Klang
Als kleineres Modell der beiden neuen Impact ist der Impact Mk2 10” mit einer 254 Millimeter durchmessenden Aktiv-Membran ausgestattet, die aus Textilfaser hergestellt wird. Um die großen Kräften ausgesetzte Membran möglichst verwindungssteif zu machen und so eine verzerrungsarme Wiedergabe zu gewährleisten, wird der Konus mit einer speziellen Beschichtung verstärkt. Ein Antrieb mit einem starken Magneten und einer Schwingspule von fünf Zentimetern Durchmesser soll zusammen mit der Aufhängung in einer breiten Sicke dafür sorgen, dass die Membran lange Hübe kontrolliert vollziehen kann. Damit der Impact Mk2 seine Membran adäquat zu beschleunigen vermag, verfügt er über eine leistungsstarke Endstufe, die im Class-A/B-Betrieb arbeitet. Velodyne hat für diese vitale Sektion eine »Maximum Dynamic Power«, kurz »MDP« genannte Verstärkertopologie entwickelt, die im Vergleich zu IC-basierten Schaltungen mehr dynamische Spitzenleistung generieren soll. Das offene Gehäuse des Impact Mk2 ventiliert über eine nach unten gerichtete Austrittsöffnung, dieses so genannte Downfiring-Prinzip erleichtert die bruchlose Integration des Subwoofers und minimiert Strömungsgeräusche des Reflexports.
Für unsere Hörtests haben wir den Impact Mk2 10” mit den Canton Reference 7 K gepaart und über die Speaker-Level-Eingänge mit dem Yamaha A-S3000 verbunden. Die Anpassung des Subwoofers gelingt auch ohne Automatik recht schnell und problemlos; wir haben mit einer Einsatzfrequenz von 80 Hertz und dem Pegelregler in Mittelstellung begonnen. Eine gute Aufnahme einer akustischen Gitarre oder eine weibliche Gesangstimme eignen sich sehr gut, um herausfinden, ob der unterste Grundtonbereich und der Bass zu dick aufgetragen werden: Während die Einsatzfrequenz für Filme in Ordnung geht, hat Youn Sun Nah bei »A Sailor’s Life« aus ihrem aktuellen Album »She Moves On« doch deutlich zu viel warmes Timbre. Die Pegelregelung des Impact Mk2 sollte mit Fingerspitzengefühl gehandhabt werden, denn unabhängig von der gewählten Grenzfrequenz wird der Subwoofer bereits ab der ersten Markierung unterhalb der Mittelstellung zu laut. Schließlich stellten wir den Impact Mk2 ab 60 Hertz wirksam und den Pegelregler auf die zweite Markierung im Minusbereich ein.
Dann fügt sich der Impact Mk2 dank seiner Schnelligkeit homogen in das Gesamtklangbild ein, ohne sich tonal in den Vordergrund zu schieben oder deutlich ortbar zu sein. Die besonders im Mittelton und im Bass neutral abgestimmten Canton sind trotz ihrer schlanken Bauform sehr potent, können aber von der dezenten Unterstützung des Impact Mk2 profitieren. Eine ideale Einstellung ist gefunden, wenn die Bassunterstützung erst durch ihr Fehlen deutlich auffällt, nachdem man den Subwoofer abgeschaltet hat. Genau diese unspektakuläre, nahtlose und stimmige Integration ist mit dem Impact Mk2 möglich, wie eine hervorragende ECM-Produktion beweist: Das Gary Peacock Trio spielt den Titel «Blue In Green» aus seinem neuesten Album «Tangents». Der Velodyne hält mit den feinen Akzentuierungen des Kontrabass´ problemlos mit, schält jedes knorrige Grummeln der Saiten deutlich heraus und verleiht dem Instrument mehr Plastizität. Während der Kontrabass selbst bei geringer Lautstärke autoritär, mit glaubhafter Größe und scharf gezeichneter Kontur neben dem Piano steht, wird auch die Dimension von dessen Korpus klarer nachvollziehbar. Ein Klassiker zeigt, wie durchsetzungsstark der Impact Mk2 10” sein kann: «Calling Elvis» von den Dire Straits. Wenn die Drums im letzten Drittel dieses Titels merklich kräftiger geschlagen werden, kann das bei gehobenem Pegel auch schon mal wirklich spürbar werden. Dabei bleibt der Impact Mk2 10” immer trocken und akkurat, spielt impulstreu und herrlich knackig. Die Rechnung von Velodyne geht ganz klar auf, der Impact Mk2 10” erweist sich als uneingeschränkt geeigneter Spielpartner für hochwertige Lautsprecher. Für preisbewusste Hörer, die ein gepflegtes Tiefbassfundament wollen, gibt es daher nur eine Empfehlung: Haben Sie keine Scheu vor der manuellen Abstimmung!