DSP-Klangfilter
Nubert stattet sämtliche nuPro-Lautsprecher mit einem mächtigem Klangmanager aus. Dieser arbeitet rein digital und erlaubt eine individuelle Anpassung des Sounds an den persönlichen Hörgeschmack und die gegebene Raumakustik. Mithilfe des Limitierers werden Elektronik und Chassis der A-600 vor thermischer und somit mechanischer Beschädigung geschützt. Ist im Menüpunkt „Lim DS“ aktiviert, wird bei drohender Überlast der Signalfluss zu den Chassis automatisch begrenzt. Daneben steht eine obligatorische Balance-Regelung bereit, mit der das Lautstärken-Panorama justiert werden kann. Über die zweifache Klangwaage lässt sich die Tonalität des Lautsprechers einstellen. Die beiden breitbandig wirkenden Filter erlauben eine perfekte Justage der Bass- und Mittelhochton-Lautstärke. Die Charakteristik der Entzerrung entspricht weitestgehend dem sogenannten Kuhschwanzfilter, der zu hohen und tiefen Frequenzen gleichmäßig ansteigt und absinkt. Dadurch wird die Tonalität des Lautsprechers sehr harmonisch beeinflusst, da keine schmalbandigen Frequenzband-Manipulationen geschehen. Die vielleicht wichtigste Klanganpassung ist der Hochpassfilter im Bassbereich. Mit ihm kann der Tiefgang der A-600 eingeschränkt werden, um klangmindernde Moden eines Wohnraums abzuschwächen. Die Tiefbass-Beschneidung kann zwischen 20 und 160 Hertz eingestellt werden und erfolgt in Zehn-Hertz-Schritten. Lesen sie im nächsten Abschnitt, wie sich der Filter auswirkt.
Klangqualität
Zunächst lassen wir die DSP-Einstellungen unberührt, damit die Lautsprecher ungefiltert spielen können. Dabei gefallen die nuPro A-600 mit einem extrem breitbandigen und neutralen Klang, der sämtliche Tonbereiche gleichmäßig und differenziert wiedergibt. Allerdings wirkt der Sound bei basslastiger Musik ein wenig verwaschen und aufgedickt. Beim abgehen des Hörraums kommen wir dem Fehler schnell auf die Schliche. Durch den enormen Tiefgang der A-600 werden physikalisch bedingte Raummoden angeregt, die bei weniger breitbandig spielenden Lautsprechern erst gar nicht zu Gehör kommen. Genau hier kommt der Hochpassfilter, im Systemmenü mit „SYS-HP“ abgekürzt, als Problemlöser zum Einsatz. Bereits nach Aktivierung und Einstellung auf 20 Hertz verschwinden sämtliche Dröhneffekte aus dem Klangbild. Der Bass tönt nun wesentlich klarer, druckvoller und dynamischer. Je nach Bedämpfung, Volumen und Geometrie des Hörraums kann zusätzlich der Bassregler zum Einsatz kommen, um die Tieftonlautstärke der persönlichen Hörvorliebe anzupassen. Wer den beiden zuvor genannten Maßnahmen seine Aufmerksamkeit schenkt, wird mit einer perfekt abgestimmten, agilen und knackigen Basswiedergabe belohnt. Dann klingen Basslines richtig schon fett, Kickdrums super impulsiv und Kontrabässe wunderbar differenziert. Und das alles bei überragender Pegelfestigkeit. Der Mitteltöner der A-600 ist in den akustischen Gesamtverbund perfekt eingebunden. Das beweist die sprichwörtlich stimmgewaltige Wiedergabe von Gladys Knight. Der markante Gesang der Souldiva tönt mit tollem Ausdruck, klingt satt und erdig. Im Hochtonbereich gefällt der Kalottentöner mit einem klaren und facettenreichen Klang. Dabei drängt er sich niemals in der Vordergrund. Vielmehr bereichert er den Klang mit einer dezenten Frische, die das Detailvermögen der A-600 unterstreicht. Dank der ausgezeichneten Stereopaar-Synchronität und der penibel abgestimmten Gruppenlaufzeit der Töner präsentieren die nuPros eine perfekte virtuelle Bühne. So stellen die Nubert-Lautsprecher selbst bei komplexen Orchesterwerken einen aufgeräumten Instrumenten-Aufbau dar, der jede Musikergruppe auf den Punkt genau im Konzertsaal positioniert.