgezeichnet mit den gestalterischen Maßgaben, denn abgesehen vom Power-Schalter finden sich lediglich zwei Tasten zur Steuerung des CD-Players an dessen Frontplatte. Sie sind jeweils mehrfach belegt und ermöglichen eine einfache, schnelle Bedienung durch gegebenenfalls kurz hintereinander erfolgendes Betätigen: Die Play- dient gleichzeitig auch als Skip-Taste, während die Stop-Taste ebenfalls das Pausieren und das Auswerfen der CD bewerkstelligt.
Nicht nur in dieser Preisklasse, sondern im allgemeinen rar geworden ist die von Primare gewählte Verwendung eines dezidierten CD-Laufwerks, der Transport des CD22 stammt von Sanyo und wird von Asatech-Software gesteuert. Selbstverständlich misst Primare der Jitter-Reduktion höchste Bedeutung bei und setzt daher im CD22 einen außergewöhnlich großen 5-Sekunden-FIFO-Pufferspeicher ein, um zu gewährleisten, dass die Neutaktung der ausgelesenen Daten unter allen Umständen synchron mit den Datenströmen des Konverters und des Upsamplers ist. Für technisch nicht Versierte: Läuft dieses komplexe Zusammenspiel der Daten nicht völlig reibungslos, entstehen Zeitfehler im Musiksignal und dann klingt eine Digitalquelle milde ausgedrückt mies. Der im CD22 eingebaute D/A-Wandlerchip PCM1792 vom zu Texas Instruments gehörenden Konverterspezialisten Burr Brown ist für einen CD-Player des High-End-Einstiegssegments übrigens auch keine Alltäglichkeit, der mit einem SCR4392-Taktraten-Wandlerchip bestückte Upsamplingtrakt gestattet überdies, zwischen einem Bypass und dem Hochrechnen auf die Abtastraten 48, 96 sowie 192 Kilohertz zu wählen.