Ausstattung und Bedienung
Der 55BX9LB beschert echte Smart-Erlebnisse. Das Connected Home ist hier anschaulich umgesetzt und lädt dazu ein, es auch zu nutzen. Kern hierfür ist das „Home Dashboard“ von LG. Es liefert auf einer grafisch ansprechend gestalteten Menüseite einen Überblick, welche Geräte andocken. Das kann per Kabel, TV-Empfang oder Funk sein. Smart-Devices im Heim wie etwa eine Waschmaschine, die per LG-Protokoll andocken, gelangen ebenfalls in die Übersicht. Auf diese Weise sind Informationen abrufbar und die Steuerung vom TV aus wird möglich.
Auf dieser Seite macht sich auch die Pointer-Fernbedienung von LG sehr bezahlt. Man zeigt einfach auf eine der Kacheln und kann sie direkt aufrufen. Wenn allerdings stört, dass der Pointer immer wieder verschwindet oder die Zeigerichtung verrutscht, wechselt zur herkömmlichen Cursorkreuz-Steuerung. Das Click-Wheel in dessen Mitte macht in beiden Fällen die Navigation flüssiger.
- Seitlich sitzen zwei HDMI 2.0, darunter zwei USB 3.0
Immer wieder gern rufen wir in unseren LG-Tests die WebOS-App-Kette auf den Schirm. Sie reiht alle gewünschten Apps in individuell bestimmbarer Reihenfolge auf, sodass sie sich ausgesprochen griffbereit präsentieren. Die App-Kacheln lassen sich hierfür per Fernbedienung komfortabel verschieben. Gelungen wirkt dabei, dass Angebote aus den Apps wie etwa Filme oder Spiele sich automatisch in einer eigenen Reihe darüber anordnen und bei der Nutzung die WebOS-Kette dynamisch nach unten verdrängen. Das alles klappt ausgesprochen geschmeidig und ist grafisch bestens umgesetzt.
Bei der Erstinstallation läuft das Meiste ebenfalls bestens, und auch das Erstellen von Senderfavoritenlisten gelingt einfach. Nach wie vor bemängeln wir jedoch das fehlende UHD-Sendermanagement. Um UHD-Sender zu finden, muss der TV-Freund auf „Vollständige Suche“ umstellen, was er nicht wissen kann. Die gefundenen UHD-Sender findet man anschließend kaum, da es keine Suchoptionen dafür gibt. Die Möglichkeit, neue Sender automatisch angezeigt zu bekommen und in die Senderliste einzureihen, konnten wir ebenfalls nicht finden.
Diese Schwächen der Senderorganisation sind allerdings auch die einzigen nennenswerten. Der Programmführer hat uns in seinem Inforeichtum und seiner Reaktionsschnelle überzeugt, Festplattenaufnahmen und Timeshiften klappen (nach manueller Auswahl der angeschlossenen Festplatte) einwandfrei, und auch die Apps oder Mediatheken starten flott.
- Wertvoll: Rückseitig präsentieren sich zwei HDMI 2.1 die UHD-HFR beherrschen (oben). Twin-Tuner für alle Empfangswege ist ebenfalls ablesbar (unten rechts)
- Die "Magic Remote" funktioniert als "Pointer"-Fernbedienung oder per Cursor-Kreuz samt praktischem Click-Wheel in der Mitte. Ein Mikrofon für die Sprachassistenten ist integriert. Die Festplatten-Aufnahmefunktionen lassen sich nicht komplett über die Tasten steuern
Hierzu passt die sehr reichhaltige Ausstattung. Zwei Tuner erlauben, während einer Aufnahme zu zappen. Zwei Aufnahmen zeitgleich zu starten klappt allerdings nicht. Vorbildlich – obgleich derzeit leider noch nicht durch externe Geräte belieferbar – ist die HDM-2.1-Ausrüstung. Sie beinhaltet auch die Fähigkeit für UHD-Wiedergabe in besonders scharfer High-Frame-Bildwechselfrequenz. Aufpassen muss man ein wenig: Nur zwei dieser HDMI-Eingänge sind entsprechend ausgerüstet. Die anderen zwei entsprechen dem 2.0-Standard. Zum Vergleich: Der 55B9SLA zählt vier 2.1-Eingänge, womit das Rätsel um den kleinen Abstrich für Cineasten gelüftet ist. Allerdings wirken zwei High-Frame-HDMIs derzeit eher zeitgemäß als vier.
Nicht fehlen darf bei der Ausstattung freilich die Sprachassistenz. Google Assistant und Alexa von Amazon sind integriert, AI ThinQ übernimmt bei der Sprachgerätesteuerung. Das Mikrofon für die Services steckt wiederum in der Magic-Fernbedienung. Mit Apple AirPlay 2 arbeitet der TV zusammen. Die Sprachhelfer unterstützen auch bei der quellenübergreifenden Suche per Stichwort. „Brad Pitt“ etwa lieferte erfreulich viele Ergebnisse bei VoD, Fernsehen oder Internetkanälen. Kleiner Schönheitsfehler dabei: Der LG findet auch fremdsprachige TV- und Internetkanäle. Von denen hält die Elektronik so einige bereit. Das lässt sich nicht deaktivieren.
- Kurzer Check nach dem Anschließen von Geräten: Der LG zeigt bei der Erstinstallation eine Übersicht, welche digitalen Videoeingänge erfolgreich belegt wurden
- Erklärungen helfen bei der Erstinstallation weiter. Allerdings sollte man sich in der Fachterminologie bereits etwas auskennen
- Man verbindet sein Mobilgerät mit dem TV per Code-Eingabe. Haben sich die beiden im Heimnetz gefunden, zeigt der Schirm den Code an…
- …den man dann in der Fernbedienungs-App eingibt. Vorab muss man diese aus dem App-Store aufs Mobilgerät laden
- Die im Menü integrierte Bedienungsanleitung hilft bei Fragen stets weiter
- Die HbbTV-Einblendungen können nerven, sofern man den Service nicht in Anspruch nehmen möchte. Man kann den Auto-Start daher deaktivieren. Auch Datenschutzeinstellungen sind möglich
- Das „Home Dashboard“ zeigt andockende Geräte und Signale aus dem ganzen Smart Home an. Möglich wird die Steuerung sowie das Abrufen von Infos. So können etwa Dateien des verbundenen Mobilgerätes auf dem TV abgespielt werden (links)
- Über „Routinen“ im Dashboard lassen sich geräteübergreifend Befehlsketten programmieren
- Pfiffig: Der Screen des verbundenen Mobilgeräts lässt sich als Bild-im-Bild einblenden. Ist der TV auf Timeshift-Modus eingestellt, klappt das allerdings nicht
- Die Bedienungs-App für Mobilgeräte fällt unspektakulär aus in der Optik, doch sie ist funktional und bedienungsfreundlich. Im Test kam es vor, dass sich TV und Mobilgerät verloren und erst nach einigen Anläufen wieder fanden