Bild und Ton
Der TX-55FZW954 ist ganz eindeutig ein High-End-Schirm. Der OLED-Technik verdanken Cineasten, dass etwa dunkle Höhlenszenen in Filmen wirklich bedrohlich düster wirken, und man dennoch den Gesichtern der Akteure die ganze Dramaturgie der Handlung ansehen kann, weil das Mimikspiel nicht im Dunklen verschwindet: Jede noch so feine Schattierung darin wird dargestellt.
Das gilt bei dem Panasonic durchgehend, und auch bei sehr hellen Bildanteilen – strahlend weiße Wolken am Himmel oder die Gefiederzeichnung etwa bei Meister Adebar – bleiben akurat gezeichnet.
Wird dem TV HDR in jeglichem Standard zugespielt, wird das Bildspektakel auf grandiose Weise augenfällig, und selbst in der Größenklasse der wohnzimmerfreundlichen 55 Zoll kommen echte Kinogefühle auf. Obgleich - das Kino kann mit dieser Lichtleistung bereits gar nicht mehr mithalten, und man müsste hier fast sagen: Besser als Kino.
Bei der Schärfe liegt es mit 139 Zentimetern Diagonale etwas anders. Um von der UHD-Bildpunktzahl profitieren zu können, sollte man eigentlich nicht mal einen Meter Abstand halten. Das geht kaum. Wer jedoch wirklich mal einen Event-Kino-Abend zu zweit veranstaltet und dem TV ähnlich nah rückt, erhält mit UHD-Filmen dennoch einen Schärfeflash. Bei durchschnittlichem Normalabstand von drei Metern kommt wiederum vor allem HDR zur Wirkung.
Wer von HDR mal beeindruckt wurde, dem fällt es schwer, wieder den Schritt zurück zu SDR zu finden und einfach fernzusehen. Daher versucht Panasonic mit Full HD, Kontrast und auch den Schärfeeindruck zu pushen. Das gelingt auf dezente Weise, und man darf der Elektronik ihr Automatikspiel überlassen. Wer dagegen jegliche, selbst feine Überzeichnung vermeiden möchte, schaltet alle Automatikfunktionen ab. Das gilt auch für die tiefer im Menü vergrabene Funktion „Kontrast-Regelung“, die man personalisieren oder ausschalten kann. Wir empfehlen, sie auszuschalten und Full HD mit dem zu genießen, was da ist und die im Vergleich gemäßigte Brillanz wohlwollend zu akzeptieren. Dann liefert der TV durchgehend wunderbar weich, aber exakt gezeichnete Farb-, Helligkeits- und Schärfenuancen. Kontrast und Farbe kann man in den übrigen Grundeinstellungen anschließend um wenige Schritte nach unten regeln – auch hier legt Panasonic eins drauf. Wem der Schirm für den Normalgebrauch zu dunkel erscheint, sollte lieber die Helligkeitseinstellung samt der Farbintensität etwas nach oben ziehen. Das aber wirklich nur im geringen Maß, sonst verschwindet die Plastizität in den Bildern.
Die Skalierung von Full HD auf 4K und sogar von SD gelingt dem Prozessor wie mühelos, hier ist man von der Detailtreue, die der Schirm beibehält, geradezu verblüfft.
Auch die Bewegtbilddarstellung hat Panasonic absolut im Griff. Da ruckelt so gut wie nie etwas, und die Motivkonturen bleiben so scharf, wie es bei 50-Hertz-Bildern auf solch einem Großbildschirm möglich ist, ohne den Abläufen einen unnatürlichen Touch aufzudrücken. Aus letzterem Grund sollte die Einstellung für „Intelligent Frame Creation“ auf „Niedrig“ stehen. Diese Einstellung gilt für 24p-Zuspiel von Blu-ray wie auch für 50-Hertz-Fernsehen.
Noch ein Hinweis: Sämtliche Einstellungstipps gehen von der zu aktivierenden, vorprogrammierten Darstellungsvariante „True Cinema“ aus.
Im Ton punktet die externe Soundbar ganz eindeutig. Fulminante Tiefen darf man zwar auch hier nicht erwarten, doch der Kinosound wirkt natürlich, Höhen und Bässe sind ausgewogen. Obendrein verlassen Effekte und Musik die Soundbar weiträumiger als üblich, so dass sich die Klangkulisse vergrößert. Das macht durchaus Spaß.