Hörtest
Beim Hörtest müssen die Kompaktboxen nun beweisen, was in ihnen steckt. Um einen genauen Eindruck davon zu bekommen, wie sich die A-20 im Akustiktest schlagen, müssen wir die Klangqualität über den analogen und digitalen Signaleingang getrennt bewerten. Ebenso werden wir die verschiedenen Aufstellorte und deren spezifischen akustischen Eigenschaften unter die Lupe nehmen, da sie einen großen Einfluss auf die empfundene Wiedergabequalität eines Kompaktmonitors haben.
Zuerst hören wir Musik direkt vom Laptop aus am Schreibtisch. MP3- und PCM-Audiodateien werden in digitaler Form per USB-Kabel direkt zum nuPro-Lautsprecher geleitet, der anschließend die Klang relevante Digital-Analog-Wandlung vornimmt.
Fortan macht sich das extrem lineare Pegelverhalten der nuPro A-20 bemerkbar. Dank aktiver Filtertechnik konnte Nubert das frequenzabhängige Lautstärkeverhalten sehr linear gestalten. So klingen besonders mittenlastige Tonumfänge wie Stimmen und Streicher extrem authentisch. Durch die Aufstellung auf einer Schreibtischplatte werden Bass- und Grundton merkbar verstärkt, da sich die reflektierenden Schallwellen der angrenzenden Stellfläche zu dem direkten Nutzschall addieren. Dank der feinfühligen Bass-Klangregelung kann die nuPro A-20 das akustische Manko aber einfach und schnell beseitigen. Resultierend daraus spielt der Kompaktlautsprecher erstaunlich direkt und dynamisch auf.
Nachdem wir die nuPro A-20 im Nahfeld gehört haben, stellen wir das Paar nun frei im Raum auf. Zudem benutzen wir alternativ zur digitalen USB-Verbindung die analogen Cinch-Eingänge. So können wir direkt zwischen den beiden Eingangsvarianten umschalten und eventuelle Klangunterschiede ausfindig machen. Als Wandler für die analoge Audiozuspielung nutzen wir zuerst den Tonausgang des ComputersDie nuPros spielen nun weniger brillant und auflösend, Dynamik und Linearität werden ebenfalls hörbar in Mitleidenschaft gezogen. Der Grund hierfür liegt aber nicht bei den Lautsprechern. Viele in Computern verbaute Soundkarten haben minderwertige Wandler, die das Nutzsignal in seiner Tonalität und Dynamik erheblich beeinflussen können. Zudem steigt das Rauschverhalten meist mit an, was den Klangeindruck deutlich schmälert. Je besser der angeschlossene Lautsprecher ist, desto mehr macht sich die negative Klangveränderung bemerkbar. So auch in unserem Fall. Die nuPros machen ihren Job wirklich gut, geben sie doch nur das ungeschönt wieder, was sie an Signal zugeführt bekommen. Den Beweis liefert die gravierende Klangveränderung beim Anschluss einer hochwertigen, professionellen Wandlereinheit von Studio-Spezialisten Digidesign. Jetzt spielen die nuPro A-20 wieder befreit und luftig auf. Der Hochtöner klingt hochauflösend und durchsichtig, die Räumlichkeit ist fest abgesteckt und klar definiert.
Viele Menschen interpretieren diesen Eindruck immer wieder als fehlende Räumlichkeit, was definitiv falsch ist. Klingt ein Lautsprecher besonders räumlich, ist der akustische Phasengang jenseits von Gut und Böse. Lautsprecher, die sich dem bestmöglichen, elektroakustischen Wandlerprinzip verschrieben haben, klingen immer recht trocken, für manch einen gar langweilig. Das beweist auch der Vergleich mit einem der beliebtesten Studiomonitore für Mehrkanal-Abmischungen weltweit, dem Genelec 1032A. Das professionelle Audiowerkzeug klingt ähnlich wie der nuPro A-20: ungeschönt und authentisch. Es fügt dem Signal nichts hinzu und lässt auch nichts weg. Das klingt nicht immer schön, ist aber ungemein ehrlich, weil echt.
Was das Grundrauschen der Nubert-Elektronik betrifft, so befindet sich dieses auf gleichem Niveau mit den Genelecs. Wer in unmittelbarer Nähe, also direkt vor den Boxen sitzt, nimmt das Rauschen natürlich stärker war, als jemand, der die Lautsprecher in einem Abstand von mehreren Metern hört. Zudem ist der hörbare Signal-Rauschabstand groß genug, sodass das geringfügige Rauschen nicht mehr zu hören ist, sobald Musik spielt.
Und so können wir die nuPro A-20 ausnahmslos empfehlen. Zum einen, weil sie für den Preis von 570 Euro pro Paar einen hohen akustischen Gegenwert bietet, zum anderen, weil sie sich dank modernster Filtertechniken an verschiedene Hörgeschmäcker und Raumgegebenheiten anpassen kann.