Bildoptimierung leicht gemacht
Wie üblich stehen insgesamt neun Modi zur Bildanpassung zur Verfügung: Lebhaft, Standard, Eco, Kino, Football, Game, Filmmaker, (ISF) Experte (Heller Raum), (ISF) Experte (Dunkler Raum). Wobei der LG im Eco-Modus ausgeliefert wird, der für das normale Fernsehprogramm zwar in Ordnung ist, uns fürs Filmvergnügen aber zu kühl erscheint. Dort setzen wir auf den Kino-Modus.
- Auch die Bewegungskompensation kann an den Film und den individuellen Geschmack angepasst werden
Ist der Film HDR kodiert, stellt der LG die entsprechenden Parameter automatisch um und versieht jeden Bildmodus mit dem Zusatz „HDR“.
Ein Gaming Modus steht zwar ebenfalls zur Verfügung, der erlaubt jedoch lediglich eine Optimierung der Reaktionszeit (ALLM), also der Verzögerung in der Bildverarbeitung. Die für manche Spiele erforderliche variable Bildwiderholrate (VRR) unterstützt der LG dagegen nicht, da das Display lediglich mit 50/60 Hz Bildwiederholrate arbeitet. Aus dem selben Grund arbeitet auch die Zwischenbildberechnung – bei LG TruMotion genannt – nicht so ausdifferenziert arbeiten, wie bei den teureren Kollegen mit 120 Hz Bildwechselfrequenz.
- Der UP77009 hat durchgängig die gleiche Gehäusetiefe
Dennoch kann die Bewegungskompensation wahlweise in drei Stufen von „Filmische Bewegung“ über „Natürlich“ bis hin zu „Glatte Bewegung“ ausgewählt und in der Nutzereinstellung sogar stufenlos skaliert werden. Im sogenannten Filmmaker Modus, der die Einstellungen nach den Vorgaben berühmter Filmemacher festlegt, wird TruMotion ohnehin deaktiviert, um das vom Kino bekannte leichte Flackern oder Ruckeln sichtbar zu machen.
Das sogenannte Clouding, also die etwas helleren Wölkchen, die den ansonsten schwarzen Bildanteil gerade bei LCDs mit Edge LED Hintergrundbeleuchtung unterbrechen, ist beim 65UP77009LB nur selten sichtbar, und ist zudem stark vom Blickwinkel abhängig. Bei uns schmälerte weder die abgespeckte Zwischenbildberechnung noch das leichte Clouding den Filmgenuss, als wir uns nach dem umfangreichen Testprozedere Ryan Cooglers Black Panther zu Gemüte führten. Wir konnten vorbehaltslos die rasanten Flug- und Kampf-Szenen als auch die schnellen Hell-/Dunkel-Wechsel vollendet genießen. Selbst der Ton, den der Fernseher schon alleine reproduziert, steht dem Bild nur wenig nach.
Satter Sound
Dem Ton hat LG auch beim günstigen 65UP77009LB viel Aufmerksamkeit gewidmet. So wird man auch hier in vielen Fällen ohne externe Unterstützung per Soundbar oder Surround-Anlage auskommen können. Grundsätzlich kann der Sound, wie bei den Kollegen auch, an die Art der Installation angepasst werden. Ob der Fernseher nun an der Wand hängt, oder mit seinen Füßen auf einem geeigneten Möbel steht, beides lässt sich im Menü anpassen. Darüber hinaus bietet der LG eine intelligente Akustik-Abstimmung an, bei welcher der Sound auf die bevorzugte Sitzposition optimiert wird. Hierzu kommt wieder die Magic Remote ins Spiel, diesmal wird das eingebaute Mikrofon nicht für die Sprachsteuerung genutzt, sondern es nimmt vom Fernseher abgestrahlte Testtöne auf, die dann von der intelligenten Elektronik verarbeitet werden. Während dieser Einmessung halten wir die Fernbedienung idealerweise am Sitzplatz in der Hand. Die daraus resultierende Einstellung wird im Menüpunkt AI-Ton abgespeichert. Der Erfolg spricht für sich, das Surround-Erlebnis ist nochmal authentischer als ohne Messung, auch die Dialogverständlichkeit gewinnt dadurch. Das funktioniert zwar nur in einem relativ eng begrenzten Sweetspot, also Couch oder zwei Sessel nebeneinander. Verteilen sich mehrere Zuschauer auf eine größere Sitzecke, schaltet man die Intelligente Anpassung daher einfach aus und wählt eine der anderen Voreinstellungen.
- Mit der intelligenten Akustik Abstimmung kann der Ton auf den Sitzplatz eingemessen werden, zur Messung dient das Mikrofon in der Fernbedienung
All diese Maßnahmen zur Verbesserung des Sounds machen natürlich nur dann Sinn, wenn der Fernseher, wie eben der LG, über entsprechende Grundlagen verfügt. Tatsächlich haben wir nur wenige Fernseher gehört, die ganz ohne externe Unterstützung einen derart satten Sound verbreiten können. Wer dennoch mehr Sound zum Film möchte, kann den Fernseher wahlweise an eine Soundbar oder ein komplettes Surroundsystem anschließen. Die Soundbar wird komfortabel per Bluetooth verbunden, und kann bei entsprechenden Abmessungen bequem zwischen den Füßen des Fernsehers platziert werden. Die AI Sound-Elektronik kann dann auch die Soundeffektberechnung der Soundbar übernehmen. Lediglich die Steuerung kompatibler rückwärtiger Lautsprecher (WiSA oder Wireless Speaker Audio) kann der Fernseher nicht übernehmen, das bleibt den teureren Modellen vorbehalten. Bei dem schlanken Preis, der für den LG aufgerufen wird, ist ein gutes Soundsystem jedoch allemal noch mit drin.
- Neben dem AI-Ton stehen weitere sechs Presets zur Genre spezifischen Tonanpassung zu Verfügung