Ausstattung und Bedienung
Der 55C9 wurde zum Zeitpunkt des Tests nochmal regelrecht überarbeitet. Falls Sie noch nicht selbst darauf gekommen sind: Als neuer Standard kommt nun HDMI 2.1. Und der OLED gehört zu den ersten TVs, bei denen per Update laut LG alle HDMI-Buchsen auf diesen Stand gebracht wurden.
Die wichtigsten Neuerungen von HDMI 2.1 als Nachfolger von 2.0b sind High Frame Rate für 4K und das Zuspiel von 8K-Bildern. Da es noch keine regulären Zuspieler zum Testen gibt, sind wir auf die Angaben von LG angewiesen, dass beide Fertigkeiten bereits komplett funktionierend aufgespielt wurden. Was die Neuerungen mit sich bringen, erfahren Sie im Bildtest.
Als weiteres Update kam Alexa kurz nach dem Test hinzu, wie uns LG informierte. So sind jetzt gleich drei Sprachassistenten verfügbar: Alexa, der bereits zuvor integrierte Google Assistant, und ThinQ als hauseigenes Werk.
Ziel ist, das Suchen im Multimediaangebot effektiv zu gestalten, den TV steuern zu können und Fragen aller Art auch über das TV-Geschehen hinaus stellen zu können. Mit ThinQ und Google-Unterstützung klappten im Test die Suchaktionen prompt, und auch viele TV-Steueraktionen gelangen wie etwa die Aufnahmeplanung oder das Umschalten auf einen anderen Sender. Auch der Aufruf des Programmführers oder von Apps machten Spaß. Zuweilen gab es seltsamerweise den Hinweis, man könne den TV zum Beispiel nicht lauter oder leiser machen, was aber durchaus gelang. Oder wir landeten ein wenig zu häufig bei YouTube und mussten per Fernbedienung den Clip-Lieferanten stoppen. Hier allerdings darf man das Miteinander aber sicherlich etwas üben.
Reif fürs Smart Home möchte der LG mit seinem Haus-Dashboard sein. Die sehr übersichtliche Menüseite listet alle smarten Partner im Haushalt inklusive der an den TV angeschlossenen Zuspieler auf. Willkommen in der IoT-Welt (Internet of Things)!
Wer dem LG erlaubt, umfassender die Gewohnheiten seines Besitzers zu studieren, kommt in den Genuss von Empfehlungen zu TV-Sendungen, VoD-Angeboten und Apps. Fast laufend tauchen die Tipps auf, entweder automatisch oder auf Knopfdruck. Wie gelungen sie sind, muss man selbst nach einiger Zeit der Nutzung beurteilen – ein Test ist hierfür zu kurz. Wichtig für uns: die Hinweise kommen auf unaufdringliche, aber doch gut erkennbare Weise daher.
Eine kleine Mogelpackung sind für uns die an sich lobenswerten Doppeltuner: Mit ihnen ist kein PiP möglich, obgleich die technischen Angaben von LG einen anderen Eindruck erwecken. Und man kann zudem keine zwei Sender gleichzeitig aufzeichnen. Den Vorteil, den sie bieten: Während einer Aufnahme darf man auf einen anderen Sender als dem aufgenommenen zappen. Bei der Festplattenaufnahme von 4K-Sendern überraschte uns, dass man innerhalb der Aufnahmen nicht vor- oder zurückspringen kann.
Die gesamte Menüführung mit zahlreichen, automatisch eingeblendeten Hinweisen gefiel uns gut. Auch das Zusammenspiel mit der Magic Remote als „Pointer“ sorgt für ein neuartiges Bedienerlebnis: Man "zeigt" auf die jeweilige Funktion und ruft diese dabei auf. Vielleicht sollte sie nicht ganz so schnell in den Standby wechseln – man muss sie sehr häufig aus dem Schlummer schütteln und neu ausrichten. Unterm Strich ergibt sich ein Mix aus Pointer-Bedienung und dem Drücken der Remote-Tasten. Da muss man sich ein wenig dran gewöhnen. Ein Tipp: Wer die Taste für die Einstellungen lange drückt, gelangt direkt in die Grundeinstellungen. Das kürzt den Weg ab.
Das Sendermanagement dürfte angesichts der sonstigen, komfortablen High-End-Services geschliffener ausfallen. Ohne Erklärungen muss man darauf kommen, dass 4K-Sender nur dann gefunden werden, wenn man statt der „Astra“- die „Vollständige Suche“ aktiviert. Später dann bei der Erstellung der Favoritenlisten funktionieren nicht alle Filterfunktionen, UHD ist hier gar nicht dabei. „Zu Fuß“ fanden wir schließlich ab Programmplatz 2000 die 4K-Angebote.
Hat man seine Sender gefunden, ist die Auswahl und sonstige Organisation gelungen. Man kann in den Favoritenlisten sogar ganze Senderblöcke zusammenfassen und bequem gemeinsam an die gewünschte Stelle verschieben. Das spart viel Zeit. Schnell geht’s auch beim Zappen: Full-HD-Programme wechseln zwischen 2 und 2,5 Sekunden, UHD-Programme benötigen 2,5 bis weniger als 4 Sekunden. Das sind Bestzeiten.