Bildeindrücke und Messungen
Als Projektor kommt ein JVC DLA-N7 zum Einsatz. Dieser besitzt bereits in der Werkseinstellung vorbildliche Werte. Farbraum, Graustufenverlauf und Gamma sehen sehr gut aus. Es sind nur minimale Abweichungen vorhanden, die im Grunde nicht der Rede wert sind. Im Rahmen der Installation des Radiance Pro 5348 erstellen wir trotzdem eine aufwändige 3D-LUT. Das Ergebnis: Der Lumagen korrigiert auch diese minimalen Abweichungen und stellt alle Parameter exakt auf das Taget ein. Wer höchste Ansprüche an die Bildqualität stellt, erreicht hier quasi Studiostandard.
UHD/HDR-Filme werden mit prächtigen Farben projiziert. Dunkle Bereiche werden exzellent durchgezeichnet. Alle im Quellmaterial vorhandenen Inhalte werden abgebildet. Helle Elemente bis 10.000 Nits überstrahlen nicht ins Weiß, verfärben nicht. Wolken am strahlendblauen Himmel weisen feinste Nuancierungen auf. Als Diana in „JUSTICE LEAGUE“ mit dem Mercedes vorfährt, um einen der Superhelden zu treffen, leuchten die Spiegelungen auf dem nassen Kopfsteinpflaster realistisch. Der grüne Neonschriftzug auf der Leuchtreklame „Bar“ erscheint überaus gesättigt. Solch eine Farbenpracht gelingt nur mittels UHD/HDR mit erweitertem grünen Spektrum. Wir halten fest: Das Dynamische Tone Mapping von HDR in SDR funktioniert vorzüglich. Nicht nur helle Inhalte, sondern auch Farben werden bestmöglich konvertiert.
Die Schärfe ist sehr gut. Jeder einzelne Pflasterstein ist in der Nacht erkennbar. Mittels des Lumagen Schärfe-Algorithmus lässt sich dieser hervorragende Eindruck sogar noch steigern. Werden die Schärfefilter ein wenig erhöht, legt das Bild an Schärfeeindruck, Feindetaildarstellung und Plastizität sogar noch eine Schippe drauf. Full-HD-Sendungen werden bestmöglich auf UHD-Auflösung hochskaliert. Das sieht schon fast aus wie 4K. Allenfalls im direkten A/B-Vergleich sind noch kleine Unterschiede erkennbar. Schwarz/Weiß-Filme und Fotoaufnahmen sind völlig farbneutral.
Am Ende stellt sich natürlich die Frage: Für wen ist der Lumagen Radiance Pro 5348 zu empfehlen? Immerhin kostet der Videoprozessor 11.999 Euro. Unserer Ansicht nach ist das ein Profi-Gerät, das höchste Ansprüche an die Bildperformance befriedigt. Wer einen Beamer bis 2.000 Euro besitzt, kann sich besser einen aktuellen JVC-Projektor mit Dynamischen Tone Mapping kaufen. Der qualitative Sprung ist damit zweifelsfrei größer als mit einem Einstiegs-4K-Beamer und Lumagen. Wer hingegen einen älteren High-End-Projektor besitzt, wie zu Beispiel einen Sony VPL-VW5000, VPL-VW1100 oder JVC DLA-Z1 - die allesamt kein Dynamisches Tone Mapping unterstützen und bis zu 65.000 Euro gekostet haben – für den ist der Lumagen Radiance Pro 5348 die ideale Ergänzung. Diese Boliden werden mit dem Videoprozessor auf allerhöchstes Topniveau gehoben, inklusive faszinierender HDR-Wiedergabe mit modernem Dynamischem Tone Mapping.