Klang
Nach vielen Zeilen grauer Theorie kommen wir nun zum Hörtest des Subwoofer-Satelliten-Systems. Die im Test befindliche 2.1-Konfiguration wird direkt vor einer Wand positioniert. Die Kippschalter auf der Rückseite des Lautsprechers WS-12 sind auf entsprechender Stellung.
Bei einem Sub-Sat-System muss peinlich genau auf die Laufzeitdifferenz zwischen dem Subwoofer und den Satelliten geachtet werden. In unserem Fall klingt es bei Phasenstellung 30 Grad am besten. Als Testsoftware kommt „The Planets“ von Gustav Holst (Telarc CD-80466), „Volumen III“ von Soul II Soul und Coldplays neues Album „Viva La Vida“ zum Einsatz.
Nuberts WS-12 meistern die instrumentale Fülle des Atlanta Symphony Orchestras bei „The Planets“ mit beeindruckender Leichtigkeit. Die 19-mm-Kalotte löst Streicher bis ins Detail auf. Trotz der kompakten Bauweise spielt der Hochtöner frisch und lebendig auf. Auch bei höheren Schalldruckpegeln verliert er nicht die Kontrolle über das komplexe, musikalische Geschehen.
Im Übergangsbereich zwischen Mittel- und Hochton büßt das Zweiwegesystem geringfügig an Ausdruckskraft ein. Auf seitlichen Hörplätzen klingen Stimmen dann weniger vordergründig.
Durch den Hochpassfilter und das geringe Gehäusevolumen spielen die WS-12 ab zirka 200 Hertz aufwärts. Befreit von hubintensiven Schallwandlungen können die beiden 10-cm-Mitteltöner eine beachtliche Klangleistung vorweisen. Bis zur Grenzfrequenz im unteren Grundtonbereich klingen die Chassis impulsiv und dynamisch. Perkussive Schlaginstrumente wie Pauken werden hierdurch realistisch wiedergegeben.
Durch die gewissenhafte Netzwerkgestaltung ist die räumliche Anordnung verschiedener Instrumentengruppen sehr präzise. In der Tiefe sauber gestaffelt, klingt der Nachhall des Aufnahmeraumes sehr natürlich. Nichts verwischt, auch die Raumantwort des künstlich erzeugten Halls bei Coldplays „Viva La Vida“ ist genau definiert. Schnell gespielte Gitarrenriffs der englischen Erfolgsband klingen vordergründig und direkt. Zugemischte Klangeffekte sind schlüssig, weisen eine hervorragende Dichte auf.
Der akustische Übergang zwischen Subwoofer und Satelliten ist sehr gut gelungen. Im tonal wichtigen Oberbass- und Grundtonbereich klafft keine hörbare Lücke. Sonore Männerstimmen und tief gespielte Gitarren gewinnen so deutlich an Wärme und Substanz. Das ist eine Disziplin, bei der einige Subwoofer-Satelliten-Systeme erfahrungsgemäß schlecht abschneiden. Nicht so bei der Nubert WS-12.
Im Bassbereich begeistert der Subwoofer AW-560 mit schier endlosem Tiefgang und ausdauernder Kraft. Für seine Größe spielt der Basszwerg beeindruckend voluminös und selbstsicher auf. Dank des guten Tieftonchassis, der korrekten Gehäuseabstimmung und dem kraftvollen Verstärker spielt das Basssystem weit oberhalb seiner Preis- und Größenklasse.
Bei dem Soul II Soul-Album „Volumen III“ werden dominante Basslines und vorlaute Kickdrums druckvoll übertragen. Je nach persönlichem Hörgeschmack und räumlicher Gegebenheit kann der aktive Hochpassfilter wahre Wunder bewirken. Wir entscheiden uns für die 35-Hertz-Stellung. So werden aufkommende Raumresonanzen weniger gefördert als bei der 30-Hertz-Schaltung. Das Klangbild wirkt jetzt noch strukturierter und aufgeräumter.
Nach vielen Stunden intensiven Hörens sind wir uns einig: Für eine Subwoofer-Satelliten-Kombination klingt das Nubert-Boxenset grandios stimmig.