Lifestyle Streaming-Lautsprecher:Meridian Ellipse im Test
Mit dem Ellipse stellte die britische Hifi-Marke Meridian ihren ersten kompakten All-In-One-Streaming-Lautsprecher vor. Der elliptisch geformte Design-Hingucker darf sämtliche High-End-Technologien der Digitalpioniere aus Cambridge nutzen. Das Ziel ist klar: Das vollständig in der eigenen Fertigungsstätte mit eigener Platinenbestückung im Vereinigten Königreich handgefertigte Gerät soll „raumfüllenden, klangtreuen Sound aus einem kompakten Format“ liefern. Schauen und hören wir mal genauer hin.
Testbericht von Michael Bruss31. Dez. 2024, Fotos: Hersteller, AV-Magazin
Die britische Firma Meridian Audio gehört zu den frühen Digital-Innovatoren im Hifi- und High End-Sektor. Mit aktiven Lautsprecher-System, die das damals Maximale aus DSPs (Digital Signal Processor) rausholen konnten, machte man sich schnell einen Namen. Wie viele andere Wettbewerber – von denen erstaunlich viele aus dem Vereinigten Königreich stammen – ging die Reise in den vergangenen Jahren auch in Richtung Lifestyle-Audio.
Design und Verarbeitung
Mein erster Gedanke beim Auspacken: Junge, ist das Teil klein. Nur knapp über 40 Zentimeter in der Breite und 17 Zentimeter in der Höhe misst das oval geformte Gerät, und mit nur 3,9 Kilogramm ist es zudem relativ leicht. Doch das dürfte sich im Wettbewerb bei der Zielgruppe – designbewusste Menschen mit hohen Ansprüchen an Raumeffizienz – sicherlich als Vorteil erweisen. Und so schmeichelt der Ellipse dem Auge mit seiner harmonischen Kurvenführung und den Fingerspitzen mit einer nicht reflektierenden, steinähnlichen schwarzen Oberfläche. Die empfinde ich als ästhetisch ansprechend und dürfte recht pflegeleicht sein. Zusätzlich soll das Gehäuse extrem steif und träge sein, sodass es bei hohen dynamischen Belastungen und unabhängig von der Lautstärke nicht mitschwingen und die Klangqualität nicht beeinträchtigen sollte.
Dass Meridian hier auf Handarbeit in Europa setzt, statt die Montage kostengünstig(er) auszulagern, sehe ich als weiteren Pluspunkt –der zudem zumindest einen Teil des stattlichen Preises für ein Gerät dieser Gattung und Größenordnung erklären dürfte.
Anschluss gefunden
Der Ellipse bietet zahlreiche Anschlussmöglichkeiten: Kabellos unterstützt er WiFi und Bluetooth 5.3 für Streaming, kabelgebunden können Geräte sich mit dem Briten über USB-C, analoge und optische digitale Eingänge direkt verbinden. Selbstverständlich ist er mit den wichtigsten Streaming-Protokollen kompatibel, darunter AirPlay 2, Google Cast (in einem späteren Firmware-Update integriert), Spotify Connect und Tidal Connect, und ist Roon Ready. Wer auf Wifi angewiesen ist, darf das Gerät auch in 5-GHz-Netzwerke einbinden. Das ist leider immer noch keine Selbstverständlichkeit. Hochauflösende Signale, die per USB-C oder (W)LAN-Streaming ankommen, kann der Ellipse bis 24 Bit/192 kHz prozessieren. Der optische Eingang, hier als Klinkenstecker ausgeführt, akzeptiert bis zu 96 kHz und 24 Bit. Analoges Stereo wandelt der A/D-Wandler des Meridian Ellipse in digitale Signale mit 88,2 kHz/24 Bit um.
Immersive Hörerlebnisse
Der Meridian Ellipse ist selbstverständlich mit den firmeneigenen, DSP-basierten Technologien und Elementen aus den High-End-Modellen der Marke (insbesondere aus der bekannten DSP9) wie „Bass & Space“, „E3 Bass“, „True Time“ und „Perfect Balance“ ausgestattet, um „eine breite Klangbühne, einen präzisen und dynamischen Klang und eine verbesserte Basswiedergabe“ zu ermöglichen. Dabei sollte es helfen, dass die beiden links beziehungsweise rechts im Gehäuse angeordneten 90-mm-Breitbandchassis und der mittige positionierte ovale Basslautsprecher mit den Maßen 150 mm x 100 mm jeweils auf die Kraft dedizierter Verstärker zurückgreifen können. Je 25 Watt gehen an die Breitbänder und der Woofer darf an 30 Watt liefernden Transistoren nuckeln. Die Trennfrequenz der Chassis liegt bei 180 Hz. Die Elektronik ist übrigens vom Hauptgehäuse isoliert und auf einem eigenen Aluminium-Druckguss-Chassis montiert. So liefert der Meridian Ellipse einen maximalen SPL 100 dB auf 1 m (mit rosa Rauschen) und realisiert einen Frequenzgang im Raum von erstaunlichen 40 Hz bis 20 kHz (+/- 3 dB).