Produktvarianten
AV-Magazin testet das Orbi-System AC2200, das in zwei Varianten erhältlich ist. Beide Sets beinhalten einen Router und Satelliten. Das kleinere RBK30-Set kostet rund 300 Euro und kann maximal 200 Quadratmeter abdecken. Es besteht aus dem Router RBS40 und dem Steckdosen-Satelliten RBW30. Letztgenannter kann dank kompakter Bauweise unauffällig und flexibel an verschiedenen Stellen positioniert werden. Ob im Treppenhaus, Flur oder hinter einem Beistelltisch, der handliche Steckdosenadapter findet überall Platz. Das größere RBK40-Set kostet um 330 Euro und kann maximal 250 Quadratmeter mit WLAN versorgen. Es beinhaltet den gleichen Router. Als Erweiterung kommt der leistungsstärkere RBS40-Satellit zum Einsatz. Im Vergleich zum Steckdosenadapter verfügt der RBS40-Satellit über vier LAN-Anschlüsse und einen größeren Pufferspeicher. Das ist dann sinnvoll, wenn zum Beispiel mehrere Familienmitglieder gleichzeitig Netflix und Co. schauen möchten. Zudem können Smart-TVs via LAN-Kabel mit dem Satelliten verbunden werden, um von der autonomen und somit schnellen Funkverbindung zum Router zu profitieren. Das Topmodell Orbi RBK50 haben wir bereits in einem vergangenen Test unter die Lupe genommen. Das Routerset kostet um 430 Euro und besitzt sechs Antennen, die eine Reichweite von bis zu 350 Quadratmetern erlauben. Den Bericht dazu können Sie hier nachlesen.
Smarte Technik
Um eine optimale Funkabdeckung zu erreichen, können mehrere Satelliten verwendet werden. Somit kann das WLAN-Netz selbst den entlegensten Wohnraum erreichen. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Signalverstärker, dem Repeater, spannt das Netgear-System drei simultane Funknetze auf. Eines davon ist ein autonomer Backhaul-Kanal im 5-Gigahertz-Band, der ausschließlich für die bidirektionale Verbindung zwischen Orbi-Router und -Satellit reserviert ist. So gewährleistet das Netgear-System bei vielen gleichzeitig genutzten Internetverbindungen ein stabiles und schnelles Netz. Für Smartphone, Tablet und Co. stehen dann zwei eigene WLAN-Funknetze zur Verfügung. Eines davon im weitreichenstarken 2,4-Gigahertz-Band und eines im schnellen 5-Gigahertz-Band. Jedes dieser beiden Funknetze kann individuell konfiguriert und benannt werden. Für bestmöglichen Empfang sorgen vier Antennen mit automatisch regelnder Richtwirkung. Mit dem sogenanntem Beamforming garantieren sie eine besonders schnelle Datenübertragung, da Router und Satellit erkennen, wo sich ein WLAN-Client befindet. Allerdings muss das Beamforming zunächst im Systemmenü des Routers aktiviert werden. Eine weitere Finesse ist die neue MU-MIMO-Funktechnik. Mit ihr können Orbi-Router und -Satellit mehrere Geräte gleichzeitig und somit parallel anfunken. Und das macht sich bei datenintensiven Streamingdiensten wie Netflix, YouTube und Co. effektiv bemerkbar. Vor allem, wenn sich mehrere Teilnehmer gleichzeitig im WLAN befinden. Störende Bildruckler und Tonaussetzer gehören dann der Vergangenheit an. Eine weitere Besonderheit des Orbi-Systems ist die Implementierung der Mesh-WLAN-Technik. Dabei wird ein Funknetz mit einem einzigen Netzwerknamen von mehreren WLAN-Geräten verwaltet. Da die Orbi-Systeme untereinander kommunizieren, übernimmt stets der WLAN-Zugriffspunkt die Verbindung, der die beste Signalqualität hat. Und das ohne spürbare Unterbrechung.
Installation
Über die kostenlose Orbi-App wird der Anwender Schritt für Schritt durch die Installation geführt. Das geschieht recht einfach und schnell. Allerdings sollten einige wichtige Details beachten werden. Da der Orbi-Router weder ein Modem und noch eine DECT-Telefonbasis besitzt, sollte man seinen „alten“ Router mit deaktiviertem WLAN weiter nutzen. Dazu muss der Netgear-Router unbedingt vom Router- in den Accesspoint-Modus versetzt werden, um einen IP-Adressenkonflikt zwischen beiden DHCP-Servern auszuschließen. Die Umstellung erfolgt in einem Konfigurations-Menü, das via Webbrowser über die Adresse orbilogin.com erreichbar ist. Dort kann unter „Erweitert/Erweiterte Einrichtung/Router-/AP-Modus der Betriebsmodus umgeschaltet werden. Dann fungiert der alte WLAN-Router als Modem, DHCP-Server und Telefon-Basis, während das Orbi-System die WLAN-Funknetze bereitstellt.
Praxistest
Bei unserer Test-Installation überzeugen beide Varianten des Orbi-Systems auf ganzer Linie. Sind Router und Satellit im Haus verteilt, überspannen sie alle Räume mit Reichweiten-starkem WLAN, ohne auf weitere zusätzliche Repeater etc. zurückgreifen zu müssen. Dabei sind die Übertragungsraten deutlich schneller, als mit herkömmlichen WLAN-Lösungen. Bei unserem Test mit einem iPhone konnten wir mit dem Orbi-System unter gleichen Bedingungen eine mehr als doppelt so hohe Datenübertragung messen. Als praktischer Vorteil erwies sich die nahtlose Funkabdeckung über zwei Stockwerke. Trotz Stahlbetondecke funktionierte die Übergabe zwischen den beiden WLAN-Zugriffspunkten einwandfrei. So ist die Verwendung eines einzigen Funknetzes mit einheitlichen Netzwerknamen im Alltag sehr komfortabel. Zudem boten die Orbi-Systeme stets eine optimale Signalübertragung, sodass wir selbst hochauflösende Multimedia-Inhalte flächendeckend und unterbrechungsfrei in jedem Raum abrufen konnten.