M&K Sound D95 & V12+ im Test:Ausstattung und Design
Kleine Kompaktlautsprecher plus Subwoofer - eine an sich einfache Formel, die Erfolg verspricht, wenn man akustische und gestalterische Ansprüche gleichermaßen berücksichtigen will. Die Tücken liegen hierbei im Zweifelsfall im Detail, selbst kleinere Subwoofer lassen sich manchmal nur schwer bruchlos einbinden. Wichtig sind dabei zunächst zwei Dinge: Der untere Grenzbereich der Kompaktlautsprecher und die Einstellmöglichkeiten des Subwoofers. Für Letzteren gilt außerdem: Kraft ist nichts ohne Kontrolle. Mit Blick auf die Größe des Subwoofers scheint die für unseren Test gewählte Kombination eine Herausforderung zu sein, wenn es darum geht, ein harmonisches Klangbild zu erzielen. Grund genug, das Experiment zu machen - oder anders gesagt: Wir konnten der Versuchung von so viel »Hubraum« nicht widerstehen. Die ungleichen Kandidaten wirken zwar wie David und Goliath, aber wenn man sie dazu bewegen kann, nicht gegeneinander anzutreten, bilden sie ein Team, das es in sich hat. Dank des mächtigen V12+ geht die Kombi allemal als Full-Range-System durch und findet auch in mittelgroßen Räumen Platz, weil Subwoofer wesentlich flexibler bei der Aufstellung sind.
Design und Einsatzmöglichkeiten
- Optisches Understatement, in der Fläche kaum größer als ein DIN-A4-Blatt - das macht sich gut neben dem Fernseher (Bild: M&K Sound)
Die Kompaktlautsprecher D95 üben sich optisch in Understatement, sie sind in den Farbausführungen Schwarz, Weiß und Mattgrau zu haben. Die mitgelieferten Textilbespannungen können verwendet werden, um die Chassis zu kaschieren; sie werden magnetisch auf der Schallwand gehalten und sind jeweils farblich auf die Gehäuseausführung abgestimmt. Mit ihrer Physis stehen sie in scharfem Kontrast zum Subwoofer, die D95 messen in Höhe und Breite kaum mehr als ein DIN-A4-Blatt. Diese kompakte Bauform gestattet eine flexible Positionierung der Lautsprecher, beispielsweise auf dem Sideboard oder ähnlichen Möbeln. Um die Oberflächen zu schonen und Vibrationen zu dämpfen, gehören selbstklebende Gummifüße zum Lieferumfang. Die Füße sind recht flach und fallen daher nicht auf, sie lassen die Boxen ein paar Millimeter über ihrer Stellfläche »schweben«.
Machbar wäre auch eine Aufstellung mit Stativen, die klanglich ihre Vorzüge haben kann, aber in diesem Fall etwas unpassend wirkt. Denn nicht zuletzt wegen ihrer geringen Tiefe von knapp zehn Zentimetern laden die D95 dazu ein, sie im Hintergrund zu positionieren. Zudem ist ihre Technologie darauf ausgelegt, bei unterschiedlichsten Platzierungen ein ausgewogenes und raumgreifendes Klangbild zu ermöglichen. Daher kann man die D95 bedenkenlos zum Beispiel neben dem Fernseher an der Wand montieren. Zu diesem Zweck befindet sich oben auf der Rückseite eine Schlüsselloch-Aufnahme, außerdem besteht die Möglichkeit einer Montage gemäß VESA-Norm 100 x 100. Das Anschlussfeld der D95 ist mit einem Paar Polklemmen bestückt, die blanke Litze bis zu einem Durchmesser von rund vier Millimetern aufnehmen. Außerdem lassen sich Bananenstecker anschließen.
Technologie
- Die D95 sind bestens für die Wandmontage gerüstet: Versenktes Anschlussfeld, Schlüsselloch-Aufnahme und eine VESA-Montagemöglichkeit (Bild: M&K Sound)
Die angesprochene Wandmontage und eine freie, aber wandnahe Aufstellung der D95 werden durch ihr geschlossenes Gehäuse ermöglicht, das auch ihren Wirkungsgrad erhöht. Dazu tragen auch die kräftigen Neodym-Antriebe der beiden Chassis dieses Zwei-Wege-Systems bei, deren Arbeitsbereiche bei 1,6 Kilohertz getrennt werden. Oberhalb dieser Frequenz arbeitet ein 28-mm-Hochtöner, der mit einer beschichteten Seidenkalotte ausgestattet und von einer flachen Schallführung umgeben ist. Tatsächlich handelt es sich dabei um den gleichen Hochtöner, der auch in den THX-zertifizierten Modellen der 150-er-Serie verbaut wird. Der für den Tiefmittelton zuständige Konustreiber mit einem nominalen Durchmesser von 16,5 Zentimetern hat eine leichte, verwindungssteife Polypropylen-Membran, die in einer vergleichsweise breiten Gummi-Rundsicke aufgehängt ist. Im Zentrum der Membran sitzt eine fast plane, in Relation zum Membrandurchmesser sehr große Staubschutzkappe, die Partialschwingungen minimieren und das Phasenverhalten optimieren soll.
Auch der V12+ hat ein geschlossenes Gehäuse und lässt daher bei seiner Aufstellung besonders großen Spielraum; allein wegen seiner schieren Leistung sollte er jedoch nicht in unmittelbarer Nähe von Einrichtungsgegenständen stehen, die leicht ins Schwingen geraten. Für die präzise Abstimmung zwischen Eingangssignal, Verstärkerstufe und Treiber sorgt ein performanter DSP, der auch diverse Einstellungen ermöglicht, die wir uns im Anschluss anschauen. Der auf lange Hübe ausgelegte 30-Zentimeter-Treiber des V12+ wird von einer leistungsstarken Schaltverstärkung angesteuert. Die verstärkte Papiermembran ist in einer breiten Gummi-Rundsicke aufgehängt und wird mithilfe eines aus Fasergeflecht hergestellten Phaseplug zusätzlich stabilisiert.