Ausstattung und Bedienung
Panasonic hat sein Menü in einzelnen Punkten umgestaltet und konnte glücklicherweise der Versuchung widerstehen, dabei alles auf den Kopf zu stellen. Denn vieles am Konzept war nach unseren Maßstäben ausgesprochen funktional organisiert. Das blieb so. Besser zueinander passen nun allerdings die hohe UHD-Bildpunktzahl und die Feinheit der Grafik. Dies fällt insbesondere am Panasonic-Programmführer auf. Er zeigt sich nun mit kleinerer Schrift und dezenteren Linien, sodass sich deutlich mehr Information auf einer EPG-Seite listen. Damit erhält man deutlich schneller den Senderüberblick. Gleichzeit blieb die Struktur dieselbe: Mit direktem Zugriff über die Farbtasten der Fernbedienung ruft man Genres, UHD-Sender oder die eigenen Favoritenlisten auf. So filtert man vorbildlich schnell die Übersicht nach seinen Wünschen.
Dieselben Filter kommen bereits bei der Senderorganisation während der Erstinstallation zum Einsatz. Hier sortiert man mit einem Knopfdruck etwa UHD- oder Pay-TV vor, reiht die entsprechenden Programme mit einem weiteren Knopfdruck alphabetisch auf, schließlich hat man innerhalb von wenigen Sekunden seinen Wunschsender für die zu erstellende Favoritenliste gefunden.
Da das Menü während der Navigation und auch beim Aufruf von Apps ausgesprochen schnell reagiert, surft man gern über alle Seiten. Im Systemmenü unterstützt die Elektronik zudem mit Last Station Memory, sodass man bei wiederholtem Aufruf einer Funktion nicht stets von Neuem durchs gesamte Menü geistern muss.
Beim Zappen liegt der Panasonic mit knapp unter drei Sekunden mit HD-, rund vier Sekunden mit UHD-Sendern im (nach wie vor etwas langsamem) Durchschnitt.
Nicht ganz stilvoll wirkt lediglich, dass die Senderliste nicht mehr über die OK-Taste der Fernbedienung aufrufbar ist. Wohl wegen der Kooperation mit HD+ wurde sie nun zur App, die man im Portal suchen und auf der frei belegbaren Taste „My App“ der Fernbedienung als Link speichern kann. Diese Taste sollte eigentlich für außergewöhnlichere Apps herhalten.
Die Sprachassistenten von Amazon und Google kommen ganz zeitgemäß zum Zug. Sie sind allerdings nicht integriert, sondern docken über entsprechend ausgestattete Lautsprecher an. Dann wird auch die Steuerung des TVs per Spracheingabe möglich.
HD+ „Operator App“
Wer die Service-App von HD+ aktiviert, die „Operator App“, ist dagegen fein raus. Dann erhält man via OK-Taste eine umfassende Senderübersicht samt Inhaltsangaben zu den laufenden Sendungen sowie Filterfunktionen. Ein direkter Zugang zum Programmführer von HD+ ist integriert, sodass zusätzliche Infos sowie Aufnahmefunktionen bereitstehen.
Der eigentliche Kern des EPG ist allerdings die gelungene Bündelung der Mediatheken-Inhalte und der klassischen EPG-Informationen: Es gibt im App-EPG zahlreiche Filtermöglichkeiten wie etwa Genres, Favoritenlisten oder Serien, die sich frei kombinieren lassen. Dabei werden auch bereits gezeigte, nur noch in der jeweiligen Mediathek aufrufbare Sendungen gelistet. Schließlich kann man sie sogar über den EPG starten, ohne in die Mediathek wechslen zu müssen. Auf diese Weise darf man auch bereits laufende Sendungen von Anfang abspielen.
Bei allem umfasst der Programmführer clevererweise nicht nur die Sender des Pakets von HD+, sondern zahlreiche andere wie die der öffentlich-rechtlichen Anbieter oder von Sky. Raffinierter Schachzug von HD+: Die ersten sechs Monate bleiben wie bisher zum Kennenlernen kostenlos. Danach soll man das Senderangebot abonnieren. Tut man’s nicht, deaktiviert sich auch die vielleicht liebgewonnene App, die bis dahin wie ein Bestandteil des Panasonic-Menüs gewirkt hat.
Ganz fehlerfrei ist sie im Panasonic-TV allerdings nicht integriert. Zuweilen braucht sie etwas lang bis sie im Hintergrund gestartet ist und es weitergeht, etwa wenn man von der Festplatte geschaut oder eine andere App genutzt hat. Im Test führte Sie auch zwischendurch zur Fehlanzeige bezüglich laufender Festplattenaufnahmen. Unterm Strich bringt sie jedoch viele tadellose Extras mit sich, und sowohl die Nutzerführung als auch die moderne Grafik sind gelungen.