Maximal praktikabel
Das Audio Core 200 akzeptiert Eingangssignale bis zu einer Auflösung von 24 Bit / 96 Kilohertz, auch über SpeakerLink, und rechnet Signale mit geringerer Auflösung auf diese Güte hoch. Natürlich lässt sich die Qualität eines Audiosignals mitnichten an seinem Datenformat ablesen, doch Kenner wissen, das Meridian als absoluter Spezialist für digitale Signalverarbeitung und D/A-A/D-Wandlung gilt. Daher wartet auch das Audio Core 200 mit einem audiophilen Leckerbissen auf: Das von Meridian entwickelte Apodising-Filter-Verfahren bereinigt das Signal hörbar wirksam. In erster Linie werden so genannte Pre-Echos, besonders stark bei 16-Bit-Produktionen vorhanden, gefiltert und so die Impulsgenauigkeit erheblich gesteigert. Klanglich macht sich dies insbesondere durch deutlich besseren Fluss, Geschmeidigkeit und Feindynamik bemerkbar - das Konservierte klingt einfach wesentlich musikalischer.
Das Audio Core 200 wäre kein Meridian, wenn’s das ‚schon’ gewesen wäre. Seine aufwendige digitale Audiotechnik gestattet auch eine Pegelanpassung von Höhen und Bässen; über diese konventionelle Klangregelung hinaus bietet es zwei Möglichkeiten, in ganz unterschiedlich beschaffenen Räumen für vernünftigen Klang zu sorgen. Mithilfe ganz einfach vorzunehmender Einstellungen lässt sich die Breite der Stereo-Abbildung umschalten und das jeweils Beste herausholen, wenn die Lautsprecher nah beieinander beziehungsweise weit auseinander platziert sind. Ebenso kann die Klangcharakteristik dahingehend angepasst werden, ob die Lautsprecher in einer Ecke, nahe einer Wand oder freistehend aufgestellt sind.
Äußerlich gefällt das Audio Core durch sein modernes Design mit Wiedererkennungswert und sein gelungenes Bedienkonzept: Wenige Tasten und überschaubare Menüs erlauben alle Einstellungen zu tätigen. Die Anzeige erfolgt über ein hervorragend lesbares, hochauflösendes OLED, das eine automatische Helligkeitsanpassung vornimmt und abschaltbar ist. Last not least: Das Audio Core kann über USB als externe Soundkarte für Rechner dienen und ist in dieser Funktion sehr empfehlenswert.
Noch einmal zurück zur Tonquelle: Das MC 200 kommt mit Konvektionskühlung aus und ist daher im Betrieb praktisch geräuschlos. Es ist auf vielfältige Weise steuerbar, unter anderem über die sooloos Controller Control 15 und Control 10. In Kombination mit diesen Touchscreen-Frontends wird es häufig als Slave eingesetzt, das heißt, beispielsweise um eine zweite Zone zu beschallen. Auch ohne sie ist das schlanke Media Core 200 in vollem Umfang separat nutzbar. In diesem Fall bieten sich mehrere Möglichkeiten an, das Media Core zu kommandieren. So sind die für Importzwecke benötigten Programme Control PC/Mac auch zur Steuerung des MC 200 geeignet, ferner bietet ein Webinterface einen Teil der Funktionalität von Control PC und Control Mac.
Doch die eleganteste Lösung ist natürlich die eigens für Media Core-Systeme entwickelte Meridian-App „Core Control“. Sie ist nur für das iPad erhältlich, wäre allerdings ohnehin für einen iPhone-Screen zu komplex. Mit Ausnahme der Basiskonfiguration als Master oder Slave ermöglicht Core Control die Einstellung sämtlicher Parameter; in erster Linie gehört dazu die Auswahl einer Hörzone, denn nennenswerte Setup-Routinen sind für den Stand-Alone-Betrieb nicht erforderlich.